11-06-2025 Malente Tag 1

Hun­de­müde vom letz­ten Tag der Vor­be­rei­tun­gen um Mit­ter­nacht ins Bett gefal­len. Alle ein­ein­halb Stun­den auf­ge­wacht und aufs Handy geguckt, ob es noch an ist und wie spät es ist und ob ich nicht ver­schla­fen hab. 3 Sekun­den vor dem Klin­geln um 5 Uhr mor­gens auf­ge­stan­den. Wie schön still es um diese Uhr­zeit noch ist drau­ßen! Es sieht nach einem schö­nen Tag aus: bes­tes Reisewetter.

Ich hatte die U-Bahn um 06:21 geplant, aber mein “du musst dich beei­len, du darfst nicht zu spät sein, du darfst nichts ver­ges­sen” - Kopf sorgte für eine Bahn frü­her. Das Fahr­rad­ti­cket hatte ich am Abend schon online gebucht. Alle Auf­züge funk­tio­nier­ten und so war ich gut 20 Minu­ten zu früh am Bahn­hof, aber ich warte ja eh lie­ber als dass es hek­tisch wird.

Pünkt­li­che Abfahrt um 07:06, ent­spann­ter Umstieg in Lübeck, pünkt­li­che Ankunft in Malente um 08:34 Uhr. Und weil ich den Weg ja gut kenne, war ich um kurz vor 9 an der Kli­nik.
Alles ist ver­traut, der ganze Ein­gangs­be­reich sieht aus wie damals, selbst die nette Mit­ar­bei­te­rin an der Rezep­tion ist noch da - und freute sich, dass ich sie erkannt hab. Die ers­ten Mitpatient:innen saßen schon da, im Lauf der Zeit wur­den wir eine Gruppe von zehn Neuen. Ers­tes Ken­nen­ler­nen, erste kleine Gesprä­che, wie das so eben läuft. (Und ich muss auf­pas­sen mit dem Small­talk: ich kann ihn ja gut, aber dann werde ich gerne mal über­rannt und falsch ein­ge­schätzt, weil man mit mir ja so leicht ins Gespräch kommt.)

Den Vor­mit­tag über gab es dann erste Auf­nah­me­ge­sprä­che mit der Ver­wal­tung, der Pati­en­ten­ko­or­di­na­tion, der Pflege und zum Schluss mit einer Ärz­tin. Mor­gen fol­gen dann noch die medi­zi­sche Unter­su­chung und das Gespräch mit der Psy­cho­lo­gin.
Die Pfle­ge­mit­ar­bei­te­rin brachte mich zu mei­nem Zim­mer und ich bin soooo glück­lich damit! Es ist nicht groß und hat lei­der kei­nen See­blick, aber ich habe eine gemüt­li­che Sitz­ecke und vor allem einen Bal­kon mit Nach­mit­tags­sonne. Dazu zwei große Fens­ter - eins lässt sich weit öff­nen -, die rich­tig viel Licht her­ein las­sen. Der Blick geht auf die Lie­ge­wiese der Kli­nik (und andere, nied­rige Gebäude), ich sehe viel Grün, höre Vögel sin­gen - und die Lüf­tung vom Schwimm­bad, aber die ist ganz gleich­mä­ßig und ver­schwin­det schon lang­sam als dif­fu­ses Hin­ter­grund­rau­schen.
Doch, hier werde ich es gut aus­hal­ten können.

Gewöh­nungs­be­dürf­tig wer­den die Essens­zei­ten sein. Hier gibt es inzwi­schen für jede Mahl­zeit zwei Grup­pen, jede hat 45 Minu­ten Zeit zum essen. Wer in wel­cher Gruppe ist, kann täg­lich wech­seln; bis jetzt sieht es aber so aus, als würde man am glei­chen Tag immer in der glei­chen Gruppe sein. Aber so ganz steige ich noch nicht durch das Sys­tem. Es ist einer­seits schon selt­sam, bereits um 17:15 Uhr zu Abend zu essen, ande­rer­seits bedeu­ten die zwei Grup­pen auch weni­ger Stress, weil ja viel weni­ger Men­schen auf ein­mal in den Spei­se­räu­men sind. Ich denke, das wird sich schon bald einspielen.

Ansons­ten sind bis­her alle Mitpatient:innen aus der Ankom­mens­gruppe auf ihre eigene Art nett, die Mitarbeiter:innen freund­lich, herz­lich, offen. Und Mitt­woch­abends ist immer noch Sin­gen mit Lene! Heute mag ich noch nicht, weil ich erst­mal ankom­men und die gan­zen Ein­drü­cke ver­ar­bei­ten muss, aber ich freu mich jetzt schon auf nächste Woche.

Ganz trau­rig ist aber, dass es mei­nen Lieb­lings­platz mit der wei­ßen Bank auf dem Steg nicht mehr gibt. Der ganze Schiffs­an­le­ger ist abge­ris­sen, es gibt kaum noch einen Sitz­platz, von dem man gemüt­lich auf den See gucken kann. Echt schade, ich hatte mich so sehr auf die Bank gefreut. Dann muss ich mir jetzt einen neuen Lieb­lings­platz suchen.

Und jetzt muss ich über­le­gen, was ich mit dem Abend noch anstelle. Es ist kurz vor 20 Uhr, viel zu früh für’s Bett, auch wenn ich mor­gen früh um 06:30 zum Wie­gen muss. Aber egal, das WLAN gibt es inzwi­schen frei im gan­zen Haus, da kann ich ja noch etwas nachlesen.

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Hier noch die ers­ten Fotos.

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