18-01-2024 Immer noch alles doof

Der erste Monat im neuen Jahr ist schon mehr als zur Hälfte vor­bei und immer noch ist alles doof. Also das meiste jedenfalls.

Letz­ten Frei­tag hab ich mich mor­gens nach drau­ßen gequält (nach dem impf­krank ging es mir noch nicht wirk­lich wie­der gut) und bei der Augen­arzt­pra­xis die Ver­ord­nung für die neue Brille geholt. Für die jähr­li­che Unter­su­chung wegen der Dia­be­tes, die echt drin­gend fäl­lig ist, war ich aber schon zu spät, da müs­sen die Pupil­len gewei­tet wer­den und das braucht eben seine Zeit.

Am Sams­tag­abend, kurz vor Schluss, kam die Nach­richt vom Opti­ker, dass die Brille abhol­be­reit sei. Da war ich dann aber nicht mehr bereit. Also ein wei­te­res Wochen­ende mit fal­schen Wer­ten und schlech­tem Gucken.

Dazwi­schen dann ein­mal nicht doof: am Sonn­tag waren Toch­ter und Enkel hier. Nur für ein­ein­halb Stun­den, aber wenigs­tens mal wie­der umar­men und kuscheln und quatschen.

Am Mon­tag hab ich die Brille geholt. Ich sagte, dass beide Bügel bitte ein Stück gekürzt wer­den sol­len. Er passte an, ruckelte hier und wackelte da, “sitzt sie gut?”, “schüt­teln Sie mal den Kopf”, “sieht ja gut aus”. Ah ja. Kann ich nicht sagen, ich hab sie grade mal 2 Minu­ten auf der Nase. Spoi­ler: nein, sie saß nicht. Sie rutschte, nach unten und zur lin­ken Seite. Und der rechte Bügel war län­ger als der linke. Das hab ich aber natür­lich erst gemerkt, nach­dem ich damit unter­wegs war und ein­ge­kauft hatte und dann hatte ich ein­fach kei­nen Nerv mehr, noch­mal zurück zu gehen. Viel­leicht muss ich mich ja erst wie­der dran gewöh­nen.
Das Gute: ich bekomme fast das ganze Geld zurück durch die KK-Verordnung.

Am Diens­tag ein net­ter, aber auch anstren­gen­der Ter­min mit Frau R. vom Hilfe-Dings. Es ging um die Ziele, die wir im neuen Jahr errei­chen wol­len (und die die Behörde wis­sen will, die das ganze ja zahlt). Den Antrag auf Erwerbs­un­fä­hig­keits­rente, den ich seit 2 Jah­ren stel­len will, spa­ren wir uns: in einem Jahr geh ich sowieso offi­zi­ell in Rente. Über eine wei­tere Gruppe beim Hil­fe­dings denke ich nach; die Krea­tiv­gruppe könnte ich mir vor­stel­len, aber die ist am Mon­tag­mor­gen um 10 und ich müsste um 8 Uhr auf­ste­hen, um in Gesell­schaft zu stri­cken oder zu malen und ich bin nicht sicher, ob es das bringt. Schwim­men würde ich gerne wie­der.
Soweit alles gut. Dann kam der Punkt Gesund­heit und Arzt­be­su­che und Frau R. so: “Sie woll­ten sich doch eine neue Zahn­arzt­pra­xis suchen” und ich so: “Nö, wollte ich nicht”. Und dann hab ich ihr meine schlimms­ten Erleb­nisse mit Zahnärzt*innen erzählt und war danach, ich sag mal so: sehr durch den Wind. Zuhause hab ich mich für eine kleine Siesta aufs Sofa gelegt und drei Stun­den geschla­fen. Von wegen sehr durch den Wind.

Spä­ter hab ich gese­hen, dass mich jemand mit unbe­kann­ter Num­mer ange­ru­fen hat, als ich grade in der S-Bahn nach Hause saß. Google hat mir ver­ra­ten, dass es jemand aus der Kli­nik war. Super. Und ich hatte noch gebe­ten, dass sie mir den Ter­min für das Vor­ge­spräch vor­her sagen, damit ich mich drauf ein­stel­len kann und irgendwo bin, wo ich tele­fo­nie­ren kann. Das gibt lei­der einen Punkt Abzug.
Bis­her haben sie sich noch nicht wie­der gemel­det und mit mei­nem “Ich spring jetzt mal ins kalte Was­ser und rufe selbst da an” Anruf heute war ich eine Stunde zu spät dran. Ob ich mor­gen noch­mal den Mut auf­bringe, wird sich zeigen.

