Geschlafen: bescheiden, wie in den Nächten vorher auch. Ich wache immer wieder auf, weil irgendwas weh tut. Nicht dramatisch, aber dank des unterbrochenen Schlafs fühl ich mich nicht wirklich ausgeruht. Das anstrengende Unterwegs-Sein von gestern wirkt auch noch nach.
Und wieder ein Traum vom alten Job. Von den Chefs, denen meine Arbeit nicht reicht. Die immer noch mehr wollen von mir und noch dies und das auch, obwohl längst Feierabend ist. Die mich in ihr Privatleben hinein ziehen und wieder raus schubsen. Dieses Gefühl “mit mir kann man es ja machen”. Es ist so zermürbend.
Am Nachmittag kam Frau R. vom Hilfe-Dings, brachte Kaffee & Kuchen mit und viel Mitgefühl. Auf meine Frage, ob das wohl gerechtfertigt sei, Schmerzensgeld zu fordern, meinte sie nur: “Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, Sie wissen, dass Sie sich darauf verlassen können”. Das war die letzte Bestätigung, die ich brauchte. Dann geh ich das also mal an.
Später versuchte ich, einen zeitnahen Termin bei einer orthopädischen Praxis zu bekommen, um zum Einen abzuklären, ob das mit dem Knie alles normal ist, wie es ist und zum Anderen natürlich Gründe fürs Schmerzensgeld zu bekommen, die ich geltend machen kann.
Das mit dem Termin ist aber leider fast aussichtslos, weil bei den Ärzten *) Urlaubszeit ist und anscheinend die Menschen so kaputt sind, dass es einfach in den nächsten Wochen keine Termine gibt. Die einzige Möglichkeit ist, dass ich mich am Montagnachmittag in die offene Notfallsprechstunde einer Praxis setze in der Hoffnung, überhaupt dran zu kommen.
*) Die Ärzte sind in diesem Fall bewußt nicht gegendert, weil die Orthopädie offensichtlich eine Männerdomäne ist. Unter den ca. 30 Ärzt:innen, die ich gegoogelt hab, waren nur 4 Frauen. Ich weiß schon, warum ich da so ungerne hin gehe.
Dann heißt es jetzt also Infos sammeln (z.B. bei der ÖRA, der öffentlichen Rechtsauskunft), viel telefonieren, den Mut zusammen nehmen und mich wichtig genug, um für den ganzen Mist eine kleine Entschädigung zu bekommen. Weil ich es wert bin.
Yessss.