07-10-2021 Löffel nachfüllen

Von ges­tern auf heute 12 Stun­den geschla­fen und das sogar mehr recht als schlecht. Trotz­dem bin ich noch müde, aber ich hab mir ja heute frei gege­ben. Ich mache nur, was gut tut und lasse alles lie­gen, was nicht drin­gend ist.


Ges­tern mor­gen dachte ich dar­über nach, wie ich die Mitt­wochs­gruppe beschrei­ben könnte, wenn jemand fra­gen würde. “Dies-und-Das-Gruppe für Men­schen mit psy­chi­schen und sozia­len Pro­ble­men” trifft es wohl am bes­ten. Ges­tern war aller­dings The­ra­pie­gruppe ange­sagt.
Eigent­lich hat­ten wir letz­tes Mal ja aus­ge­macht, dass wir mit den Era­sure-Gedich­ten krea­tiv wer­den, aber dann zeigte sich in der Ein­gangs­runde, dass es zweien von uns vie­ren grade gar nicht gut geht und die eine davon sehr gro­ßen Rede­be­darf hat. Da brach dann ziem­lich viel Schwie­ri­ges aus ihr raus, so lange, bis eine “Stopp” sagte. Nach einer Ziga­ret­ten- und Frisch­luft­pause ver­such­ten wir gemein­sam, für sie ein paar Wege zu fin­den, wie es wei­ter gehen kann, aber da ist so viel fest­ge­fah­ren, dass das unsere lai­en­the­ra­peu­ti­schen Mög­lich­kei­ten weit über­steigt. Da muss ver­mut­lich drin­gend pro­fes­sio­nelle Unter­stüt­zung ran, das Hil­fe­Dings reicht da nicht aus.

In der letz­ten hal­ben Stunde hat dann jede für sich ganz still noch ein biß­chen gemalt, gele­sen oder sonst­wie gewer­kelt, aber ich merkte für mich schon im Raus­ge­hen, dass das Vor­he­rige meine Tages­ra­tion an Löf­feln fast voll­stän­dig ver­braucht hatte.
Auf dem Rück­weg hab ich dann noch den Wochen­ein­kauf erle­digt, zuhause einen schnel­len Kaf­fee getrun­ken und bin dann ins Bett gefal­len, so rich­tig mit Vor­hang zu und Kla­mot­ten aus. Drei Stun­den spä­ter war ich wie­der wach und konnte noch was zu essen machen, aber für mehr als rum­hän­gen hat es dann auch nicht mehr gereicht. 

Darum hab ich mir heute Zeit für mich genom­men, gemüt­lich gefrüh­stückt, ganz bewußt schöne Musik gehört *), die Fotos von Sams­tag wei­ter bear­bei­tet und die herr­li­che Sonne genos­sen. Die Wäsche hat auch bis über­mor­gen Zeit, der neue Spen­den­an­trag eilt auch nicht so sehr und sowieso muss ich nichts, wenn es nicht geht. Wie gut, dass ich mir das grade wie­der erlau­ben kann und nicht gleich­zei­tig ein schlech­tes Gewis­sen habe, weil ich ja nicht arbeite und darum [Iro­nie] ja auch kein frei brauche.


Für mor­gen hab ich vor, wie­der mit der Kamera unter­wegs zu sein. Ich bin nur noch nicht mit mir einig, wo ich hin gehe: in den Bota­ni­schen Gar­ten in Klein Flott­bek, solange es noch blüht? Oder lie­ber in die Deich­straße und / oder in die Peter­straße, um die wun­der­schö­nen Häu­ser dort zu foto­gra­fie­ren, weil mor­gen die Sonne schei­nen soll und das viel­leicht schö­nes Licht gibt? Ich muss das wohl mor­gen spon­tan beim Früh­stück ent­schei­den. Und dann gibt es auch ganz bald die Foto­seite hier im Blog.


*) Immer, wenn ich die Musik von HAEVN und vor allem die Stimme von Marijn van der Meer nach einer Weile das erste Mal wie­der höre, hab ich das glei­che Gefühl: als würde jemand ganz behut­sam einen gro­ßen, wei­chen Man­tel um mich legen, weil mir kalt ist. Es ist so ein Geschenk für mich, diese bei­den gefun­den zu haben. Pures Glück.

(Nach­trag) Und jetzt grade lese ich in der Bio­gra­fie auf ihrer Web­seite die­sen Satz: “The duo made it their sole pur­pose to com­fort with their music. - Das Duo hat es sich zur Auf­gabe gemacht, mit sei­ner Musik zu trös­ten.” Bei mir hat das auf jeden Fall geklappt, auch wenn ich bei den meis­ten Songs irgend­wann heule, weil sie mich so berühren.

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