Samstagmorgen. Gegen halb acht das erste Mal aufgewacht (wovon oder besser von wem muss ich nicht schreiben, oder?). Umgedreht, weiter geschlafen, 2 Stunden später wieder wach und es ist immer noch Samstag und es liegt immer noch das ganze Wochenende vor mir, das irgendwie gefüllt werden will.
Was, wenn ich dem Tag einfach die Tür vor der Nase zuknall und ein Schild “Ruhe!!” dran hänge?
Die letzte Woche war auf und ab, von hier bis da, wie so oft. Am Anfang noch gut dosierte Beschäftigung mit der Webseite für den Schwiegerfreund, die jetzt so aussieht, wie ich es mir im Kopf vorgestellt hab. Sonntag bis Mittwoch je ca. 2 bis 3 Stunden Arbeit: das gibt dem Tag Struktur und Sinn. Dazu Telefonate mit der Tochter, die das Herz wärmen. Keine Zeit zum Grübeln. Ich blühe auf, werde wach und zuversichtlich.
Am Donnerstag gebe ich mir frei und vergammel den Tag (nach dem Wocheneinkauf) bewußt mit schönen Dingen. Der Freitag startet müde, lustlos, mit Schmerzen in Kopf und Gelenken und wird auch nicht besser. Aber wenn ich jetzt so zurück schaue, dann sind irgendwie doof tatsächlich nur die beiden letzten Tage gewesen, obwohl sie sich wie eine Woche anfühlen und vielleicht ist es doch gar nicht so schlimm.
Heute ist Frühlingsanfang, wenigstens kalendarisch. Noch ist kaum etwas zu merken, das übliche Grau in Grau herrscht vor, gepaart mit nächtlichen Minustemperaturen. Bunt ist da draußen noch nichts, aber ich merke doch deutlich, dass es länger hell ist und die Sonne - so sie es durch die Wolken schafft - weiter über das Haus gegenüber scheint. Der Seele tut es gut, wenigstens das.
Auf Twitter bin ich dabei, mir um meiner mentalen Gesundheit willen eine Corona-freie Liste zusammen zu stellen und das ist wirklich richtig schwer geworden. Eigentlich kann ich da nur noch Accounts rein packen, die sowieso nur Lyrik, Kunst oder Fotografie als Thema haben - bei praktisch allen anderen ist die #aktuelleSituation durchgängig oder wenigstens immer wieder dabei, sei es als eigener Tweet oder als Retweet.
Klar, ich könnte Twitter auch einfach zu lassen, aber ich stöber da eben gerne beim ersten Kaffee rum, lese Nachrichten, hole mir Anregeungen und informiere mich grundsätzlich. Twitter ist für mich, was für andere die Tageszeitung ist - und ich brauche das, ich will meine Augen nicht zumachen, ich will wissen, was in der Welt los ist. Nur manchmal wird das alles zuviel und damit meine ich gar nicht das Gemecker, sondern grundsätzlich die Anzahl und Dichte der Meldungen. Manchmal fühle ich mich überschwemmt davon, dann muss ich eine Grenze ziehen. Und dann wär es schön, mehr Accounts zu lesen wie den von Antje, die die Meisen filmt oder von Nick Sieben, der vom WG-Leben mit seiner Badezimmerspinne erzählt. Nun ja, bis die Pandemie vorbei ist, hab ich die Liste dann sicher auch gut gefüllt.
Spät hab ich es gemerkt, aber immerhin: ich kann Musik auf Spotify ja auch im Webbrowser hören! So gut. Mein PC verkraftet es nämlich nicht mehr, wenn er neben anderen Programmen auch noch Spotify ausführen soll; besonders bei der Kombination mit Photoshop hängt er sich nach ein paar Minuten komplett auf. Dabei hör ich doch so gerne Musik beim arbeiten - aber jetzt! Ha.
Außer Musik kann frau auf Spotify z.B. auch Podcasts hören, wobei ich da ja leider oft einschlafe. Wenn allerdings meine Lieblingstochter im Gespräch mit Einem *) ist, dann hör ich natürlich von Anfang bis Ende zu 😉
(Übrigens muss ich sie berichtigen: ich stand mit ihr zusammen vor dem Schaufenster vom Tattooladen nebenan und stellte mir insgeheim vor, wie sowas wohl auf mir aussehen würde …)
*) Sogenannte Coaches sind mir i.d.R. suspekt, da macht dieser keine Ausnahme. Kommt mit Sicherheit davon, dass die ganzen Sprüche (“Du musst einfach nur dies oder das machen, dann wird alles gut und du wirst von alleine schlank und beliebt und erfolgreich und einen Partner finden und mir die Taschen voll Geld machen”) mich als depressiven Menschen eher runter ziehen als motivieren. Mich nervt zudem das permanente positiv denken (“WOW! Wie toll! Das ist ja groooßartig!”), aber wenn es meiner Tochter gut geht damit, dann freu ich mich für sie. Und passe weiterhin auf, dass sie nicht an die falschen Leute gerät. Das ist mein Job als Mutter, egal wie alt das Kind ist.
Und wenn ich schon beim Loben bin: WordPress hat in der neuesten Version endlich gelernt, dass einer meiner am meisten genutzten Blöcke nach dem Absatz das Trennzeichen ist und es mir in die entsprechende Gruppe gepackt, so dass ich nicht mehr jedes verdammte Mal danach suchen muss. Das wurde auch Zeit.