(Ich will hier auch noch festhalten, was ich vorgestern schon auf Twitter erzählt hatte.)
Damit, dass ich am Mittwoch mit Bahn & Bus zur Gruppe gefahren bin, hab ich den Wocheneinkauf nicht erledigt (ich brauche das Rad dafür, mochte danach aber nicht extra los) und mich quasi gezwungen, am Donnerstag nochmal zum Supermarkt zu fahren. Lust hatte ich wie immer keine, aber im Nachhinein war es genau richtig, denn der Tag wurde zu einem richtig guten: einem “Tag der schönen Begegnungen”. Und am Ende fühlte es sich an, als hätte ich einfach das Strahlen der Sonne übernommen, die sich leider wieder verzogen hatte.
🌞 Erst war da ein junger Mensch, der seinen ersten Tag an der Kasse bei Aldi hatte und mit seiner fröhlichen Art alle Kund:innen rundum ansteckte. Ich wünsch ihm sehr, dass er das lange behalten kann.
🌞 Dann ergab sich ein nettes kleines Gespräch mit Charlotte, einer Dozentin, die mich während meiner Umschulung vor 23 Jahren beim FrauenTechnikZentrum nachhaltig beeindruckt hatte. Ich sehe sie oft beim Einkaufen, weil sie in der Nähe wohnt, aber heute hab ich mich endlich mal getraut, sie anzusprechen und sie hat sich riesig gefreut. Lustig: ich siezte sie - sie ist immerhin irgendwo in den 80ern -, aber sie duzte mich wie damals und ich war plötzlich wieder sehr jung.
🌞 Auf dem Rückweg ein junger Vater mit Kinderwagen, der auf dem schmalen Gehweg wartete, bis ich mit meinem voll bepackten Fahrrad vorbei war. Ich lächelte ihn an und sagte “Vielen Dank! Sonst bin ich die, die wartet” und er lachte ganz herzlich zurück.
🌞 Und dann noch mein Lieblingsnachbar F., der grade vor dem Haus war, als ich nach Hause kam und mir ganz selbstverständlich meine schweren Taschen nach oben trug. “Kein Ding”, sagt er, “ich mach das gerne!”
Das waren alles nur kurze Momente, aber jeder für sich so schön, dass es mir richtig gut ging und ich die blöden Begegnungen der letzten Zeit vergessen kann.
Was offene Freundlichkeit doch für einen Unterschied macht.
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Ich hatte es halb erwartet: nach diesen vier richtig guten Tagen hintereinander war gestern nur noch Pause angesagt. Lange schlafen, in Ruhe frühstücken und lesen, TV gucken, rumgammeln. Das war wohl genau richtig, denn ich bin nicht im Loch gelandet wie so oft, sondern nur einfach müde. Auch gute Tage verbrauchen Energie. Und die Bewerbung für das Ehrenamt kann ich morgen genauso gut schreiben.
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