05-02-2023 Wie es so ist

Hier so gar nicht zu schrei­ben ist auch keine Lösung. Der Kopf ist ja so oder so über­voll mit Gedan­ken, den gan­zen wachen Tag und in den Träu­men. Also.

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Ver­mut­lich habe ich dank einer Bemer­kung mei­ner Bezugs­frau vom Hilfe-Dings raus­ge­fun­den, warum ich in den letz­ten Mona­ten so abgrund­tief erschöpft war. Als ich vor etwa 3 Wochen mal wie­der davon sprach, fragte sie nach den Medi­ka­men­ten, weil sich da doch was ver­än­dert habe und siehe da: bei bei­den Medis gegen den zu hohen Cho­le­ste­rin­spie­gel steht (neben tau­send ande­ren Sachen, die ich eigent­lich gar nicht so genau wis­sen will) als Neben­wir­kung u.a. Müdig­keit bzw. Kraft­lo­sig­keit. Nach­dem ich das las, hab ich beide Medi­ka­mente pro­be­weise abge­setzt und merkte schon eine Woche spä­ter, dass sich was ver­än­dert hat. Ich bin nach wie vor schnell müde, aber nicht mehr ganz so erschöpft. Das fühlte sich wirk­lich an, als sei die Kraft kom­plett auf­ge­braucht und nicht mehr auf­zu­la­den. Der kleinste Weg kos­tete Über­win­dung, eine Stunde nach dem Auf­ste­hen wollte ich am liebs­ten wie­der ins Bett und der Gedanke an Rad­fah­ren und damit auch an Raus­ge­hen war nicht vor­han­den. Lang­sam kommt die Ener­gie jetzt zurück.
Das ist natür­lich doof, weil ich ja trotz­dem was machen muss gegen das Cho­le­ste­rin, aber wenn ich abwä­gen sollte, 2 Jahre län­ger leben zu kön­nen, aber eben mit der tota­len Kraft­lo­sig­keit, dann ist es das echt nicht wert. Ich muss also zur Haus­ärz­tin und mit ihr klä­ren, wie es wei­ter geht. Dann kann ich auch gleich mit ihr über die Reha reden und ob sie mich damit unterstützt.

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Wie so viele andere um mich herum, on- und off­line, bin auch ich genervt von die­sem Win­ter, der hier in Ham­burg kein Win­ter ist und sich den­noch in sei­nem tris­ten Grau ins End­lose zieht. Es gibt kaum Licht; dass es jeden Tag ein paar Minu­ten län­ger hell ist, scheint ein­fach unter­zu­ge­hen. Dazu kommt bei mir hier die Aus­sicht auf die häss­li­che Bau­stelle gegen­über, die von der blät­ter­lo­sen Pla­tane nicht ver­deckt wird. Da ist ein­fach nichts Schö­nes für das Auge und kaum was für’s Gemüt.
Die letz­ten bei­den Mitt­wochs­grup­pen hab ich auch ver­passt, weil es mir ein­mal nicht gut ging (da war der Ter­min mit der Bezugs­frau einen Tag vor­her zur zwar sehr effek­ti­ven, aber auch wahn­sin­nig anstren­gen­den The­ra­pie­stunde gewor­den und ich war echt fer­tig) und danach das Wet­ter zu beschis­sen zum Rad fah­ren war, gleich­zei­tig aber Bus&Bahn bestreikt wur­den. Zwei Wochen kaum soziale Kon­takte, das fehlt mir inzwi­schen doch sehr.
Wenigs­tens ist mir wie­der ein­ge­fal­len, dass ich doch den gan­zen Som­mer über in mei­nen Fotos Far­ben gesam­melt hatte, damit der Win­ter über­lebt wer­den kann. Seit­dem durch­forste ich meine Ord­ner nach noch nicht gezeig­ten Fotos und da kommt noch­mal ganz ordent­lich was zusam­men, was schon beim Bear­bei­ten ein wenig Freude macht. Aber es ist trotz­dem nur ein klei­ner Moment Sonne und Licht und ersetzt das echte Raus­ge­hen in die Natur keineswegs.

