Wer klaut eigentlich in der letzten Zeit immer meinen Nachtschlaf? Oder woran liegt es, dass ich schon dreimal in dieser Woche müde ins Bett gehe und ihn einfach nicht finden kann?
Angefangen hat es in der Nacht zu Donnerstag, als der Lütte über mir anscheinend heftige Alpträume hatte und mehrmals lange und laut schrie und sich so gar nicht beruhigen wollte. Jedesmal war ich grade kurz vorm einschlafen, schreckte hoch und lag dann lange wach.
Die nächste Nacht hielt mich wohl hauptsächlich die Sorge, dass das wieder passiert, vom Schlafen ab. Nach einer Stunde oder mehr und vielem Von-einer-Seite-auf -die-andere-Drehen nahm ich schließlich die letzte Schlaftablette aus der Packung, die ich mir vor langer Zeit mal besorgt hatte (MHD bis 2015!), wechselte vom knisternden Kuschelkissen zu einem, das weniger Geräusche macht und holte dann noch das Tablet mit der Einschlafmusik. Vermutlich hat von allem die Tablette am meisten geholfen, denn den ganzen Freitag über war ich ziemlich schlapp.
Letzte Nacht dann das gleiche Spiel: ich gehe müde ins Bett, kuschel mich zurecht, mach die Augen zu - und bin wach. Nichts hilft: kein Atmen, kein Zählen, keine Traumreise an meinen Lieblingsort. Das Vogelgzwitscher von der Schlaf-App nervt eher, weil es eben doch nicht echt ist und sich alle paar Minuten wiederholt, was mich als HSP irgendwann verrückt macht. In dem Ohr, das auf dem Kissen liegt, höre ich meinen Herzschlag überlaut und bei jedem davon bewege ich mich und das Kissen mit und es “knistert” wieder. Dazu spüre ich jedes Haar, jeden Windhauch und sowieso alle möglichen Stellen auf der Haut, die aus dem Nichts kribbeln und sich nicht ignorieren lassen. Vom Tinnitus fang ich gar nicht erst an. Letzten Endes bin ich aufgestanden, hab mich angezogen und mich aufs Sofa gekuschelt, die Onleihe-App aktualisiert, ein belangloses Buch ausgeliehen und über eine Stunde gelesen.
Aber auch danach fühlte es sich noch an, als stünde ich genau an der Grenze zum Schlaf, käme aber einfach nicht rüber. Die Träume suggerierten mir, dass ich gar nicht schlafe - was gar nicht sein konnte bei dem Mist, der da passierte, aber es fühlte sich eben so an.
Was gäbe ich drum, mal ein paar Nächte tief und traumlos schlafen zu können. Einfach mal richtig komplett abschalten zu können. So sind die Nächte nicht wirklich erholsam - und das macht sich natürlich am Tag danach bemerkbar. Ich bin müde, kann mich nur kurz konzentrieren und nur wenig aufnehmen. Natürlich muss ich nichts oder nur selten etwas “leisten”, aber irgendwie sind es dennoch verlorene Tage, die ich lieber anders verbracht hätte.
Aber ihr kennt mich: auch dabei versuche ich, etwas Positives zu finden. Das Schöne, das zu solchen leicht verhangenen Tagen passt, zumal in der dunklen Winterzeit, ist Musik wie diese:
Und vielleicht versuch ich doch noch, mit dem Webshop für die Tochter weiter zu kommen. Der soll ja schließlich in diesem Jahr noch fertig werden.