Dieses ewige Hin und Her in meinen Gedanken, Gefühlen, Ängsten, Träumen. Will ich dies? Oder doch lieber das? Ist das besser oder was anderes? Links oder rechts oder doch beides, aber was davon dann zuerst? Es ist so anstrengend und es führt ja zu nichts.
Und über allem immer der Gedanke: egal, was du willst, du schaffst es doch sowieso nicht. Dann kann ich auch sitzen bleiben und weiter das Leben leben, das ich nie wollte.
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Frau R. vom Hilfe-Dings fragt: und was ist, wenn Sie nach Alternativen gucken? Ich sage: mein Leben ist eine einzige Alternative.
Ich hatte in meinem Leben eine Handvoll große Träume. *) Kein einziger davon ist auch nur annähernd in Erfüllung gegangen. Jedes Mal gab es etwas, das mich zu Planänderungen zwang. Das Kompromisse erforderte, ob ich wollte oder nicht. Manche davon führten zu guten Sachen, so ist es nicht, aber es waren eben Alternativen, die zu wollen ich gezwungen war, wenn ich nicht permanent unglücklich sein wollte.
Keinen dieser Träume konnte ich leben. Wieso sollte sich daran in den letzten Jahren noch etwas ändern?
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Immer wieder frage ich mich: hab ich es selbst verbockt? Hab ich mir die Erfüllung meiner Träume nicht zugetraut oder vielleicht auch gar nicht erst zugestanden? Hab ich darum so viele Entscheidungen getroffen, Alternativen gewählt, die sich im Nachhinein so falsch anfühlen? Oder ist es einfach das Leben, das eben so ist?
(Warum hab ich nie gekämpft für meine Träume?)
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*) Ein Leben von und für die Musik, zusammen mit anderen Musiker*innen. Die Beziehung mit M., dem Traum(a)mann. Einen anderen finden, der auch mich will. Bereits als Alternativtraum: leben und arbeiten in Portugal. Wieder selbständig sein. Am Ende mit mir ins Reine kommen. Okay, dafür ist ja noch Zeit.. Wenigstens etwas.