16-10-2023 Für heute geht’s mir gut

Ganze zwölf Stun­den hab ich geschla­fen letzte Nacht (wobei die Nacht zu mehr als der Hälfte aus Tag bestand, aber wer will da schon klein­lich sein). Als ich auf­wachte aus total abge­dreh­ten Träu­men, war es Nach­mit­tag und mir sowas von egal. Ich muss ja nix.

Dann dachte ich daran, wel­cher Tag ges­tern war, horchte in mich hin­ein und fand Stille. Es ist, wie es ist. Es ist Ver­gan­gen­heit. Für heute geht’s mir gut.

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Für die Toch­ter bear­beite ich einen letz­ten Schwung Fotos, die am Ende alle qua­dra­tisch und vor allem mit ihrem Logo ver­se­hen sein sol­len. Stu­pi­des Abar­bei­ten von immer glei­chen Schrit­ten: Foto dupli­zie­ren in die Vor­lage, Größe anpas­sen, Aus­schnitt wäh­len, spei­chern, nächs­tes Foto. Es ist leicht, ich mach das im Schlaf sozu­sa­gen und der Kopf denkt alleine vor sich hin von hier nach da. Ich mag das sehr: die­ses gleich­zei­tige beschäf­tigt sein und mich trei­ben las­sen. Es ist höchst ent­span­nend und ich würde gerne öfter meine Tage so ver­brin­gen. Ich wünschte nur, ich hätte mehr Durch­hal­te­ver­mö­gen - da war­ten noch so viel mehr sol­cher schö­nen Dinge dar­auf, irgend­wann mal zu Ende gebracht zu wer­den (mein Logo, diverse Web­sei­ten, Fotos, Strickzeug …).

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Wäh­rend ich am Rech­ner sitze, läuft meis­tens schöne Musik dabei; heute ist es meine Play­list “Won­derful Women” bei Spo­tify. Songs von tol­len Frauen, mal stark und laut, mal sanft und ruhig. Ich lasse die Liste per zufäl­li­ger Rei­hen­folge lau­fen, knapp zwei Stun­den dau­ert sie inzwi­schen und es kom­men immer wie­der neue Lie­der hinzu.

Eines klang mir heute beson­ders in den Ohren und ich musste mir mal wie­der den Text dazu raus­su­chen. “Si” von der wun­der­ba­ren Zaz.

Si j’é­tais l’a­mie du bon Dieu
Si je con­nais­sais les priè­res
Si j’a­vais le sang bleu
Le don d’ef­facer et tout refaire
Si j’é­tais reine ou magi­ci­enne
Prin­cesse, fée, grand capi­taine
D’un noble régiment
Si j’a­vais les pas d’un géant

Je met­trais du ciel en misère
Tou­tes les lar­mes en rivière
Et fleur­i­rais des sables où filent même l’e­s­poir
Je sème­rais des uto­pies, plier serait inter­dit
On ne détour­nerait plus les regards

Si j’a­vais des mil­les et des cents
Le talent, la force ou les charmes
Des maî­tres, des puis­sants
Si j’a­vais les clés de leurs âmes
Si je savais prendre les armes
Au feu d’une armée de titans
J’allu­me­rais des flam­mes
Dans les rêves éteints des enfants
Je met­trais des cou­leurs aux pei­nes
J’in­v­en­ter­ais des Éden
Aux pas de chan­ces, aux pas d’é­toi­les, aux moins que rien

Mais je n’ai qu’un cœur en gue­n­ille
Et deux mains ten­dues de brin­dil­les
Une voix que le vent chasse au matin
Mais si nos mains nues se ras­sem­blent
Nos mil­li­ons de cœurs ensem­bles
Si nos voix s’u­nis­sai­ent
Quels hivers y résisteraient?

Un monde fort, une terre âme sœur
Nous bâti­rons dans ces cend­res
Peu à peu, miette à miette
Goutte à goutte et cœur à cœur
Peu à peu, miette à miette
Goutte à goutte et cœur à cœur

Wenn ich die Freun­din des lie­ben Got­tes wäre
Wenn ich die Gebete ken­nen würde
Wenn ich blaues Blut hätte
Die Gabe, alles zu löschen und neu zu machen
Wenn ich Köni­gin oder Zau­be­rin wäre
Prin­zes­sin, Fee, Haupt­mann
Eines edlen Regi­ments
Wenn ich die Schritte eines Rie­sen hätte

Ich würde den Him­mel ins Elend brin­gen
Alle Trä­nen zu Flüs­sen machen
Und würde den Sand zum Blü­hen brin­gen, in dem sogar die Hoff­nung fließt.
Ich würde Uto­pien säen, Ver­bie­gen wäre ver­bo­ten
Man würde nicht mehr wegschauen

Wenn ich Mei­len und Hun­derte hätte
Das Talent, die Kraft oder die Reize
Von den Meis­tern, den Mäch­ti­gen
Wenn ich die Schlüs­sel zu ihren See­len hätte
Wenn ich zu den Waf­fen grei­fen könnte
Im Feuer einer Armee von Tita­nen
Ich würde Flam­men ent­zün­den
In den erlo­sche­nen Träu­men der Kin­der
Ich würde den Schmer­zen Far­ben geben
Ich würde Eden erfin­den
Den Chan­cen­lo­sen, den Ster­nen­lo­sen, den Nichtsnutzigen.

Aber ich habe nur ein zer­lump­tes Herz
Und zwei Hände, die sich nach Zwei­gen stre­cken.
Eine Stimme, die der Wind am Mor­gen jagt
Doch wenn unsere nack­ten Hände sich sam­meln
Unsere Mil­lio­nen Her­zen zusam­men
Wenn unsere Stim­men sich ver­ei­nen
Wel­che Win­ter wür­den sie überstehen?

Eine starke Welt, ein Land mit See­len­ver­wand­ten
Wir wer­den in die­ser Asche bauen
Nach und nach, Krü­mel für Krü­mel
Trop­fen für Trop­fen und Herz für Herz
Nach und nach, Krü­mel für Krü­mel
Trop­fen für Trop­fen und Herz für Herz

(Über­setzt mit DeepL)

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Für die Chro­nik: ich habe die Hei­zung ange­stellt. Dank Nachtpei­cher wird es zwar erst mor­gen warm sein, aber län­ger mag ich nicht mehr war­ten, die alten Kno­chen frieren.

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