02-07-2020 Müde

Zu spät ins Bett. Wilde Träume, unru­hi­ger Schlaf, 15 Minu­ten vor dem Wecker aufgewacht.


Don­ners­tag ist The­ra­pie­tag. Keine ande­ren Ter­mine an Don­ners­ta­gen, nur kurz bei Aldi rein auf dem Rück­weg, nor­ma­ler­weise gibt es da zwei Crois­sants (eins für gleich, eins für das Früh­stück am Frei­tag) und wenn noch was Fri­sches gebraucht wird. Heute gab es weder noch, schade eigentlich.


The­ra­pie­tage sind ganz oft müde Tage, haupt­säch­lich danach. Nicht nur psy­chisch und im Kopf, son­dern tat­säch­lich auch kör­per­lich. Manch­mal steh ich dort vom Stuhl auf nach den 50 Minu­ten und wiege plötz­lich 5 Ton­nen. Der Kör­per ist schwer, als hätte ich die ganze Zeit Sport gemacht und nicht ein­fach nur in mei­nem Inners­ten gewühlt, diverse Ver­gan­gen­heits­ge­schich­ten aus­ge­gra­ben und unzäh­lige Steine umge­dreht dafür. Ähm, warte mal …
Und so schlurfe ich heute vom Schreib­tisch zum Sofa in die Küche zum Online­lie­fer­dienst zur Tür zum Sofa. Müde.


Nach der heu­ti­gen hab ich jetzt noch 25 Stun­den übrig. Urlaub und Fei­er­tage ein­ge­rech­net wird die The­ra­pie also vor­aus­sicht­lich Anfang 2021 zu Ende gehen. Wir über­leg­ten heute, die letz­ten 10 Stun­den nur noch alle 2 Wochen zu machen, um mich lang­sam zu ent­wöh­nen.
Danach gibt es noch eine Mög­lich­keit für Gesprä­che, das muss ich Frau S. aber noch­mal genau fra­gen (die Info passte nicht mehr in mei­nen Kopf).

Es sind noch lange nicht alle The­men bear­bei­tet, aber im Rück­blick sehe ich, dass sich schon viel ver­än­dert hat in den letz­ten zwei Jah­ren. Dar­auf bin ich stolz. Und wenn ich es mal nicht sein kann, hat Frau S. meine Erlaub­nis, stell­ver­tre­tend für mich stolz zu sein.


Eine Idee, an der noch wei­ter zu den­ken ist: gezielt nach Kli­ni­ken für Ess­stö­rung zu suchen. Mir auch in die­sem Bereich Hilfe zu holen. Weil ich es wert bin?

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