Mitt­wochs­gruppe: der Licht­blick der Woche.
Auf­re­gende Aus­sich­ten: es gibt drei Inter­es­sen­tin­nen für die Gruppe. Wir sind durch­aus offen für mehr und neue Frauen, aber mit den dreien wären wir dann acht (plus die bei­den Betreue­rin­nen) und das ist viel, auch wenn eine von uns bis­he­ri­gen nur sel­ten da ist. Wir haben ange­regt, die Tref­fen dann um eine halbe Stunde zu ver­län­gern, damit genug Raum und Zeit für alle bleibt. Wir wer­den sehen.
Schöne Aus­sicht: nächste Woche gehen wir zusam­men ins Minia­tur Wun­der­land und das wird groß­ar­tig.
Zu Hause für eine kleine Siesta aufs Sofa gelegt und fast drei Stun­den gepennt. Ah ja.

Heute nach­mit­tag war ich dann wie­der in der Augen­arzt­pra­xis (es ist der ein­zige Nach­mit­tag in der Woche, an dem sie offen haben), wurde dort aber belehrt, dass diese Sprech­stunde nur und abso­lut nur für berufs­tä­tige Men­schen sei und es sei denen ja nicht zuzu­mu­ten, dass ihnen jemand die Zeit weg­nimmt, die nicht berufs­tä­tig ist und ich möge doch mor­gen um neun wie­der kom­men. Als ich leise irgend­wie murrte, dass ich dann halt gucken müsste, wie ich das hin­be­komme, aber es sei schon okay und ich ver­stünde das ja, wollte die gute Frau eine Aus­nahme machen - “ABER WIRKLICH NUR GANZ GANZ AUSNAHMSWEISE WEIL EIGENTLICH GEHT DAS JA NICHT!!!!” - auf die ich dann aller­dings ver­zich­tet hab. Sie sah aus, als würde sie mir das auch noch in 10 Jah­ren vor­hal­ten und als wäre ich ihr was schul­dig und da hatte ich wirk­lich keine Lust drauf. Dann muss ich eben am Mon­tag­mor­gen hin. Nein, die Nacht­eule freut sich nicht, aber sie wird das selbst­ver­ständ­lich hin­krie­gen.
ABER VIELLEICHT SCHREIBT IHR DAS MAL AUF EURE WEBSEITE, VERDAMMT! Muss eins doch wis­sen, sowas.

Danach wie­der zu Fiel­mann, denn die Brille sitzt ja immer noch nicht. Ich hab jetzt einen wei­te­ren Satz, den sich in die­sem Fall die Optiker*innen spa­ren kön­nen. “Also für mich sieht das grade aus.” Ja toll, Sebas­tian-Kevin, aber es geht nicht darum, dass es für dich grade aus­sieht, son­dern darum, dass es sich für mich rich­tig anfühlt! Wir sind nicht grade und sym­me­trisch, nie­mand ist das, wieso geht ihr davon aus, dass es passt, nur weil das Ding grade im Gesicht sitzt?
Auf mein Drän­gen hat Sebas­tian-Kevin dann den rech­ten Bügel ange­passt und irgend­was gemacht, damit die Brille nicht mehr sofort auf der Nase Rutsch­bahn spielt. Ergeb­nis nach einer hal­ben Stunde: jetzt rutscht sie zwar nicht mehr so doll, aber dafür kippt sie zur ande­ren Seite. Ich bin die ganze Zeit damit beschäf­tigt, sie hin und her und rauf und run­ter zu schie­ben und es nervt so sehr! Aber immer­hin gewöhne ich mich lang­sam wie­der an die neue Stärke.

Zur Abrun­dung der Misere hab ich immer noch mehr­mals am Tag diese blö­den Stö­run­gen im Fuß und auch das nervt ein­fach nur.

Um irgend­was Gutes zu haben heute, hab ich mir im Asia­re­stau­rant Essen bestellt und das war so lecker, aber auch so viel und jetzt ist mir irgend­wie schlecht. Ich sag doch: immer noch alles doof. Also fast alles. 

***

Von dem, was da drau­ßen in der Welt grade abgeht, schreibe ich nicht, das macht alles nur noch hun­dert­mal so schlimm. Nur einen Satz will ich hier fest­hal­ten, der war ges­tern mein Satz des Tages, weil er kurz und knapp alles sagt.

Die SPD steht da und wun­dert sich.

Quelle: Vanessa Giese auf ihrem Blog “Drau­ßen nur Kännchen”

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