Letzten Donnerstag hab ich beschlossen: ich mach einfach mal ein paar Tage Urlaub. Keine Aufgaben, keine Verpflichtungen, nicht denken und nicht schreiben, wenig Twitter und Nachrichten. Nur mein Schneckenhaus, Kuscheldecke, gutes Essen und die letzten Staffeln Grey’s Anatomy. Ich brauch mal eine kleine Pause von allem, auch wenn dieses “Alles” nur selbst auferlegt ist.
Natürlich denkt mein Kopf alleine weiter. Aber ich will dem grade nicht aktiv folgen, ich lass die Gedanken einfach ziehen wie Wolken am Himmel. Die Erkenntnisse kommen übrigens ganz von alleine: das ist das Gute an 6 Jahren Therapie.
Gestern war der erste wirklich schöne Tag nach langer Zeit, sonnig und frühlings-warm. Natürlich kommt sofort halb Eimsbüttel aus den Löchern gekrochen und steht in Horden an allen Ecken rum. (Man könnte fast denken, Corona sei vorbei.)
Ich mach die Balkontür weit auf und werde sofort überrollt von einer Welle Geschwätz, Gegacker und Geheule, vermischt mit Verkehrslärm. Ich hab Angst vor dem Sommer. Wie soll das werden, wenn der Rest der Leute auch draußen ist?
Und wieder gucke ich nach Wohnungsangeboten und verzweifle immer mehr.
Wie hab ich das alles früher nur ausgehalten?