22-09-2020 Wut und leise Hoffnung

Das mit dem Schlaf und mir hat auch schon bes­ser funk­tio­niert. Jeden Mor­gen ver­le­gen und mit Kopf­schmer­zen auf­zu­wa­chen, ist jeden­falls nicht wirk­lich toll.


Nach tage­lan­gem Wäl­zen der Gedan­ken rund um den Arzt­ter­min des Grau­ens schrieb ich ges­tern auf Twit­ter das:

Ich schaff es immer noch nicht, diese Gedan­ken auf­zu­schrei­ben. Wenn sie sich, was sie auch nach 5 Tagen noch tun, wie­der in den Vor­der­grund drän­gen, werde ich immer noch sooo wütend. Viel­leicht wäre es gut, alles raus zu las­sen? Die Ver­let­zung zu for­mu­lie­ren, damit ich sie dann weg­pa­cken kann?


Gut ist aber, dass ich wei­ter­hin nur am Rand vom Loch stehe und nicht wirk­lich abge­rutscht bin.
Einer der Sätze, den ich dem A… am Frei­tag gerne gesagt hätte, lau­tet: “Wenn Sie fra­gen wür­den nach mei­nem Befin­den (anstatt mich nur nach dem Anblick zu beur­tei­len), dann würde ich Ihnen zum Bei­spiel sagen, dass ich mich grade aus 8 Jah­ren zum Teil tiefs­ter und dun­kels­ter Depres­sion her­aus arbeite” - und als ich die­sen Satz dachte, spürte ich tat­säch­lich einen Anflug von Hoff­nung auf die Mög­lich­keit (ganz vage nur! nicht beschwö­ren, sonst ver­schwin­det es wie­der!), dass ich da wirk­lich eines Tages wie­der raus komme. Dass die Löcher irgend­wann viel­leicht nicht mehr ganz so prä­sent rum­lie­gen. Und dass ich, falls doch mal eins auf­taucht, bes­ser damit umge­hen kann. Vielleicht.

Und dann fal­len mir wie­der alle ande­ren Punkte auf der Liste ein, die mir noch bevor ste­hen und dann ist da lei­der nicht mehr viel von der Hoff­nung übrig. Wie kann ich den Berg jemals bewäl­ti­gen, wenn ich zwi­schen­durch immer wie­der ein paar Meter zurück rut­sche? Oder wenn bei jedem Etap­pen­ziel wie­der neue Sachen auf die Spitze drauf gepackt wer­den? Das macht so müde.

(Dabei will ich doch ein­fach nur hier sit­zen und schreiben.)

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