Wieder mal bin ich gefühlt in allen Träumen der letzten Nacht in einer fremden Stadt umher geirrt und fand weder zurück zum Ausgangspunkt noch raus aus dem Labyrinth von Gassen, Häusern und Gärten, dabei wollte ich doch eigentlich nur den Hund zusammen mit meinem Ex-Freund bei der Tierarztpraxis abgeben. Und die Menschen, mit denen ich da war, fand ich auch nicht wieder, sie waren einfach gegangen.
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Ein weiterer Tag mit Nichts. Frau R. und ihre Kolleg*innen vom HilfeDings hatten Klausurtag, darum fiel der wöchentliche Anruf aus. Was anderes war nicht geplant. An solchen Tagen ist die Motivation, überhaupt aufzustehen, nur gering vorhanden. Was mich nach zu langem Schlaf irgendwann doch aus dem Bett treibt schiebt, sind die Kopfschmerzen vom zu langen Liegen und die Aussicht auf Kaffee. Und da ich mich ungerne wieder hinlege, wenn ich mal so richtig aufgestanden bin, bleib ich eben auf.
Das Nichts von heute:
Kaffee gekocht, Brötchen in den Ofen, eine Ladung Wäsche angestellt, mit Kaffee an den Rechner. Die Klamottenbestellung von letzter Nacht wirklich abgeschickt. Twitter, Instagram und Blogrunde mit Frühstück. Wäsche aufgehängt. Weiter gelesen im Internet, u.a. auf Mastodon, wo so einige hingewandert sind nach der Ankündigung der Twitterübernahme durch Elon Musk. Festgestellt, dass das immer noch nicht meins ist. Geschrieben mit Freundin D., gekocht, beim Essen TV geguckt. Dem Schlafbedürfnis danach nicht nachgegeben. Nochmal TV und SoMe (u.a. Eimsbüttelgruppe auf fb), was soll ich sonst tun? Gleich gibts ein spätes Abendbrot, vermutlich irgendwas auf Netflix und dann geht es hoffentlich nicht so spät ins Bett, damit ich es morgen in die Mittwochsgruppe schaffe, weil ich so dringend irgendwelche sozialen Interaktionen brauche, damit ich hier nicht zusammen mit Igor im schwarzen Loch verschwinde.
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Mein Kopf ist voll mit Gedanken, aber bis die im Verstand angekommen sind und z.B. aufgeschrieben werden können, sind sie im Müdigkeitsloch gelandet. Ich möchte eigentlich nur schlafen, mindestens 3 Wochen oder bis zum Herbst. Nicht denken, nicht entscheiden, nicht handeln. Aber ja, ich sitze das aus, wie immer. Die Erfahrung zeigt, dass so eine Phase irgendwann vorbei geht. Bestimmt auch diesmal wieder.
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Beim Anblick der Fotos auf Instagram gedacht: da draußen explodiert grade die Natur und ich bin nicht dabei. Warum schaffe ich es nicht? Warum hole ich mir keine Fahrkarte und such mir ein Ziel und zieh einfach los mit der Kamera? Warum kleb ich immer mit meinem Arsch am Schreibtischstuhl fest?
(Kann mich da mal jemand los machen und mit mir zusammen gehen?)