Entgegen gesetzt zum heutigen Titel hab ich mich vorhin vom Schwimmen abgemeldet. Die Vorstellung von dem relativ kühlen Wasser im Bad schreckt mich sehr, weil ich grade sowieso dauernd friere. Ich müsste mich dort also wieder durchgehend bewegen, aber will ich denn schon wieder so viele Bahnen schwimmen und morgen Muskelkater haben? Da scheuch ich mich und den Schweinehund lieber nachher noch eine Weile auf den Ergometer und hoffe darauf, dass dieser Montagstermin vor allem mit wärmerem Wetter irgendwann doch Gewohnheit wird.
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Zwei Sachen hab ich gestern beschlossen (bis ich sie wieder über den Haufen werfe, haha):
Das erste: ich werde die Kommentare im Blog offen lassen und auf Twitter mitteilen, wenn ich gebloggt habe. Jedes Mal. Und wenn es mir noch so banal vorkommt. Wie kann ich gesehen werden, wenn ich mich immer verstecke?
Das andere: ich werde meine Job-Webseite endlich richtig fertig machen, damit ich zeigen kann, was ich kann und dann mal an verschiedenen Stellen Bescheid sagen, dass ich kleine Aufträge annehme (unentgeltlich oder gegen Sachspende). Ich kann und will nicht fest in einem Job arbeiten, aber das ein oder andere schaffe ich dann doch noch. Ich werde immer unzufriedener, je weniger Aufgabe ich hab. Ich alleine reiche mir nicht.
Also gehe ich raus aus der Komfortzone, in der ich mich nicht erklären und auseinander setzen muss, in der ich mich nicht zeigen muss und in der es zwar wahnsinnig bequem, aber eben auch so verdammt einsam und leer ist. Raus in die Öffentlichkeit. (Ich hab Angst.)
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Gelesen: Meike Stoverock über Krisen
Und das ist dann vielleicht auch das, was Krisen so schwierig macht. Man kann ihren Wert nur rückwärts erkennen. Man kann den Kipppunkt des eigenen Lebens nicht gelassen auf sich zukommen lassen und “Ach, endlich ist er da, ich freue mich schon drauf, stärker und ausgeglichener aus ihm hervorzugehen” sagen. Am Anfang fühlt es sich nur nach Zusammenbruch an, nach dem Verlust von allem, was uns Stabilität gibt.
Aus der Sicht unseres Gegenwarts-Ichs ist das bedrohlich, überfordernd und ungeheuer schmerzhaft. Aber der Nullpunkt einer Krise ist auch ein Anfang. Vor allem, wenn man ihn mit therapeutischer Unterstützung durchlebt. Eine Krise kann zu mehr Wahrhaftigkeit führen, zu einer Besinnung auf sich selbst und eine Verwirklichung von dem, was einem wichtig ist.
Und in diesem Potential liegt etwas Positives.
Liebe Ulrike,
so gut nachvollziehbar … mit all Deinem Mut und auch der Ambivalenz ♡
Wann & wo ist denn Deine berufliche Webseite zu sehen ? vielleicht hätte ich da eine Idee …
Alles Gute für Dich - in 8 Tagen ist Wintersonnenwende !
Ich freu mich so, dass du den Mut siehst - Danke dafür! Bei mir ist er noch nicht (wieder) angekommen oder verschwindet grade unter der Ambivalenz.
Die Webseite ist erst halb fertig, das Portfolio und damit das Wichtigste daran fehlt. Das werde ich in der nächsten Zeit befüllen und dann Bescheid geben. Ideen sind herzlich willkommen! Gerne als DM bei Twitter oder per Mail (ulrike (at) fantasiafragile.de).