01-04-2024 Vor der Augen-OP

Mor­gen also die Ope­ra­tion wegen des grauen Stars. Erst­mal ist das rechte Auge dran, in drei Wochen das linke. Bis alles geheilt ist und die Augen sich an die ver­än­derte Sicht gewöhnt haben, wer­den noch ca. 6 - 8 Wochen ver­ge­hen. Danach gibt es zwei neue Bril­len: eine für die Ferne, wenn ich raus gehe und eine ein­fa­che Lese­brille. Die Glä­ser der Fern­sicht­brille wer­den statt -8,5 und -6 Diop­trin nur noch etwa 2,5 und 0,5 Diop­trin haben.
Das ist jeden­falls das, was die Augen­ärz­tin sagte. Ich hoffe, sie hat Recht.

Heute ist Oster­mon­tag, ich hab alle Auf­ga­ben auf der “vor der OP” Check­liste abge­hakt, die Bin­de­haut­ent­zün­dung, die ich mir vor zwei Wochen noch ein­fan­gen hab, ist bekämpft (jah­re­lang hab ich nichts, aber natür­lich dann vor der OP: was für ein Mist), das Taxi bestellt, die Toch­ter hat sich frei genom­men, um mir zu hel­fen, alles ist bereit - und die Angst wird immer prä­sen­ter.
Ich weiß, dass nichts pas­siert. Ich weiß, dass das Rou­tine ist und sie das gut machen. Ich weiß, dass ich danach wie­der gucken kann und alles ver­heilt und wahr­schein­lich sogar bes­ser wird. Ich weiß das, aber die Angst weiß das nicht, das dumme Ding. Die Angst macht Herz­klop­fen, Bauch­weh und schlechte Träume, malt sich mir das Schlimmste aus, will am liebs­ten alles absa­gen und sich wie­der ins Schne­cken­haus ver­krie­chen. Sie will nicht, dass an mir rum­ge­schnip­pelt wird. Sie will nicht, dass sich fremde Men­schen an mei­nem Kör­per zu schaf­fen machen. Und sie und ich fin­den die Vor­stel­lung, jeman­dem quasi aus­ge­lie­fert zu sein, auch wenn es nur für zehn Minu­ten ist, ziem­lich furcht­bar.
Ja, ich weiß, dass das alles sehr irra­tio­nal ist, aber das Wis­sen hilft nicht wirk­lich und die Vor­stel­lungs­kraft der Angst ist extrem viel stär­ker. Das Ein­zige, was mir im Moment bleibt, ist, mich abzu­len­ken. Fotos zu bear­bei­ten, weil ich das in der nächs­ten Zeit nicht kann. Hör­bü­cher raus­su­chen, damit ich was “zu tun” hab, wäh­rend ich nicht gucken kann. Dar­auf hof­fen, dass es keine Kom­pli­ka­tio­nen gibt. 

(Him­mel, ich wünschte, es wäre schon mor­gen und alles vorbei.)

Ach ja: den einen oder ande­ren gedrück­ten Dau­men würd ich gerne noch­mal neh­men. Viel­leicht hilft es ja, daran zu den­ken. Ich sag Danke im Vor­aus! <3

2 Kommentare

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert