11-02-2023 Auch gute Tage verbrauchen Energie

(Ich will hier auch noch fest­hal­ten, was ich vor­ges­tern schon auf Twit­ter erzählt hatte.)

Damit, dass ich am Mitt­woch mit Bahn & Bus zur Gruppe gefah­ren bin, hab ich den Wochen­ein­kauf nicht erle­digt (ich brau­che das Rad dafür, mochte danach aber nicht extra los) und mich quasi gezwun­gen, am Don­ners­tag noch­mal zum Super­markt zu fah­ren. Lust hatte ich wie immer keine, aber im Nach­hin­ein war es genau rich­tig, denn der Tag wurde zu einem rich­tig guten: einem “Tag der schö­nen Begeg­nun­gen”. Und am Ende fühlte es sich an, als hätte ich ein­fach das Strah­len der Sonne über­nom­men, die sich lei­der wie­der ver­zo­gen hatte.

🌞 Erst war da ein jun­ger Mensch, der sei­nen ers­ten Tag an der Kasse bei Aldi hatte und mit sei­ner fröh­li­chen Art alle Kund:innen rundum ansteckte. Ich wünsch ihm sehr, dass er das lange behal­ten kann.
🌞 Dann ergab sich ein net­tes klei­nes Gespräch mit Char­lotte, einer Dozen­tin, die mich wäh­rend mei­ner Umschu­lung vor 23 Jah­ren beim Frau­en­Tech­nik­Zen­trum nach­hal­tig beein­druckt hatte. Ich sehe sie oft beim Ein­kau­fen, weil sie in der Nähe wohnt, aber heute hab ich mich end­lich mal getraut, sie anzu­spre­chen und sie hat sich rie­sig gefreut. Lus­tig: ich siezte sie - sie ist immer­hin irgendwo in den 80ern -, aber sie duzte mich wie damals und ich war plötz­lich wie­der sehr jung.
🌞 Auf dem Rück­weg ein jun­ger Vater mit Kin­der­wa­gen, der auf dem schma­len Geh­weg war­tete, bis ich mit mei­nem voll bepack­ten Fahr­rad vor­bei war. Ich lächelte ihn an und sagte “Vie­len Dank! Sonst bin ich die, die war­tet” und er lachte ganz herz­lich zurück.
🌞 Und dann noch mein Lieb­lings­nach­bar F., der grade vor dem Haus war, als ich nach Hause kam und mir ganz selbst­ver­ständ­lich meine schwe­ren Taschen nach oben trug. “Kein Ding”, sagt er, “ich mach das gerne!”

Das waren alles nur kurze Momente, aber jeder für sich so schön, dass es mir rich­tig gut ging und ich die blö­den Begeg­nun­gen der letz­ten Zeit ver­ges­sen kann.
Was offene Freund­lich­keit doch für einen Unter­schied macht.

***

Ich hatte es halb erwar­tet: nach die­sen vier rich­tig guten Tagen hin­ter­ein­an­der war ges­tern nur noch Pause ange­sagt. Lange schla­fen, in Ruhe früh­stü­cken und lesen, TV gucken, rum­gam­meln. Das war wohl genau rich­tig, denn ich bin nicht im Loch gelan­det wie so oft, son­dern nur ein­fach müde. Auch gute Tage ver­brau­chen Ener­gie. Und die Bewer­bung für das Ehren­amt kann ich mor­gen genauso gut schreiben.

2 Kommentare

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert