Ich mag nicht mehr. Inzwischen ist auch mir nach jammern, heulen, klagen, wütend sein. Diese Scheißsituation geht schon zu lange und es ist keine Besserung in Sicht, aber das kann es auch nicht, solange die Regierung weiter nur auf die wirtschaftliche Lage fokussiert ist, die Leerdenker:innen / Coronaleugner:innen unbehelligt und ungeschützt durch die Straßen laufen dürfen und viel zu viele Leute nur an sich selbst und ihre ach so schrecklich eingeschränkte Freiheit denken. Ich kann es nicht mehr hören (lesen), ich hab die Nase voll.
Die Tochter hat endlich je eine Hälfte des versprochenen Zuschusses für November und Dezember bekommen, darf das Geld aber nur für berufliche Sachen ausgeben (also nicht für Lebensmittel oder so), obwohl sie ihren Beruf im Moment nicht ausüben darf. HartzIV darf sie jetzt beantragen, für Januar ist es aber schon zu spät und rückwirkend gibts nichts. Den Sommer über hat sie geschuftet bis über den Rand der Kraft, das half ein bißchen, aber das kleine Polster ist jetzt weg. Zu den finanziellen Sorgen kommt der Enkel, der zuhause lernen soll, dem die Freund:innen fehlen und der mit seinem ADS langsam am Rad dreht. Und ich sehe das und kann nicht helfen.
Gestern war schönstes Sonntagswetter mit Kälte, Sonne, blauem Himmel - und natürlich sind massenweise Menschen unterwegs. Ich weiß nicht, wie es an Alster und Elbe aussah, weil ich mich nicht traue, da hin zu fahren, aber ich nehme an, dass es auch da voll war. Ich will da auch mal wieder hin. Ich will hier raus, ich hab seit Monaten nichts gesehen, ich mag nicht mehr eingesperrt sein. Aber ich hab Angst, dass da, wo ich hingehe, schon zu viele andere sind, die sich um nichts kümmern und einfach los gehen. Können die denn nicht mal zuhause bleiben, so dass ich und andere in meiner Situation raus können? Müssen immer die verzichten, die vernünftig sind?
Es reißt mir langsam den Boden weg. Ich will nicht mehr.
Ach du, ach, ach. Ich fühle so sehr mit und kann doch nichts für dich tun. ((( 💜 )))