15-10-2022 Dieser eine Tag

Wie liebte ich dich!
Mein Ein, mein Alles. Ganz Du.
Flammen auf unserer Haut
tanzend durch Worte und Nächte
nach Verschmelzung suchend
in den Gedanken des Anderen.

Die Liebe
ist ein Hemd aus Feuer.
Ich brannte lichterloh
verbrannte Haut und Seele
streute Asche über die Wunden.

Ach, Liebe.

***

Es ist die­ser eine spe­zi­elle Tag und so sehr ich mich bemühe und daran arbeite, es tut ein­fach immer weh, jedes Jahr und jeder Gedanke. Es ist wie mit die­ser Stelle auf mei­ner Stirn, die ich mir vor Mona­ten selbst gekratzt hab und die ein­fach nicht heilt, nicht hei­len kann, weil ich doch immer wie­der hin­fühle und wenn ich beim drü­ber strei­chen eine Erhe­bung spüre, dann muss ich die Haut und den Schorf ein­fach abknib­beln, ich kann nicht anders, auch wenn es immer wie­der blu­tet und dann alles von vorne los geht.

So gerne würde ich ihn end­lich in die Ver­gan­gen­heit ent­las­sen, die Kiste mit “ERLEDIGT” beschrif­ten, eine wun­der­schöne Schleife drum bin­den und sie weit nach hin­ten schie­ben. Aber dann guck ich wie unter Zwang doch noch­mal rein und dann sitz ich in Trä­nen auf­ge­löst in mei­nem Kel­ler und stelle mir immer wie­der die glei­chen Fra­gen, auf die es keine Ant­wor­ten gibt. Viel­leicht kann ich des­we­gen immer noch nicht los lassen?

***

Würden alle Tränen,
die ich um dich geweint,
sich verwandeln
in Perlen aus silbernem Schmerz,
und würde ich sie aufreihen
an einem Band,
gewebt aus vergangener Liebe,
um sie zu tragen und die Erinnerung
an dich zu bewahren
Tag um Jahr auf ewig:
ich würde ersticken
an ihrem Gewicht um meinen Hals.

Du bist längst gegangen
ohne Blick und Gedanke zurück,
ein halbes Leben ist das her.
Die Tränen bleiben auf immer
und schlagen Widerhaken in mein Herz.

***

Wie immer werde ich auch dies­mal über­le­ben, auf­ste­hen und wei­ter machen. Und viel­leicht wird der 15.10.2023 kei­ner von die­sen Tagen, weil sich doch ein­mal etwas ändert.