18-01-2021 Es ist zum Heulen

Ich mag nicht mehr. Inzwi­schen ist auch mir nach jam­mern, heu­len, kla­gen, wütend sein. Diese Scheiß­si­tua­tion geht schon zu lange und es ist keine Bes­se­rung in Sicht, aber das kann es auch nicht, solange die Regie­rung wei­ter nur auf die wirt­schaft­li­che Lage fokus­siert ist, die Leerdenker:innen / Coronaleugner:innen unbe­hel­ligt und unge­schützt durch die Stra­ßen lau­fen dür­fen und viel zu viele Leute nur an sich selbst und ihre ach so schreck­lich ein­ge­schränkte Frei­heit den­ken. Ich kann es nicht mehr hören (lesen), ich hab die Nase voll.

Die Toch­ter hat end­lich je eine Hälfte des ver­spro­che­nen Zuschus­ses für Novem­ber und Dezem­ber bekom­men, darf das Geld aber nur für beruf­li­che Sachen aus­ge­ben (also nicht für Lebens­mit­tel oder so), obwohl sie ihren Beruf im Moment nicht aus­üben darf. Hart­zIV darf sie jetzt bean­tra­gen, für Januar ist es aber schon zu spät und rück­wir­kend gibts nichts. Den Som­mer über hat sie geschuf­tet bis über den Rand der Kraft, das half ein biß­chen, aber das kleine Pols­ter ist jetzt weg. Zu den finan­zi­el­len Sor­gen kommt der Enkel, der zuhause ler­nen soll, dem die Freund:innen feh­len und der mit sei­nem ADS lang­sam am Rad dreht. Und ich sehe das und kann nicht helfen. 

Ges­tern war schöns­tes Sonn­tags­wet­ter mit Kälte, Sonne, blauem Him­mel - und natür­lich sind mas­sen­weise Men­schen unter­wegs. Ich weiß nicht, wie es an Als­ter und Elbe aus­sah, weil ich mich nicht traue, da hin zu fah­ren, aber ich nehme an, dass es auch da voll war. Ich will da auch mal wie­der hin. Ich will hier raus, ich hab seit Mona­ten nichts gese­hen, ich mag nicht mehr ein­ge­sperrt sein. Aber ich hab Angst, dass da, wo ich hin­gehe, schon zu viele andere sind, die sich um nichts küm­mern und ein­fach los gehen. Kön­nen die denn nicht mal zuhause blei­ben, so dass ich und andere in mei­ner Situa­tion raus kön­nen? Müs­sen immer die ver­zich­ten, die ver­nünf­tig sind?

Es reißt mir lang­sam den Boden weg. Ich will nicht mehr.

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