Ich träume Sehnsucht. Ich weine im Schlaf und im Traum, schon wieder, will nicht wach werden, nicht immer noch einen von diesen Tagen aushalten müssen, will einfach weiter schlafen, bis das alles vorbei oder wenigstens besser ist.
Mein Herz stolpert. Es macht mich schwindelig, ich muss aufpassen nicht zu fallen und dann fall ich doch wieder kopfüber in diese verdammte Sehnsucht, dass es auch für mich nochmal einen Menschen gäbe, der zu mir gehören wollen würde. Der mich sähe, wie ich innen bin und mich trotzdem nähme. Dabei weiß ich doch genau, dass es diesen Menschen nicht mehr gibt, dass es zu spät ist dafür, dass ich das alles verpasst habe, weil ich mich nie mehr getraut habe und mich immer nur geschämt für die, die ich geworden bin mit all der Sehnsucht, die so nutzlos ist.
(Ja, und auch weil keiner genug war, nachdem der Eine mal in meinem Leben war.)
***
Igor, du kleines Mistvieh, hast mich wieder erwischt in so einem extrem dünnhäutigen Moment und dich an mich gehängt und wie so eine schöne warme Decke über mich gelegt. Aber du tröstest nicht und wärmst nicht und schützt mich auch nicht vor Gedanken und Sehnsucht und Tränen, du bist einfach nur schwer und dunkel und nimmst mir die Luft zum Atmen, das hat noch nie irgendwie geholfen.
Lass mich doch. Geh einfach und nimm die verdammte Sehnsucht mit, bitte.