12-12-2022 Die Komfortzone verlassen

Ent­ge­gen gesetzt zum heu­ti­gen Titel hab ich mich vor­hin vom Schwim­men abge­mel­det. Die Vor­stel­lung von dem rela­tiv küh­len Was­ser im Bad schreckt mich sehr, weil ich grade sowieso dau­ernd friere. Ich müsste mich dort also wie­der durch­ge­hend bewe­gen, aber will ich denn schon wie­der so viele Bah­nen schwim­men und mor­gen Mus­kel­ka­ter haben? Da scheuch ich mich und den Schwei­ne­hund lie­ber nach­her noch eine Weile auf den Ergo­me­ter und hoffe dar­auf, dass die­ser Mon­tags­ter­min vor allem mit wär­me­rem Wet­ter irgend­wann doch Gewohn­heit wird.

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Zwei Sachen hab ich ges­tern beschlos­sen (bis ich sie wie­der über den Hau­fen werfe, haha):
Das erste: ich werde die Kom­men­tare im Blog offen las­sen und auf Twit­ter mit­tei­len, wenn ich gebloggt habe. Jedes Mal. Und wenn es mir noch so banal vor­kommt. Wie kann ich gese­hen wer­den, wenn ich mich immer ver­ste­cke?
Das andere: ich werde meine Job-Web­seite end­lich rich­tig fer­tig machen, damit ich zei­gen kann, was ich kann und dann mal an ver­schie­de­nen Stel­len Bescheid sagen, dass ich kleine Auf­träge annehme (unent­gelt­lich oder gegen Sach­spende). Ich kann und will nicht fest in einem Job arbei­ten, aber das ein oder andere schaffe ich dann doch noch. Ich werde immer unzu­frie­de­ner, je weni­ger Auf­gabe ich hab. Ich alleine rei­che mir nicht.
Also gehe ich raus aus der Kom­fort­zone, in der ich mich nicht erklä­ren und aus­ein­an­der set­zen muss, in der ich mich nicht zei­gen muss und in der es zwar wahn­sin­nig bequem, aber eben auch so ver­dammt ein­sam und leer ist. Raus in die Öffent­lich­keit. (Ich hab Angst.)

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Gele­sen: Meike Sto­ve­r­ock über Krisen

Und das ist dann viel­leicht auch das, was Kri­sen so schwie­rig macht. Man kann ihren Wert nur rück­wärts erken­nen. Man kann den Kipp­punkt des eige­nen Lebens nicht gelas­sen auf sich zukom­men las­sen und “Ach, end­lich ist er da, ich freue mich schon drauf, stär­ker und aus­ge­gli­che­ner aus ihm her­vor­zu­ge­hen” sagen. Am Anfang fühlt es sich nur nach Zusam­men­bruch an, nach dem Ver­lust von allem, was uns Sta­bi­li­tät gibt.
Aus der Sicht unse­res Gegen­warts-Ichs ist das bedroh­lich, über­for­dernd und unge­heuer schmerz­haft. Aber der Null­punkt einer Krise ist auch ein Anfang. Vor allem, wenn man ihn mit the­ra­peu­ti­scher Unter­stüt­zung durch­lebt. Eine Krise kann zu mehr Wahr­haf­tig­keit füh­ren, zu einer Besin­nung auf sich selbst und eine Ver­wirk­li­chung von dem, was einem wich­tig ist.
Und in die­sem Poten­tial liegt etwas Positives.

2 Kommentare

  1. Liebe Ulrike,
    so gut nach­voll­zieh­bar … mit all Dei­nem Mut und auch der Ambivalenz ♡
    Wann & wo ist denn Deine beruf­li­che Web­seite zu sehen ? viel­leicht hätte ich da eine Idee …
    Alles Gute für Dich - in 8 Tagen ist Wintersonnenwende !

    1. Ich freu mich so, dass du den Mut siehst - Danke dafür! Bei mir ist er noch nicht (wie­der) ange­kom­men oder ver­schwin­det grade unter der Ambivalenz.

      Die Web­seite ist erst halb fer­tig, das Port­fo­lio und damit das Wich­tigste daran fehlt. Das werde ich in der nächs­ten Zeit befül­len und dann Bescheid geben. Ideen sind herz­lich will­kom­men! Gerne als DM bei Twit­ter oder per Mail (ulrike (at) fantasiafragile.de).

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