Das könnte zu einem kleinen Ritual für den letzten Tag eines Jahres werden. Weil es mich dazu bringt, mich einmal umzudrehen und zu gucken, wieviel Weg ich im Laufe der Zeit gegangen bin, was ich geschafft und erreicht habe, was sich verändert hat und was geblieben ist. Darum also auch heute die
15 Fragen für einen persönlichen Jahresrückblick
(Disclaimer: Die Fragen sind teilweise durch die bekannten Fragebögen von Max Frisch und Marcel Proust inspiriert.)
1. Wofür bist du dankbar?
Immer noch hier zu sein. Genug zum leben zu haben. So gesund zu sein, dass ich für das meiste alleine zurecht komme und für den Rest Unterstützung zu bekommen von verschiedenen Seiten.
2. Was war in diesem Jahr deine Lieblingsbeschäftigung?
Die Antwort wird immer so oder ähnlich lauten:
• lesen (Twitter, Blogs, Bücher),
• schreiben (Blog, Twitter, viel zu wenig Lyrik: das muss sich ändern),
• hören [eins] (Die größte Entdeckung in diesem Jahr war Igor Levit für mich, vor allem mit Bach und hier den Goldbergvariationen, aber auch die Nacht mit Erik Satie: die bleibt unvergleichlich und unvergessen),
• hören [zwei] (Die zweitgrößte Neuentdeckung für mich: HAEVN, zwei Musiker aus den Niederlanden, für die ich sogar meine Abneigung gegen Elektro-Pop aufgegeben habe, weil sie so viel mehr machen und weil sie etwas in mir zum klingen bringen, das mich jung und sehnsüchtig und sentimental und glücklich auf einmal macht und ja, vor allem ist es Marijns besondere Stimme und ja, manchmal wär ich gerne nochmal 20 *hach*)
• sehen (Fotos, überall und inzwischen auch viel auf Instagram; weiterhin gerne Serien und Filme),
• arbeiten (an eigenen Webseiten und vor allem der der Tochter: Danke für dein Vertrauen!).
3. Was war dein größter Fehler?
Einer, der eigentlich nicht meiner war: am Mittwoch, 15. Juli 2020 nicht getrödelt zu haben. Dann wäre die Dame schon aus ihrem Auto ausgestiegen gewesen und hätte mich nicht mit der Tür vom Rad geschubst.
4. Wann warst du glücklich?
In jedem Moment mit Musik in den Ohren. Wenn ich meine Familie umarmen konnte. Wenn es still war draußen.
5. Warum hast du das nicht öfter gemacht?
Es war so oft, wie es möglich war.
6. Was hat sich verändert?
Ich sehe Igor nicht mehr als meinen Feind.
7. Worauf bist du stolz?
Dass ich in wichtigen Momenten “Nein” sagen konnte. Dass ich mich wieder mehr getraut und mir wieder mehr zugetraut habe. Auf meine Tochter.
8. Wer waren in diesem Jahr die 3 wichtigsten Menschen für dich?
Meine Tochter, immer. Meine beste Freundin D. Meine Therapeutin und meine Bezugsfrau vom HilfeDings (die zählen zusammen wie eins).
9. Wissen diese Menschen das?
Ja. Ja (und inzwischen glaubt sie das vielleicht auch mal 😉 ). Ich denke, ja.
10. Mit wem hättest du gern mehr Zeit verbracht?
Mit Freundinnen und der Mittwochsgruppe vom HilfeDings.
11. Und mit wem weniger?
Mit Ärzten (männl. Form) und Physiotherapeut:innen.
12. Was hast du zum ersten Mal gemacht?
Einem Arzt meine Meinung gesagt.
13. Magst du dein Leben?
Stück für Stück wird es mehr. Zur Zeit würde ich die zweite Möglichkeit mit den 25 Jahren wählen.
14. Was sind die drei wichtigsten Dinge, die du in diesem Jahr gelernt hast?
Dass Wut nichts Schlechtes ist, sondern einen Sinn und eine Berechtigung hat, dass ich aber manches (noch) nicht verzeihen kann. Dass ich weiter bin, als ich oft denke. Dass es okay ist, nicht okay zu sein.
15. Mit welchem Satz lässt sich dein Jahr zusammenfassen?
Schon ganz gut, aber da geht noch mehr.
😍💜😘
😊😘