21-07-2020 #TeamSchmerzensgeld

Geschla­fen: beschei­den, wie in den Näch­ten vor­her auch. Ich wache immer wie­der auf, weil irgend­was weh tut. Nicht dra­ma­tisch, aber dank des unter­bro­che­nen Schlafs fühl ich mich nicht wirk­lich aus­ge­ruht. Das anstren­gende Unter­wegs-Sein von ges­tern wirkt auch noch nach.


Und wie­der ein Traum vom alten Job. Von den Chefs, denen meine Arbeit nicht reicht. Die immer noch mehr wol­len von mir und noch dies und das auch, obwohl längst Fei­er­abend ist. Die mich in ihr Pri­vat­le­ben hin­ein zie­hen und wie­der raus schub­sen. Die­ses Gefühl “mit mir kann man es ja machen”. Es ist so zermürbend.


Am Nach­mit­tag kam Frau R. vom Hilfe-Dings, brachte Kaf­fee & Kuchen mit und viel Mit­ge­fühl. Auf meine Frage, ob das wohl gerecht­fer­tigt sei, Schmer­zens­geld zu for­dern, meinte sie nur: “Hören Sie auf Ihr Bauch­ge­fühl, Sie wis­sen, dass Sie sich dar­auf ver­las­sen kön­nen”. Das war die letzte Bestä­ti­gung, die ich brauchte. Dann geh ich das also mal an.


Spä­ter ver­suchte ich, einen zeit­na­hen Ter­min bei einer ortho­pä­di­schen Pra­xis zu bekom­men, um zum Einen abzu­klä­ren, ob das mit dem Knie alles nor­mal ist, wie es ist und zum Ande­ren natür­lich Gründe fürs Schmer­zens­geld zu bekom­men, die ich gel­tend machen kann.
Das mit dem Ter­min ist aber lei­der fast aus­sichts­los, weil bei den Ärz­ten *) Urlaubs­zeit ist und anschei­nend die Men­schen so kaputt sind, dass es ein­fach in den nächs­ten Wochen keine Ter­mine gibt. Die ein­zige Mög­lich­keit ist, dass ich mich am Mon­tag­nach­mit­tag in die offene Not­fall­sprech­stunde einer Pra­xis setze in der Hoff­nung, über­haupt dran zu kommen.

*) Die Ärzte sind in die­sem Fall bewußt nicht gegen­dert, weil die Ortho­pä­die offen­sicht­lich eine Män­ner­do­mäne ist. Unter den ca. 30 Ärzt:innen, die ich gegoo­gelt hab, waren nur 4 Frauen. Ich weiß schon, warum ich da so ungerne hin gehe.

Dann heißt es jetzt also Infos sam­meln (z.B. bei der ÖRA, der öffent­li­chen Rechts­aus­kunft), viel tele­fo­nie­ren, den Mut zusam­men neh­men und mich wich­tig genug, um für den gan­zen Mist eine kleine Ent­schä­di­gung zu bekom­men. Weil ich es wert bin.

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