03-05-2022 Wieder nichts

Wie­der mal bin ich gefühlt in allen Träu­men der letz­ten Nacht in einer frem­den Stadt umher geirrt und fand weder zurück zum Aus­gangs­punkt noch raus aus dem Laby­rinth von Gas­sen, Häu­sern und Gär­ten, dabei wollte ich doch eigent­lich nur den Hund zusam­men mit mei­nem Ex-Freund bei der Tier­arzt­pra­xis abge­ben. Und die Men­schen, mit denen ich da war, fand ich auch nicht wie­der, sie waren ein­fach gegangen.

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Ein wei­te­rer Tag mit Nichts. Frau R. und ihre Kolleg*innen vom Hil­fe­Dings hat­ten Klau­sur­tag, darum fiel der wöchent­li­che Anruf aus. Was ande­res war nicht geplant. An sol­chen Tagen ist die Moti­va­tion, über­haupt auf­zu­ste­hen, nur gering vor­han­den. Was mich nach zu lan­gem Schlaf irgend­wann doch aus dem Bett treibt schiebt, sind die Kopf­schmer­zen vom zu lan­gen Lie­gen und die Aus­sicht auf Kaf­fee. Und da ich mich ungerne wie­der hin­lege, wenn ich mal so rich­tig auf­ge­stan­den bin, bleib ich eben auf. 

Das Nichts von heute:
Kaf­fee gekocht, Bröt­chen in den Ofen, eine Ladung Wäsche ange­stellt, mit Kaf­fee an den Rech­ner. Die Kla­mot­ten­be­stel­lung von letz­ter Nacht wirk­lich abge­schickt. Twit­ter, Insta­gram und Blogrunde mit Früh­stück. Wäsche auf­ge­hängt. Wei­ter gele­sen im Inter­net, u.a. auf Mast­o­don, wo so einige hin­ge­wan­dert sind nach der Ankün­di­gung der Twit­ter­über­nahme durch Elon Musk. Fest­ge­stellt, dass das immer noch nicht meins ist. Geschrie­ben mit Freun­din D., gekocht, beim Essen TV geguckt. Dem Schlaf­be­dürf­nis danach nicht nach­ge­ge­ben. Noch­mal TV und SoMe (u.a. Eims­büt­tel­gruppe auf fb), was soll ich sonst tun? Gleich gibts ein spä­tes Abend­brot, ver­mut­lich irgend­was auf Net­flix und dann geht es hof­fent­lich nicht so spät ins Bett, damit ich es mor­gen in die Mitt­wochs­gruppe schaffe, weil ich so drin­gend irgend­wel­che sozia­len Inter­ak­tio­nen brau­che, damit ich hier nicht zusam­men mit Igor im schwar­zen Loch verschwinde.

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Mein Kopf ist voll mit Gedan­ken, aber bis die im Ver­stand ange­kom­men sind und z.B. auf­ge­schrie­ben wer­den kön­nen, sind sie im Müdig­keits­loch gelan­det. Ich möchte eigent­lich nur schla­fen, min­des­tens 3 Wochen oder bis zum Herbst. Nicht den­ken, nicht ent­schei­den, nicht han­deln. Aber ja, ich sitze das aus, wie immer. Die Erfah­rung zeigt, dass so eine Phase irgend­wann vor­bei geht. Bestimmt auch dies­mal wieder.

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Beim Anblick der Fotos auf Insta­gram gedacht: da drau­ßen explo­diert grade die Natur und ich bin nicht dabei. Warum schaffe ich es nicht? Warum hole ich mir keine Fahr­karte und such mir ein Ziel und zieh ein­fach los mit der Kamera? Warum kleb ich immer mit mei­nem Arsch am Schreib­tisch­stuhl fest?
(Kann mich da mal jemand los machen und mit mir zusam­men gehen?)