Letzte Nacht mit Schnupfennase ins Bett, heute Morgen aufgewacht mit Schnupfennase, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Husten und vermutlich leichtem Fieber (ich hab kein Thermomenter mehr, ich kann nur schätzen). Da trag ich konsequent draußen meinen MNS und dann erwischen mich die blöden Erkältungstierchen doch.
Die Elefantenfamilie hatte heute Putztag in der besonders lauten Version. Manchmal denk ich, die machen das extra, wenn ich mal wieder was gesagt hab. Aber vermutlich ist es eher so, dass, so wie sie einfach nicht wahrnehmen, wie laut sie sind, sie auch darüber gar nicht nachdenken.
Nach dem ersten geweckt-werden (s.o.) hab ich mich und meine Erkältung nochmal hingelegt und bis mittags geschlafen. Zum Glück bin ich aber rechtzeitig wach geworden, um mich frisch geduscht und mit dem ersten Kaffee ans Telefon und dort in die Warteschleife der ÖRA zu hängen. Und - tada! - nach knapp 20 Minuten ging wirklich jemand ran! Ein echter Mensch! Und dieser echte Mensch (eine sympathische Frau, die neu bei der ÖRA ist und früher bei einer Versicherung gearbeitet hat) hat mich super gut beraten, obwohl das telefonisch eigentlich nicht möglich sein soll laut Info auf der Webseite. Vermutlich - leider! - wird man ihr das früher oder später noch austreiben …
Was ich jetzt weiß:
* Natürlich soll ich Schmerzensgeld fordern! Ist doch gar keine Frage, sowieso bei den Nachwirkungen und so langer Zeit. (Ja, ich brauche viele Bestätigungen und bin dankbar, wenn das jemand von sich aus sagt.)
* Ihrer Einschätzung nach ist eine Schadensersatzsumme von 3000 Euro oder mehr absolut angemessen. (Uff. Hui! Das liegt weit über dem, was ich dachte!)
* Ich brauche keinen Termin bei der ÖRA, weil es den eh frühestens in ein paar Wochen gibt und mir dann genau das gleiche gesagt wird, was sie mir jetzt sagt, nämlich, dass ich das einfach ganz alleine machen kann. Einfach die Versicherung und -nummer der Autofahrerin erfragen und das Schreiben da hin schicken. Vordrucke gibt es sogar im Internet.
* Und nein, ich brauche keinen Anwalt, sofern die Versicherung das anerkennt. So gibt es auch keine Anwalts- oder Gerichtskosten zu übernehmen. Nur die Summe, die ich haben will und gut ist. Und wenn die einen Gegenvorschlag mit weniger Geld machen, muss ich halt überlegen. Aber damit beschäftige ich mich, wenn es soweit ist.
Und weil ich dann so gut im Fluß war, hab ich mir auch noch die Nummer von der Orthopädiepraxis hier ums Eck rausgesucht und angerufen, weil ich ja von denen auch nochmal eine Bescheinigung für das Schmerzensgeld brauche. Und guck an, Urlaub ist vorbei, es gibt wieder recht zeitnahe Termine. Nächste Woche Freitag hab ich einen davon, bei einem jungen Assistenzarzt. Ich hoffe, der ist noch nicht so arrogant wie die, die ich bisher erlebt habe.
Zwei superriesengroße, angstmachende Aufgaben sind damit erledigt. Und ja, ich bin stolz auf mich. Ich werde vor den nächsten Schritten wieder genauso viel Angst haben und viel Zeit brauchen, aber für heute und für das hier bin ich stolz.
Da würde ich beim Schmerzensgeldbetrag höher einsteigen, damit du Verhandelungsspielraum hast. (Sagt eine,die so gar nicht gut im Verhandeln ist.) Bin stolz auf dich.
Gute Besserung!