20-03-2021 Frühlingsanfang, kalendarisch

Sams­tag­mor­gen. Gegen halb acht das erste Mal auf­ge­wacht (wovon oder bes­ser von wem muss ich nicht schrei­ben, oder?). Umge­dreht, wei­ter geschla­fen, 2 Stun­den spä­ter wie­der wach und es ist immer noch Sams­tag und es liegt immer noch das ganze Wochen­ende vor mir, das irgend­wie gefüllt wer­den will.
Was, wenn ich dem Tag ein­fach die Tür vor der Nase zuknall und ein Schild “Ruhe!!” dran hänge?


Die letzte Woche war auf und ab, von hier bis da, wie so oft. Am Anfang noch gut dosierte Beschäf­ti­gung mit der Web­seite für den Schwie­ger­freund, die jetzt so aus­sieht, wie ich es mir im Kopf vor­ge­stellt hab. Sonn­tag bis Mitt­woch je ca. 2 bis 3 Stun­den Arbeit: das gibt dem Tag Struk­tur und Sinn. Dazu Tele­fo­nate mit der Toch­ter, die das Herz wär­men. Keine Zeit zum Grü­beln. Ich blühe auf, werde wach und zuver­sicht­lich.
Am Don­ners­tag gebe ich mir frei und ver­gam­mel den Tag (nach dem Wochen­ein­kauf) bewußt mit schö­nen Din­gen. Der Frei­tag star­tet müde, lust­los, mit Schmer­zen in Kopf und Gelen­ken und wird auch nicht bes­ser. Aber wenn ich jetzt so zurück schaue, dann sind irgend­wie doof tat­säch­lich nur die bei­den letz­ten Tage gewe­sen, obwohl sie sich wie eine Woche anfüh­len und viel­leicht ist es doch gar nicht so schlimm.


Heute ist Früh­lings­an­fang, wenigs­tens kalen­da­risch. Noch ist kaum etwas zu mer­ken, das übli­che Grau in Grau herrscht vor, gepaart mit nächt­li­chen Minus­tem­pe­ra­tu­ren. Bunt ist da drau­ßen noch nichts, aber ich merke doch deut­lich, dass es län­ger hell ist und die Sonne - so sie es durch die Wol­ken schafft - wei­ter über das Haus gegen­über scheint. Der Seele tut es gut, wenigs­tens das.


Auf Twit­ter bin ich dabei, mir um mei­ner men­ta­len Gesund­heit wil­len eine Corona-freie Liste zusam­men zu stel­len und das ist wirk­lich rich­tig schwer gewor­den. Eigent­lich kann ich da nur noch Accounts rein packen, die sowieso nur Lyrik, Kunst oder Foto­gra­fie als Thema haben - bei prak­tisch allen ande­ren ist die #aktu­el­le­Si­tua­tion durch­gän­gig oder wenigs­tens immer wie­der dabei, sei es als eige­ner Tweet oder als Ret­weet.
Klar, ich könnte Twit­ter auch ein­fach zu las­sen, aber ich stö­ber da eben gerne beim ers­ten Kaf­fee rum, lese Nach­rich­ten, hole mir Anre­ge­un­gen und infor­miere mich grund­sätz­lich. Twit­ter ist für mich, was für andere die Tages­zei­tung ist - und ich brau­che das, ich will meine Augen nicht zuma­chen, ich will wis­sen, was in der Welt los ist. Nur manch­mal wird das alles zuviel und damit meine ich gar nicht das Geme­cker, son­dern grund­sätz­lich die Anzahl und Dichte der Mel­dun­gen. Manch­mal fühle ich mich über­schwemmt davon, dann muss ich eine Grenze zie­hen. Und dann wär es schön, mehr Accounts zu lesen wie den von Antje, die die Mei­sen filmt oder von Nick Sie­ben, der vom WG-Leben mit sei­ner Bade­zim­mer­spinne erzählt. Nun ja, bis die Pan­de­mie vor­bei ist, hab ich die Liste dann sicher auch gut gefüllt.


Spät hab ich es gemerkt, aber immer­hin: ich kann Musik auf Spo­tify ja auch im Web­brow­ser hören! So gut. Mein PC ver­kraf­tet es näm­lich nicht mehr, wenn er neben ande­ren Pro­gram­men auch noch Spo­tify aus­füh­ren soll; beson­ders bei der Kom­bi­na­tion mit Pho­to­shop hängt er sich nach ein paar Minu­ten kom­plett auf. Dabei hör ich doch so gerne Musik beim arbei­ten - aber jetzt! Ha.


Außer Musik kann frau auf Spo­tify z.B. auch Pod­casts hören, wobei ich da ja lei­der oft ein­schlafe. Wenn aller­dings meine Lieb­lings­toch­ter im Gespräch mit Einem *) ist, dann hör ich natür­lich von Anfang bis Ende zu 😉
(Übri­gens muss ich sie berich­ti­gen: ich stand mit ihr zusam­men vor dem Schau­fens­ter vom Tat­too­la­den nebenan und stellte mir ins­ge­heim vor, wie sowas wohl auf mir aus­se­hen würde …)

*) Soge­nannte Coa­ches sind mir i.d.R. suspekt, da macht die­ser keine Aus­nahme. Kommt mit Sicher­heit davon, dass die gan­zen Sprü­che (“Du musst ein­fach nur dies oder das machen, dann wird alles gut und du wirst von alleine schlank und beliebt und erfolg­reich und einen Part­ner fin­den und mir die Taschen voll Geld machen”) mich als depres­si­ven Men­schen eher run­ter zie­hen als moti­vie­ren. Mich nervt zudem das per­ma­nente posi­tiv den­ken (“WOW! Wie toll! Das ist ja groooß­ar­tig!”), aber wenn es mei­ner Toch­ter gut geht damit, dann freu ich mich für sie. Und passe wei­ter­hin auf, dass sie nicht an die fal­schen Leute gerät. Das ist mein Job als Mut­ter, egal wie alt das Kind ist.


Und wenn ich schon beim Loben bin: Word­Press hat in der neu­es­ten Ver­sion end­lich gelernt, dass einer mei­ner am meis­ten genutz­ten Blö­cke nach dem Absatz das Trenn­zei­chen ist und es mir in die ent­spre­chende Gruppe gepackt, so dass ich nicht mehr jedes ver­dammte Mal danach suchen muss. Das wurde auch Zeit.

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