08-09-2024 Der letzte Sommertag

Mit nur weni­gen Aus­nah­men lagen die Tem­pe­ra­tu­ren hier in Ham­burg seit Mitte Juni zwi­schen 20° und 25°, an vie­len Tagen bei mehr als 30°. End­lose Hitze, ohne Wind keine Abküh­lung, selbst in der Nacht nicht. Mein Gehirn fühlte sich zwi­schen­durch an, als sei es auf Wal­nuß­größe geschmol­zen. An sol­chen Tagen dreht der Kreis­lauf im Kreis, brummt der Kopf dau­er­haft (und es ist nicht der nor­male 24/7 Tin­ni­tus), alles klebt und ich möchte die ganze Zeit unter lau­war­mem Was­ser ste­hen. Ich war wirk­lich froh, dass ich nicht mehr arbei­ten und was leis­ten muss.
Aber irgend­wie war es auch schön. So viel Licht, so viel Wärme bis tief in die alten Kno­chen. Die Men­schen da drau­ßen schie­nen - zumin­dest aus mei­nem Blick­win­kel vom Bal­kon aus - oft gelas­se­ner zu sein, locke­rer und offe­ner, nicht nur was die Klei­dung anging. Das Leben fand drau­ßen statt und ja, manch­mal war mir das viel zu laut, aber es erin­nert eben auch an den Süden und an Urlaub und das ist ja gut.

Aber nun: der letzte Som­mer­tag soll es gewe­sen sein heute. Noch­mal 30°, dank etwas Wind aber aus­halt­bar, nicht drü­ckend. Ein ruhi­ger Sonn­tag, ohne gro­ßes Tun, aber immer mit die­sem Abschieds­ge­dan­ken im Kopf. Die Abküh­lung in den nächs­ten zwei Wochen wird uns in den Herbst brin­gen und irgend­wie finde ich es grade schade. Hab ich denn schon genug Sonne und Wärme getankt, ist der Spei­cher voll gewor­den? Wird es rei­chen über die lange dunkle Jah­res­zeit?
Herbst ist ja an sich nicht schlimm, ich mag den ja sogar rich­tig gerne mit allen Far­ben und dem blauen Him­mel mit den dicken Wol­ken­ber­gen und wenn es mor­gens frisch ist und wür­zig nach gefal­le­nen Blät­tern riecht und viel­leicht, hof­fent­lich wird er ja mal wie­der etwas schö­ner als in den letz­ten Jah­ren (Kli­ma­wan­del sei Dank) – aber er dau­ert halt nie lange und dann kommt der Win­ter und die Zeit bis zum nächs­ten Früh­ling ist end­los lang.

Aber es ist zu akzep­tie­ren, was wir nicht ändern kön­nen und grade freu ich mich, dass ich noch ein paar­mal unter­wegs sein konnte. 

Neu­lich nach der The­ra­pie erst am Fisch­markt und dann die große Tour mit der Fähre (Altona - Fin­ken­wer­der - Landungsbrücken).

Mit mei­nem Hilfe-Dings zum Rüsch­park (auch wenn das Pick­nick ins Was­ser fiel, war es ein wirk­lich tol­ler Aus­flug mit lie­ben, zum Teil bis dahin unbe­kann­ten Menschen).

Am Mon­tag mit Freun­din I. wie letzte Woche spon­tan beschlos­sen für einen Tag nach Tra­ve­münde, inkl. Strand­korb und Sonnenbrand.

Mit der Mitt­wochs­gruppe end­lich in den Bota­ni­schen Gar­ten, nach­dem die­ser Aus­flug vor­her bereits zwei­mal nicht statt­fin­den konnte. 

Dass ich nicht lange gehen kann, ist ziem­lich doof, aber es gibt auch gute Ziele ohne weite Wege. Haupt­sa­che, ich seh was ande­res als mein Zuhause. Haupt­sa­che, ich hab genug Wärme, Far­ben und Bil­der gesam­melt. Und wenn ich mir die Fotos so anschaue, dann sieht es ganz gut aus.

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert