2023-12-24 Es ist kompliziert

Es ist Sonn­tag: grauer kal­ter ver­reg­ne­ter Sonn­tag. Aber es ist auch Hei­lig­abend und ich bin wie immer allein und ent­ge­gen mei­ner Hoff­nung aus den letz­ten Jah­ren macht es mich immer noch trau­rig. So sehr ich ver­su­che, in die­ser Zeit, in der gefühlt alle Men­schen um mich herum on- und off­line von kaum was ande­rem reden, meine Gefühle zu schüt­zen und einen trot­zi­gen Pan­zer um mich zu errich­ten - es gelingt nur unzu­rei­chend. Es ist und bleibt bei allem Bemü­hen die Zeit, in der mir mein Allein-Sein am deut­lichs­ten und schmerz­haf­tes­ten bewußt wird. Das Wis­sen, dass es so vie­len ande­ren auch so geht oder dass viele über­haupt kein Weih­nach­ten fei­ern aus ver­schie­de­nen Grün­den, macht es nicht wirk­lich leich­ter.
Ich lese seit Wochen in mei­nen sozia­len Medien von den Vor­be­rei­tun­gen der Leute, um diese Tage beson­ders und beson­ders schön zu machen. Da ist auch viel von Stress und Hek­tik zu lesen und dass eigent­lich alles zu viel ist und natür­lich bin ich froh, dass ich das nicht habe. Aber ich habe auch keine Chance, es mal anders zu machen, weil da ja nie­mand ist, mit und für die ich es ver­su­chen könnte.
Wäh­rend ich lau­ter ver­nünf­tige Gründe im Kopf habe, warum Weih­nach­ten sowieso blöd ist und nichts bedeu­tet und ich ja auch diese Heu­che­lei ver­ur­teile, sehne ich mich immer noch nach Bul­lerbü. Es ist wirk­lich ver­dammt kom­pli­ziert. Und zum Glück bald wie­der vor­bei. (In allem auch immer das Posi­tive sehen.)

In die­sem Sinn: frohe Jah­res­end­zeit, ihr Lie­ben. Gute Bes­se­rung allen Kran­ken, fried­li­che Fei­er­tage den Fei­ern­den oder ein­fach ent­spannte freie Tage den ande­ren. Habt es gut und denkt dran: ab jetzt wird es wie­der heller.

4 Kommentare

  1. Weißt Du, eine kurze Zeit dachte ich ähn­lich wie Du, ein Mal in einem Som­mer. Dann fiel mir ein: Da ist ja doch jemand, für den ich die Weih­nachts­zeit schön­ma­chen kann. Und die­ser Jemand bin ich selbst. Des­halb schmü­cke und koche ich für mich und habe ein zwar alleine ver­brach­tes, aber besinn­li­ches, freud- und fried­vol­les Fest.

    Mögen Dir die Tage nicht zu schwer werden.

    1. Lie­ber Emil, das liest sich wun­der­bar und ich freu mich, dass es dir gelingt (auch ohne Kom­pott ;-)). Viel­leicht kann ich es irgend­wann auch wie­der so sehen - die­ses Jahr fällt es mir schwe­rer als sonst schon. Danke für dein Mitfühlen.

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