04-07-2020 Erdbeermarmelade und Twitteraufreger

Rela­tiv gut geschla­fen, viel­leicht ein klei­nes biß­chen kühl nur mit Bett­be­zug ohne Decke, aber lie­ber so als schwit­zen. Im Traum konnte ich flie­gen und hab rie­sige Wel­len in Por­tu­gal foto­gra­fiert, das war schön.


Auch schön ist, dass ich die Erd­bee­ren ges­tern noch ver­ar­bei­tet hab und es darum heute leckere Mar­me­lade aufs Früh­stücks­bröt­chen gab. Noch bes­ser ist, dass es die mor­gen auch wie­der gibt und über­mor­gen und so lange, bis die 3einhalb Glä­ser leer sind und inzwi­schen wird es sicher noch mehr Erd­bee­ren zu klei­nem Preis geben. Und dann kom­men ja noch Johan­nis­bee­ren und Kir­schen und Pflau­men und ich liebe den Som­mer, weil ich dann Mar­me­lade kochen kann mit ganz ohne Zucker, hab ich das eigent­lich mal erwähnt?


Nach dem Früh­stück war dann auch die Wäsche bereit zum Auf­hän­gen und meine Ver­nunft brüllte mir ins Ohr, dass das Staub­saugen nur 10 Minu­ten dau­ert und das Bad ja auch ganz schnell geputzt ist und jeden­falls ist es hier wie­der sau­ber sau­be­rer als vor­her und ich bin zufrie­den. Vom Boden kann immer noch nicht geges­sen wer­den, aber ich meine, wer will denn schon vom Boden essen?


Und dann musste ich mich auf Twit­ter noch kurz auf­re­gen und wie­der­mal wun­dern, obwohl ich es doch bes­ser weiß, weil sich das alles sicher nicht mehr ändern wird in der Zeit, in der ich es noch mit­krie­gen werde, weil Män­ner *) sich so unglaub­lich lang­sam bewe­gen und schon gar nicht, wenn es um ihre Vor­machts­stel­lung geht und darum, den klei­nen dum­men Frauen zu zei­gen, wer hier immer noch das Sagen hat.

*) Jaja, nicht alle Män­ner, schon klar.

Da hat so ein Typ, irgend­was um die 30, angeb­lich im Zuge einer Pod­cast-Recher­che, sich mal mit der Anti-Baby-Pille beschäf­tigt und fragt dar­auf­hin, ob sich eigent­lich schon­mal jemand den Bei­pack­zet­tel durch­ge­le­sen hätte und warum Frauen so selbst­ver­ständ­lich so einen Mist neh­men wür­den.
Abge­se­hen davon, dass es ers­tens tau­send Gründe gibt, warum Frauen die Pille neh­men und unzu­ver­läs­sige, faule, ego­is­ti­sche Män­ner nur einer davon sind, dass zwei­tens diese Frauen natür­lich (hoffe ich wenigs­tens) Bescheid wis­sen über die Neben­wir­kun­gen und drit­tens die ganze Ver­hü­tungs­ge­schichte bis hin zu (gewollt oder nicht) Schwan­ger­schaft etc. auch 2020 noch haupt­säch­lich Frau­en­sa­che ist, regt mich ein­fach auf, dass ein Typ sich selbst so dafür fei­ert, dass er was über ein Frau­en­thema her­aus­ge­fun­den hat und meint, er wäre der erste und ein­zige und die Offen­ba­rung schlecht­hin und alle müss­ten ihm dank­bar sein, obwohl wir schon seit 100 Jah­ren dar­über reden und sie ein­fach nur hät­ten zuhö­ren müs­sen. Und wenn ihnen das gesagt wird, kommt immer “Hey, ich bin doch hier der Gute! Ich spre­che doch für euch!” Klar, Dude, weil wir das ja nicht kön­nen. Und zu blöd zum Lesen sind wir auch.

Das erin­nert mich wie­der an diese Sache neu­lich von den “Komi­kern” Joko und Klaas, die ihre 15 Minu­ten Sen­de­zeit groß­zü­gig den Frauen über­las­sen haben, um mal zu zei­gen, wie abso­lut scheisse Frauen im Inter­net und im rea­len Leben behan­delt wer­den. Als ob wir nicht seit Ewig­kei­ten Tag für Tag dar­über reden und schrei­ben. Aber erst wenn so zwei Typen es sagen, wird es wahr und gehört. “Echt, so krass ist das? Hätt ich nicht gedacht. Wie gut, dass J&K das mal deut­lich gesagt haben!” Ja, bes­ten Dank auch für nichts.
Ich bin so müde. Ich bin es so leid. Und wun­dern sollte es mich eigent­lich nicht mehr.


Noch was Schö­nes zum Ende, weil es das braucht. 

Schrei­ben, so viel steht fest, ist eine wirk­lich abge­fah­rene Sache. Ich freue mich jeden­falls, irgend­wann wie­der Geschich­ten zu schrei­ben, das wird sehr unter­halt­sam – also zumin­dest für mich. 

https://www.buddenbohm-und-soehne.de/2020/07/04/wie-in-einem-buch/

Ich gehe davon aus, dass es dann auch für uns Leser:innen unter­halt­sam wird, denn das ist bei Herrn Bud­den­bohms Geschich­ten ja immer so. Ich freu mich jeden­falls dar­auf und in der Zwi­schen­zeit täg­lich über sei­nen Blog.

2 Kommentare

  1. Ähem, vom Boden geges­sen habe ich ges­tern Abend. Von einer Wiese. Na, das ist aber dann doch was anderes.

    Ach, und Bud­den­bohms Blog. Ja. Sehr.

    Ich mache heute Twit­ter­pause. Bin grad noch so natur­ge­la­den und das tut soo gut. 

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