13-12-2022 Blöde Tage, die gut werden

Aus dem Chat heute Abend mit Freun­din D.:

Ich: Kann man eigent­lich auch zwei­mal an einem Tag sies­ten? Ich schlaf hier gleich ein …
D.: Aber ja.
Ich: Gut. *fällt um*

Aber bevor ich wirk­lich umfalle, schreib ich hier noch eben. Um mich immer wie­der dran zu erin­nern, dass Tage, die blöd anfan­gen, eine Menge Poten­tial haben, doch noch rich­tig gut zu wer­den. So einer war das näm­lich heute.

***

Ange­fan­gen hat der Tag damit, dass ich wie­der ein­mal einen die­ser Scheixx­träume hatte, in dem eine unüber­schau­bare Menge (Tau­send! Min­des­tens!) Mäuse um mich herum wuseln und ich sie ein­fach nicht unter Kon­trolle bekomme. Die­ses Mal waren auch noch Hunde dabei, die die Mäuse auf­fres­sen woll­ten. Dau­ernd musste ich ein Mäu­se­teil aus einem Hun­demaul holen, nur damit das dumme Vieh dann abhaut und von dem nächs­ten gebis­sen wird. Ein heil­lo­ses Durch­ein­an­der, aus dem mich zum Glück irgend­wann der Druck auf die Blase erlöste.

Zum Früh­stück kam dann eine Benach­rich­ti­gung vom Job­cen­ter: der geän­derte Bescheid ist da, nach­dem nun end­lich die Hei­zungs­ab­rech­nung mit einer Gut­schrift gekom­men war. Ich weiß aber nie, ob das JC berück­sich­tigt, dass die Rech­nung auf 11 Mona­ten Abschlags­zah­lung basiert, ich aber alle 12 Monate bezahle, weil ich immer ver­gesse, den einen Monat aus­zu­set­zen. Das heißt, ich muss nach­rech­nen, ob sie mir nicht zuviel abzie­hen. Dazu noch die Nach­richt, dass mir das Gut­ha­ben aus der Neben­kos­ten­ab­rech­nung abge­zo­gen wird und hier bin ich 95% sicher, dass das bereits im Som­mer ver­rech­net wurde. Bei­des sind Sachen, die mit Zah­len zu tun haben und plus und minus und schon alleine beim Gedan­ken daran raucht mein Kopf und ich hab keine Ahnung von nichts mehr. Zah­len und ich, das passt nicht, das macht kom­plet­tes Chaos. Aber es geht um Geld und da ist ein­fach jeder Cent wich­tig, wenn es so knapp ist. Ich muss jeman­den fin­den, der:die das für mich rech­net.
Igor mag sowas übri­gens noch weni­ger als ich.

Um 13 Uhr hatte ich Ter­min mit mei­ner Bezugs­frau vom Hil­fe­Dings. Wegen der Eises­kälte drau­ßen wollte ich mit Bahn & Bus fah­ren, ich brauchte aber eine neue Monats­karte, die ich mit Sozi­al­ra­batt güns­ti­ger bekomme, wofür ich aber einen Antrag aus­fül­len und aus­dru­cken muss und mei­nen H4-Bescheid als Nach­weis natür­lich auch. Im Prin­zip kein Pro­blem, aber heute meinte mein PC mal wie­der, dass es hier kei­nen Dru­cker gibt und willst du das PDF dann viel­leicht als PDF aus­dru­cken? Scheixx­ding, blö­des.
Aber wozu hab ich denn ein Fahr­rad und Hand­schuhe und wie gut, dass ich letz­tes Jahr end­lich die neue Jacke gekauft hab! Kalt war’s trotz­dem und Kon­di­tion hab ich auch keine, aber irgend­wie war es gut, auf dem Rad zu sit­zen und dass all das Blöde dann weg ging und der Tag ab da so viel bes­ser wurde.

Denn ein­ein­halb Stun­den mit Frau R. zu reden, von der Woche zu erzäh­len, Gedan­ken los zu wer­den, Erkennt­nisse zusam­men zu fas­sen und dabei zu reflek­tie­ren und sor­tie­ren, ist ein­fach so unend­lich wert­voll. Zudem wurde mir dabei noch­mal ganz deut­lich, dass sich meine Vor­ha­ben (mich mit dem Blog zu öff­nen und mir Auf­ga­ben zu suchen) wirk­lich rich­tig anfüh­len. Ich will das tun.

Auf dem Heim­weg schob ich das Rad ein Stück durch einen Park und musste dort ein­fach eine Weile mit­ten auf dem Weg ste­hen blei­ben, weil die Sonne hell schien und die letz­ten Blät­ter an den Bäu­men gol­den leuch­ten ließ und das zu sehen so unglaub­lich gut tat. End­lich mal wie­der Licht!

Danach bin ich über die Haupt­straße mei­nes Vier­tels gelau­fen, hab ein biß­chen ein­ge­kauft, wo ich sonst sel­ten hin­komme, in Schau­fens­ter und in Augen geguckt, Men­schen ange­lä­chelt, den Weih­nachts­markt gero­chen, Schmalz­ge­bäck gekauft, spon­tan doch ein Bund Tan­nen­zweige mit­ge­nom­men, rote Wan­gen bekom­men … Ein­fach schön. Ein klei­nes Glück. 

Zuhause hab ich mir erlaubt, das Weih­nachts­päck­chen vom Hil­fe­Dings auf zu machen und mich über die hüb­sche Ver­pa­ckung und die vie­len net­ten und lecke­ren Klei­nig­kei­ten zu freuen. Mor­gen kom­men die Zweige mit ein paar Ker­zen (3 oder 5? Jeden­falls keine 4!) auf einen Tel­ler und der auf den Tisch im Wohn­zim­mer: weil die­ses emo­tio­nal so belas­tete Weih­nachts­ding ja irgend­wie auch schöne Sei­ten hat und viel­leicht kann ich sie die­ses Jahr end­lich mal wie­der sehen.

*umfall*

2 Kommentare

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert