Gestern sagte ich zur Tochter noch: “es kommt näher” - und schon ist es da, das Virus. Hier im Haus. Nein, nicht bei mir, aber direkt nebenan.
Auf Twitter bekam ich den Hinweis, dass sich die WarnApps verschiedener Geräte per Bluetooth auch durch Wände, Decken und Böden verbinden. Es könnte also sein, dass ich dem positiv getesteten Menschen gar nicht direkt begegnet bin.
Während ich heute morgen mit der Hausarztpraxis telefonierte, hörte ich in der Wohnung nebenan Geräusche. Ich bin also rüber, um zu fragen, ob die beiden Mädels die WarnApp auch installiert und eine Meldung bekommen haben, und erfahre, dass eine von ihnen am Freitag positiv getestet wurde und krank im Bett liegt. Die andere (mit der ich gesprochen hab) ist zwar negativ, aber trotzdem seit Montag mit in freiwilliger Quarantäne.
So leid mir das tut und so sehr ich hoffe, dass sie das möglichst gut überstehen, so sehr bin ich erleichtert, dass ich nun weiß, woher die Meldung kommt und dass ich mir keine Sorgen machen muss - ich habe meine Nachbarinnen seit Wochen nicht gesehen.
Für diese Woche hab ich Therapie und Physio ja schon abgesagt, das bleibt jetzt auch so, aber nächste Woche kann ich wieder raus und meine Termine alle wahrnehmen. Und das Tablet kommt ab jetzt immer in die Tasche.
Ich wär froh, wenn ich so eine Aufregung nicht nochmal hätte. Aber ich fürchte, das wird noch öfter passieren. Es kommt eben doch näher und manchmal auch ganz nah.
(Erinnerung an mich selbst, die Papiere zu ordnen, die Patienten- und Bestattungsverfügung fertig auszufüllen und mit der Tochter die wichtigen Einzelheiten zu besprechen, ob sie will oder nicht. Ich hab das dringende Bedürfnis, dass da alles geregelt ist, für wann auch immer es gebraucht wird.)