Es ist Sonntag: grauer kalter verregneter Sonntag. Aber es ist auch Heiligabend und ich bin wie immer allein und entgegen meiner Hoffnung aus den letzten Jahren macht es mich immer noch traurig. So sehr ich versuche, in dieser Zeit, in der gefühlt alle Menschen um mich herum on- und offline von kaum was anderem reden, meine Gefühle zu schützen und einen trotzigen Panzer um mich zu errichten - es gelingt nur unzureichend. Es ist und bleibt bei allem Bemühen die Zeit, in der mir mein Allein-Sein am deutlichsten und schmerzhaftesten bewußt wird. Das Wissen, dass es so vielen anderen auch so geht oder dass viele überhaupt kein Weihnachten feiern aus verschiedenen Gründen, macht es nicht wirklich leichter.
Ich lese seit Wochen in meinen sozialen Medien von den Vorbereitungen der Leute, um diese Tage besonders und besonders schön zu machen. Da ist auch viel von Stress und Hektik zu lesen und dass eigentlich alles zu viel ist und natürlich bin ich froh, dass ich das nicht habe. Aber ich habe auch keine Chance, es mal anders zu machen, weil da ja niemand ist, mit und für die ich es versuchen könnte.
Während ich lauter vernünftige Gründe im Kopf habe, warum Weihnachten sowieso blöd ist und nichts bedeutet und ich ja auch diese Heuchelei verurteile, sehne ich mich immer noch nach Bullerbü. Es ist wirklich verdammt kompliziert. Und zum Glück bald wieder vorbei. (In allem auch immer das Positive sehen.)
In diesem Sinn: frohe Jahresendzeit, ihr Lieben. Gute Besserung allen Kranken, friedliche Feiertage den Feiernden oder einfach entspannte freie Tage den anderen. Habt es gut und denkt dran: ab jetzt wird es wieder heller.
Weißt Du, eine kurze Zeit dachte ich ähnlich wie Du, ein Mal in einem Sommer. Dann fiel mir ein: Da ist ja doch jemand, für den ich die Weihnachtszeit schönmachen kann. Und dieser Jemand bin ich selbst. Deshalb schmücke und koche ich für mich und habe ein zwar alleine verbrachtes, aber besinnliches, freud- und friedvolles Fest.
Mögen Dir die Tage nicht zu schwer werden.
Lieber Emil, das liest sich wunderbar und ich freu mich, dass es dir gelingt (auch ohne Kompott ;-)). Vielleicht kann ich es irgendwann auch wieder so sehen - dieses Jahr fällt es mir schwerer als sonst schon. Danke für dein Mitfühlen.
Ohja, ich fühle so sehr mit.
Zum Glück wird es ab jetzt wieder heller. Hoffentlich auch im metaphorischen Sinn. 💜
Wir tun unser Möglichstes. Und zusammen ist es leichter. <345