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Ent­ge­gen mei­ner bzw. Igors Erwar­tung hab ich tat­säch­lich im Januar fast jeden Tag “ver­dich­tet”. Die meis­ten Texte hab ich bei Twit­ter gepos­tet (und natür­lich lokal gespei­chert), aber da gehen sie doch irgend­wie unter. Öffent­lich zei­gen will ich sie aber, ich weiß nur noch nicht so rich­tig, in wel­cher Form. Ver­mut­lich werde ich sie hier ver­lin­ken, weil sie irgend­wie zum Tage­buch gehö­ren, aber gleich­zei­tig auch auf der Lyrik­seite, weil es ja eben doch Gedichte sind. Mal gucken.
Und viel­leicht wird auch bald das Logo fer­tig, das ich für alle drei Sei­ten nut­zen will - wenn ich mich dann mal ent­schei­den kann und der Bauch end­lich zu 100% “ja” sagen mag.

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Ges­tern Abend hab ich nach Mög­lich­kei­ten für ehren­amt­li­che Arbeit in HH gesucht und tat­säch­lich was gefun­den, was für mich in Frage kommt. Also, was mir und mei­nen Fähig­kei­ten und Bedürf­nis­sen eigent­lich total ent­spricht und ich sollte eigent­lich ganz drin­gend da hin­schrei­ben und mich vor­stel­len, aber ich hab natür­lich sofort tota­len Schiss, dass die mich ent­we­der total doof fin­den oder ich dem Anspruch nicht gerecht werde. Aber wenn ich mich da nicht melde, dann bin ich wirk­lich total doof. Ich weiß es doch auch nicht.

Con­tent Manager:in Word­Press / Web­seite pfle­gen (all gen­ders)
Wir sind ein klei­nes, fei­nes Team, das von Ham­burg aus die Ein­sätze von Medi­cal Vol­un­teers e.V. koor­di­niert. Für die Pflege unse­rer Home­page suchen wir ab sofort ehren­amt­li­che Unter­stüt­zung für unser Team. Du soll­test dafür gute Kennt­nisse in Word­Press und sehr gutes Deutsch und Eng­lisch in Wort und Schrift mit­brin­gen. Ebenso soll­test Du in der Lage sein, selbst­stän­dig, prä­zise und struk­tu­riert zu arbei­ten.
Der wöchent­li­cher Zeit­auf­wand liegt bei ca 3h/Woche. Du kannst diese Tätig­keit bei uns im Büro in HH-Hohe­luft (unweit der U Bahn-Sta­tion Hohe­luft­brü­cke) oder in remote ausüben.

Es wäre wirk­lich abso­lut ideal. Mein Eng­lisch ist zwar nur gut und nicht sehr gut, aber ansons­ten erfülle ich wirk­lich alle Anfor­de­run­gen. Ich kenne sogar das WP Theme, das sie ver­wen­den, weil ich damit die Seite für das Rei­se­por­tal erstellt habe, das ich vor ein paar Jah­ren mit einem Freund auf­bauen wollte. Und auch das Team und was die so machen, finde ich sym­pa­thisch. Ich sollte mich trauen. Schon blöd, dass da grade wie­der­mal so ein dum­mer klei­ner schwar­zer Hund auf mei­nen Schul­tern rumliegt.

(Sagt nichts! Ich weiß, was ihr sagen wollt und dass ihr Recht habt. Ich muss es den­noch selbst entscheiden.)

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Mein Tages­ge­dicht von ges­tern, nachts geschrieben.

#VerseMyDay 4.2.2023

Im Kopf, da
sitzt Einer und
redet auf dich ein
das kannst du nicht
das schaffst du nicht
das wagst du nicht
du wirst scheitern
du wirst alles falsch machen
du wirst aufgeben
du bist zu blöd
du bist zu faul
du bist zu klein
und irgendwann
da glaubst du das
da redest du nicht mehr dagegen
da wirst du still
da kannst du nichts
da schaffst du nichts
da wagst du nichts
da bist du nichts.

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Thema der nächs­ten Therapiestunde(n), als Folge des oben erwähn­ten Ter­mins beim Hilfe-Dings: Wut und Trauer und was das eine mit dem ande­ren zu tun hat und warum ich mir bei­des nicht erlaube. Und irgend­wann dem­nächst will ich hier mal die Geschichte auf­schrei­ben, wie ich wäh­rend einer Ima­gi­na­tion mein inne­res Kind gefun­den hab. Nach der Klei­nen muss ich näm­lich drin­gend gucken, da ist noch lange nicht alles abgearbeitet.

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Reicht für heute.

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