Von gestern auf heute 12 Stunden geschlafen und das sogar mehr recht als schlecht. Trotzdem bin ich noch müde, aber ich hab mir ja heute frei gegeben. Ich mache nur, was gut tut und lasse alles liegen, was nicht dringend ist.
Gestern morgen dachte ich darüber nach, wie ich die Mittwochsgruppe beschreiben könnte, wenn jemand fragen würde. “Dies-und-Das-Gruppe für Menschen mit psychischen und sozialen Problemen” trifft es wohl am besten. Gestern war allerdings Therapiegruppe angesagt.
Eigentlich hatten wir letztes Mal ja ausgemacht, dass wir mit den Erasure-Gedichten kreativ werden, aber dann zeigte sich in der Eingangsrunde, dass es zweien von uns vieren grade gar nicht gut geht und die eine davon sehr großen Redebedarf hat. Da brach dann ziemlich viel Schwieriges aus ihr raus, so lange, bis eine “Stopp” sagte. Nach einer Zigaretten- und Frischluftpause versuchten wir gemeinsam, für sie ein paar Wege zu finden, wie es weiter gehen kann, aber da ist so viel festgefahren, dass das unsere laientherapeutischen Möglichkeiten weit übersteigt. Da muss vermutlich dringend professionelle Unterstützung ran, das HilfeDings reicht da nicht aus.
In der letzten halben Stunde hat dann jede für sich ganz still noch ein bißchen gemalt, gelesen oder sonstwie gewerkelt, aber ich merkte für mich schon im Rausgehen, dass das Vorherige meine Tagesration an Löffeln fast vollständig verbraucht hatte.
Auf dem Rückweg hab ich dann noch den Wocheneinkauf erledigt, zuhause einen schnellen Kaffee getrunken und bin dann ins Bett gefallen, so richtig mit Vorhang zu und Klamotten aus. Drei Stunden später war ich wieder wach und konnte noch was zu essen machen, aber für mehr als rumhängen hat es dann auch nicht mehr gereicht.
Darum hab ich mir heute Zeit für mich genommen, gemütlich gefrühstückt, ganz bewußt schöne Musik gehört *), die Fotos von Samstag weiter bearbeitet und die herrliche Sonne genossen. Die Wäsche hat auch bis übermorgen Zeit, der neue Spendenantrag eilt auch nicht so sehr und sowieso muss ich nichts, wenn es nicht geht. Wie gut, dass ich mir das grade wieder erlauben kann und nicht gleichzeitig ein schlechtes Gewissen habe, weil ich ja nicht arbeite und darum [Ironie] ja auch kein frei brauche.
Für morgen hab ich vor, wieder mit der Kamera unterwegs zu sein. Ich bin nur noch nicht mit mir einig, wo ich hin gehe: in den Botanischen Garten in Klein Flottbek, solange es noch blüht? Oder lieber in die Deichstraße und / oder in die Peterstraße, um die wunderschönen Häuser dort zu fotografieren, weil morgen die Sonne scheinen soll und das vielleicht schönes Licht gibt? Ich muss das wohl morgen spontan beim Frühstück entscheiden. Und dann gibt es auch ganz bald die Fotoseite hier im Blog.
*) Immer, wenn ich die Musik von HAEVN und vor allem die Stimme von Marijn van der Meer nach einer Weile das erste Mal wieder höre, hab ich das gleiche Gefühl: als würde jemand ganz behutsam einen großen, weichen Mantel um mich legen, weil mir kalt ist. Es ist so ein Geschenk für mich, diese beiden gefunden zu haben. Pures Glück.
(Nachtrag) Und jetzt grade lese ich in der Biografie auf ihrer Webseite diesen Satz: “The duo made it their sole purpose to comfort with their music. - Das Duo hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit seiner Musik zu trösten.” Bei mir hat das auf jeden Fall geklappt, auch wenn ich bei den meisten Songs irgendwann heule, weil sie mich so berühren.
Das Löffel-Bild werde ich für mich übernehmen. Und danke für die schöne Musik! Liebe Grüße Greta
Gerne!
(Kennst du die Geschichte der Löffeltheorie? Falls nicht, kannst du hier was drüber lesen:
https://www.vdk.de/berlin-brandenburg/pages/76831/spoontheory?dscc=ok)