Dann wollen wir hier mal wieder auf Stand kommen und weiter schreiben, nicht dass das wieder so einreißt wie neulich erst.
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Irgendwas mit hundsmiserabel geschlafen und viel zu früh hellwach gewesen, weil da Zeug im Kopf rum schwirrte, das ich gestern Nacht noch gelesen hab. Hätt ich nicht machen sollen, war mir 2 Sekunden zu spät dann auch klar. Es relativierte sich dann aber nach dem Aufstehen, zum Glück.
Vor ein paar Tagen dachte ich daran, dass ich vorletztes Jahr bei der Hausärztin nach einer Einschlafhilfe gefragt hatte, weil ich ständig so schwer in den Schlaf fand. Zur Zeit bräuchte ich eher Hallo-Wach. Ich geh ins Bett, schlafe relativ schnell ein und dann zehn Stunden mehr oder weniger durch, wache und stehe auf, pütscher so vier Stunden hier rum und möchte am liebsten wieder ins Bett. Nach einer halben Stunde mit Photoshop fallen meine Augen von alleine zu und sogar nach einfachen Sachen wie Kochen bin ich müde, es ist wirklich ein Graus, die Batterie ist so leer und verbraucht. Da steht also wieder ein Besuch bei der HÄ an, diesmal zum Blut abnehmen - vielleicht fehlt da ja irgendwas wie Eisen oder so? Hört man ja immer wieder.
Vielleicht ist es aber doch “einfach” diese Erschöpfung aufgrund der leider ja immer noch #aktuellenSituation, dieses Zuviel an Idioten, von denen jeden Tag wieder zu lesen ist und die einem da draußen begegnen oder dass das einfach nicht vorbei geht, weil der Umgang damit in der Gesellschaft so grauenhaft ist und die Sorge um die Lieben nicht weniger wird. Klar, ich bin wie zum Glück doch der größere Teil der anderen an Maske und Abstand und all das gewohnt und würde das grade in der kalten Jahreszeit wegen Erkältung und so auch gerne beibehalten, aber ich meine, an dieser Scheißkrankheit sterben immer noch viel zu viele Menschen überall und so anstrengend die Gedanken daran auch sind, geht die Pandemie halt nicht vorbei, nur weil wir nicht mehr wollen oder können. Und ich bin einfach viel zu viel allein deswegen.
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“Feiern Sie denn Ihren Geburtstag?” fragte Frau R. vom HilfeDings letztens und ich musste lachen, sehr bitter, weil: außer der Tochter und dem Freund kenn ich doch in Hamburg gar niemanden richtig, mit dem oder der ich feiern könnte. Abgesehen davon, dass ich das ja eh nie gerne gemacht hab. Ob bei der Mittwochsgruppe jemals Eine so vertraut sein wird, dass sie so jemand werden könnte? Oder ob es nochmal neue Kontakte geben wird, so richtig “real” zum treffen und angucken und so?
Manchmal trete ich für einen Moment raus aus meinem Leben und gucke von der Seite drauf und denke, wie arm es doch geworden ist und überhaupt nicht selig. Aber wenigstens bin ich nach dem letzten Tief wieder bei Normalnull angelangt und das ist ja durchaus auch was wert.
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Und morgen gehts zu Hagenbeck mit der Tochter und dem Enkel und mit der guten Kamera. Herbststimmung einfangen und Liebe sammeln.