Letzte Nacht waren es im Traum keine Hunde, sondern alle meine Katzen, die die Mäuse fressen wollten und die Mäuse waren von miniklein bis rattengroß und Monsterspinnen gab es auch, aber all das macht diese Träume so überhaupt nicht besser. Da hilft dann nur, dass ich mich zwinge, wach zu werden und zu bleiben.
Was treibt mich da nur immer um, dass ich es auf diese Weise verarbeiten muss? Ist es die Angst vor Überforderung, vor dem Versagen? Davor, mein Leben nicht unter Kontrolle zu haben?
Ich geb mir doch alle Mühe. Ich überwinde mich, gehe in neue Situationen, achte dabei auf meine Grenzen, ziehe mich zurück, wenn es zuviel wird. Wird mein Inneres das auch irgendwann begreifen und mich mit solchen wirren Träumen in Ruhe lassen?
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Drei Jahre beim HilfeDings hat es gebraucht, bis ich so weit war, an einer größeren Veranstaltung teilzunehmen. Gestern hab ich mich getraut und war bei der Weihnachtsfeier. Gleich zwei Hürden waren zu überwinden: viele unbekannte Menschen zu treffen und mich dann noch dieser speziellen Stimmung auszusetzen. Von der Mittwochsgruppe konnte nur eine andere dabei sein und ausgerechnet die hat sich verspätet, so dass ich am Anfang (allerdings sehr bewußt) alleine am Rand saß.
Die erste halbe Stunde war so laut, voll und chaotisch und dann stellte noch jemand Musik an und ich war wirklich ganz kurz davor, einfach wieder zu gehen. Aber da waren auch die Mitarbeiter:innen, die ich inzwischen kenne und die mich so herzlich begrüßten und mit denen ich reden konnte und irgendwann kam dann auch C., die sich zu mir setzte und an der ich mich wie vorher ausgemacht ein wenig festhalten konnte. Also tief durchatmen, alles unwichtige ausblenden, den Focus auf mein direktes Umfeld ausrichten. Als dann das Essen kam und alle damit an den Tischen saßen, wurde es nach und nach ruhiger und entspannter - und schließlich war ich tatsächlich bis fast zum Schluss da.
Es war schon schön, so dazwischen zu sitzen und mich ein bißchen zugehörig zu fühlen. Aber auch Smalltalk braucht Energie, weil das Aushalten der Situation anstrengend ist. Zum Glück ist das nächste größere Fest erst wieder im Sommer. Aber ich war diesmal da und darum ging es.
(Nachgetragen am 24.12., weil ich vergessen hatte, den Beitrag fertig zu schreiben. Daran sehe ich, wieviel Kraft es brauchte.)