13-11-2023 Gegen das tägliche Einerlei

Viel­leicht, so über­legte ich vor eini­gen Tagen, ste­cke ich ja doch die ganze letzte Zeit schon im Depri-Loch und merke es nur nicht, weil es mir so ver­traut ist und darum nor­mal vor­kommt. Weil ich mich an sol­che Nicht-Tage inzwi­schen gewöhnt hab.

“Radi­kale Akzep­tanz” bedeu­tet eben nicht nur, den Ist-Zustand als gege­ben zu neh­men und mich nicht dau­ernd zu weh­ren und das Heute mit dem Frü­her zu ver­glei­chen. Es bedeu­tet auch, die guten wie die schlech­ten Pha­sen so sein zu las­sen und anzu­neh­men. Ich drifte dabei nur lei­der immer so gerne in eine Egal-Hal­tung, die mir abso­lut nicht gut tut und die ich eigent­lich auch nicht akzep­tie­ren will.

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Tage­buch­blog:
Der Paket­bote hatte meine Kla­mot­ten­be­stel­lung für heute ange­kün­digt, aber ohne Uhr­zeit. Also hab ich mir, als ich um 3:30 ins Bett ging, den Wecker auf 10:30 gestellt, mich dann aber nach dem Klin­geln wie­der umge­dreht und zwei Stun­den wei­ter gepennt. Nach dem Auf­ste­hen geduscht, dann gefrüh­stückt und wäh­rend­des­sen kam das Paket. Das war super, weil ich des­halb im Hel­len ein­kau­fen konnte — lei­der auch im Nas­sen.
(Ich trage ja Über­grö­ßen und bin immer froh, wenn ich pas­sende Kla­mot­ten finde, die mir auch noch gefal­len. Aber warum bloß muss die Kapuze an mei­ner ansons­ten echt tol­len Regen-/ Win­ter­ja­cke auch in Über­größe sein und mir darum, wenn ich sie wegen ent­spre­chen­dem Wet­ter auf­setze. per­ma­nent ins Gesicht rut­schen? Mal wie­der hat jemand nicht nach­ge­dacht.)
Vor dem Ein­kau­fen hab ich noch bei mei­nem Fri­seur­la­den ange­ru­fen und einen Ter­min für mor­gen Mit­tag bekom­men. Juhu! Ein Licht­blick. Die Haare sind schon wie­der viel zu lang.
Jetzt gibts Nach­mit­tags­kaf­fee und ein Brio­che, spä­ter “rich­ti­ges” Essen und ver­mut­lich nix mehr aus­ser Serie gucken. Und mor­gen muss ich mich dann drin­gend an den Wider­spruch wg. Reha und an den Wei­ter­be­wil­li­gungs­an­trag fürs Bür­ger­geld set­zen. Oder viel­leicht auch erst­mal an eins davon.

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(Viel­leicht hilft es gegen das Loch und das Einer­lei, wenn ich mich zwinge, öfter mal Tage­buch­blog zu schrei­ben. Viel­leicht sehe ich dann besser.)

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A pro­pos Blog: neu­lich fand ich einen inter­es­san­ten Arti­kel über die unter­schied­li­che Ansicht vom Online- und Off­line-Schrei­ben: “Poets in the Machine - Why does the lite­rary world still hold online wri­ting at arm’s length?” von Megan Marz, einer Autorin aus Chi­cago.
DeepL hat den Bei­trag freund­li­cher­weise auf Deutsch über­setzt, ich häng hier mal das PDF mit an, das ich dar­aus gemacht hab. Viel­leicht inter­es­siert es ja noch jemanden.

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