09-01-2023 All I wanna do is bicycle

Ähm, die Über­schrift ist natür­lich ein Scherz.
Ehr­lich gesagt hasse ich die­ses Rad, das so auf­fäl­lig hin­ter mir rum­steht, immer noch sehr. Und seit dem Herbst lass ich auch das Trai­ning ziem­lich schlei­fen: wenn ich es ein­mal in der Woche da rauf schaffe und dann nicht schon nach 15 Minu­ten ent­nervt auf­gebe, ist es ein Wun­der. Das Schwim­men mit dem Hilfe-Ding pau­siert auch bis zum Früh­ling, weil es ein­fach arsch­kalt ist (wegen der aktu­el­len Ener­gie­knapp­heit wurde die Tem­pe­ra­tur redu­ziert; es heißt um ein Grad, gefühlt aber um min­des­tens 5 Grad).

So geht das aber nicht, wenn sich das Gewicht nach unten bewe­gen soll. Nur alleine am Ess­ver­hal­ten zu arbei­ten, reicht nicht - und da bin ich noch lange nicht soweit, dass alles gut wäre.

Heute hab ich es end­lich mal wie­der geschafft aufs Rad. Kopf­hö­rer auf­ge­setzt, meine Play­list mit den schnel­len 80er Songs ange­stellt und die Augen zuge­macht. Gegen Ende dachte ich nur noch “das schaffst du, komm, noch ein Stück, bis der Song zu Ende ist” und dann waren es sogar 21:30 Minu­ten und 9 km. 

Als ich danach unter der wohl ver­dien­ten Dusche stand, war ich in Gedan­ken plötz­lich wie­der in Malente in der Kli­nik - und da war sie, die Idee: was wäre, wenn ich eine Reha *) bean­tra­gen würde? Dies­mal aber nicht wegen der Depres­sion, son­dern wegen Adi­po­si­tas und den Ursa­chen und Aus­wir­kun­gen. Meine Ärz­tin­nen wür­den mich sicher unter­stüt­zen.
Sechs bis zehn Wochen lang vol­les Pro­gramm: Ernäh­rungs­be­ra­tung, Sport, Phy­sio und The­ra­pie. Kon­zen­trie­ren auf die The­men Gewicht und Essen und end­lich mal nach­hal­tig etwas ändern. Das Rad mit­neh­men, die Kamera dazu, in der Natur sein und ver­sorgt wer­den. Zehn Kilo leich­ter nach Hause kom­men und hof­fent­lich wei­ter machen kön­nen.
Hach, das wär was. 

*) Als Reha des­halb, weil ich nur da ein Ein­zel­zim­mer bekomme - im Akut­be­reich gibt es die ja nur mit psy­chi­schem Zusam­men­bruch, das muss ich nicht noch­mal haben.

Und viel­leicht sollte ich die Depres­sion doch als Unter­punkt mit auf­neh­men, denn natür­lich kom­men sofort wie­der alle Gedan­ken: das darfst du nicht, so krank bist du nicht, das schaffst du doch auch alleine, dafür musst du nie­man­dem den Platz weg neh­men, du musst dich nur mehr anstren­gen und es wirk­lich wol­len, aber das kannst du ja eh nicht und darum hast du so ein Pro­gramm erst recht nicht ver­dient.
Jaja, sagt nichts, ich weiß es selbst.

(Kann mal irgend­was nicht anstren­gend sein, bitte?)

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