Geträumt, dass die Wohnung voll ist mit Kakerlaken, tausende kleine wuselten auf den Fußböden in allen Räumen durcheinander, dazwischen ein paar riesige Exemplare, die dauernd Nachschub produzierten. Jemand versuchte, sie mit einem Wasserstrahl zu beseitigen, dann mit dem Staubsauger, aber es half nichts. Und ich stand da und konnte mich nicht bewegen und es war sooo eklig und gruselig. Irgendwann hörten wir, man könne sie nur los werden, indem man sie mit Gold besprüht, ich weiß aber nicht, ob das geholfen hat.
Schlimm an dem Traum war auch, dass das einer von der Sorte war, die ich endlos träume, auch wenn ich zwischendurch wach werde. Ich drehe mich um und träume weiter, wache auf, drehe mich um und träume weiter. Bester Start in den Tag, aber echt.
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Geduscht, mich an dem Gedanken erfreut, dass die Haare ab morgen wieder schneller zu waschen sind, Kaffee gekocht und gefrühstückt, dann los zur Friseurin. 20 Jahre gibt es die jetzt hier, ich bin von Anfang an Kundin und bis auf einmal immer zufrieden. Obwohl ich nur ca. 4mal im Jahr komme, kennen die Mitarbeiterinnen mich, wissen was ich will und wer ich bin und dass meine Tochter die malende Tätowiererin ist, die dort auch schonmal ihre Bilder ausgestellt hat. Ein super nettes Team, entspannt und fröhlich und zum Glück haben sie die Lockdowns heil überstanden. Und jetzt sind die Haare wieder angenehm kurz.
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Nach dem Friseur bin ich noch kurz in den Edeka rein, um ein Brot zu kaufen. Das war früher mein Stammeinkaufsladen, als ich mir die Preise noch leisten konnte. Obwohl fast niemand mehr von den alten Mitarbeiter:innen da ist, hat sich der Laden selbst so gut wie gar nicht verändert. Wie so ein Relikt aus alten Zeiten. Übrig geblieben, nur ja nichts ändern. Ein seltsames Gefühl.
Zuhause überfiel mich die Müdigkeit und rief das Bett, also sind die Aufgaben vertagt. Noch hab ich ein wenig Zeit.
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Zum Essen Nudeln mit Tomaten-Gemüse-Würstchen-Soße. Ich dachte wie immer, es würde nicht reichen, aber am Ende war es dann doch eine Handvoll zuviel, die ich Nuss aber doch gegessen habe, weshalb ich jetzt schon wieder müde bin.
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Zwischendurch hab ich den Familienchat der letzten zwei Jahre überflogen und mich für einen sentimentalen Moment gefragt, was mich eigentlich trennt von den Schwestern und ob sich das nicht irgendwie retten lässt. Ich fürchte aber, ein erneuter Versuch wird schnell zeigen, warum ich mich da raus gezogen hab. Fairerweise müsste ich mich ganz abmelden aus der WhatsApp Gruppe, aber irgendein Eck in meinen Gefühlen will trotzdem ab und zu wissen, wie es den anderen geht.
Loslassen ist einfach nicht meine Stärke und wird es nie sein.