03-08-2020 Berg und Tal

Geschla­fen: ver­hält­nis­mä­ßig gut, vor allem im Ver­gleich zu den letz­ten Näch­ten.
Geträumt von Häu­sern mit lee­ren boden­tie­fen Fens­tern und Einem, der mich hielt. Das war schön.


Da ich die letz­ten Tage so unglaub­lich müde war und bis zum Nach­mit­tag geschla­fen hab, was mir und mei­ner Psy­che aber so gar nicht gut tut, hab ich mir für heute den Wecker gestellt und bin tat­säch­lich (nach 9 Stun­den Schlaf) gleich auf­ge­stan­den. Und es ging dann sogar mit der Müdig­keit tags­über, was aber eher nicht unbe­dingt daran lag, dass ich mich beschäf­tigt hab, denn das tu ich ja eigent­lich immer mehr oder weni­ger. Viel­leicht hab ich ein­fach aus­ges­schla­fen bis zum nächs­ten Mal.


Zwi­schen der Beschäf­ti­gung (Preise bei drei Online­druck­re­ien ver­gli­chen, ein paar Ent­würfe für J.’s neue Visi­ten­kar­ten gemacht, get­wit­tert, gele­sen) hab ich auch einige Male ein­fach ins Leere geguckt und vor allem nicht nach­ge­dacht, weil hin­ter dem Nach­den­ken die Spi­rale nach unten lauert.


Da ist z.B. immer noch die Sache mit dem Schmer­zens­geld offen und wie so oft hängt da ein gan­zer Berg dran. Der geht unten los damit, dass ich zum Ortho­pä­den von letz­ter Woche fah­ren muss, um den Bericht abzu­ho­len. Vor­mit­tags schaff ich es ja zur Zeit dau­ernd nicht wegen Müdig­keit und so, nach­mit­tags gilt aber meine Fahr­karte nicht und es sind nur 4,60 Euro, aber jeder Cent ist wich­tig.
Und da kommt der erste Neben­weg, der direkt abwärts geht: die eine Stimme mit “meine Güte, dann musst du eben mal früh auf­ste­hen, das kann ja nicht so schwer sein” und die andere mit “siehste, nicht mal das kriegste hin”. Und schon bin ich ab vom Weg und ver­laufe mich zwi­schen all den Selbst­vor­wür­fen und bis ich an dem Punkt bin, wo es darum geht, bei der ÖRA anzu­ru­fen, hab ich längst auf­ge­ge­ben, weil DAS schaff ich ja sowieso und erst recht nicht, dann lass ich das Ganze doch ein­fach gleich blei­ben.
Ist doch eh ne blöde Idee, Schmer­zens­geld für so ein dum­mes Knie und wegen 4 Wochen nicht lau­fen und rad­fah­ren und aus dem Haus, du lie­ber Him­mel, es gibt doch wirk­lich Schlim­me­res. Und Ach­tung, alle fest­hal­ten, jetzt geht es mit Schwung abwärts, wer hat noch nicht wer will noch­mal, ja das krib­belt so schön und treibt die Trä­nen ins Gesicht, wenn der ganze Scheiß wie­der hoch kommt.

Und ich finde ver­dammt noch­mal ein­fach den Aus­gang nicht. Über­all steh ich mir selbst im Weg.


Warum ist meine Sicht auf das Leben so ver­tauscht? Warum ist mein Ein­druck immer der, dass ich mich von Tief zu Tief durchs Leben hangle - und nicht von Hoch zu Hoch? Warum ist das Tief nur so viel tie­fer als das Hoch hoch ist?


Ges­tern dachte ich irgend­wann: das Schöne an der Arbeit damals war, dass ich den gan­zen Tag was zu tun hatte und keine Zeit zum Nach­den­ken blieb und abends war ich viel zu müde dazu. Ja, manch­mal wün­sche ich mich dahin zurück, obwohl die­ses “Damals” zu dem “Heute” geführt hat. Viel­leicht könnte ich es ja dies­mal bes­ser machen?

Ein Kommentar

  1. Könn­test du beim ÖRA-Ding nicht vom Hil­fe­ding Unter­stüt­zung erbit­ten? Ich finde schon, dass du Anspruch auf Schmer­zens­geld hast.

    Den Bericht abho­len? Ken­nen die keine Post? Echt jetzt?!

    (Wieso kann ich bei dir, was ich bei mir nicht kann?)

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