24-12-2022 Lasset das Zagen, verbannet die Klage

Viel­leicht mach ich es nächs­tes Jahr anders. Viel­leicht mach ich mir irgend­wann mal mein eige­nes Weih­nach­ten, nur für mich, weil man­che Tra­di­tion ja doch schön ist. Viel­leicht auch nicht.
Und wer weiß denn schon, was nächs­tes Jahr ist.

Das schrieb ich letz­tes Jahr am 24.12.2021 und tat­säch­lich ist es dies­mal anders. 

Vor­letzte Woche hatte ich mir ja spon­tan ein Bund Tan­nen­zweige gekauft; ein Teil davon kam in eine Vase, den ande­ren Teil hab ich klei­ner geschnit­ten, auf einen Tel­ler gelegt und 5 Ker­zen dazwi­schen gestellt. Meine Weih­nachts­kis­ten vom Zwi­schen­bo­den zu holen und Deko auf den Zwei­gen zu ver­tei­len, brachte viele sen­ti­men­tale Erin­ne­run­gen und ein biß­chen was wie Stim­mung. Warum auch nicht? Scheixx auf Kir­che und ihre Mär­chen, aber die Geschichte von Wärme, Licht und Hoff­nung, die sich darin ver­steckt, ist ja nicht schlecht. Jeden­falls sieht es schön aus und riecht gut und Ker­zen und Lich­ter­ket­ten sind in die­ser düs­te­ren Jah­res­zeit sowieso willkommen.

Diese Deko-Aktion half dabei, mich lang­sam an Weih­nach­ten zu gewöh­nen. Man kann es ja nicht aus­blen­den - wenn man nicht auf eine ein­same Insel aus­wan­dert, wird man unwei­ger­lich an jeder Ecke damit kon­fron­tiert. Viel­leicht ist das ja eine gute Stra­te­gie zur Abhär­tung, wenn ich es ganz lang­sam und fein dosiert an mich ran lasse.

Das erste Mal seit so lan­ger Zeit hab ich jetzt das Gefühl, dass diese Tage zumin­dest in die­sem Jahr kein rie­si­ges Pro­blem sind. Die­ser kurze Moment der Trau­rig­keit vor­hin am Anfang des Weih­nachts­ora­to­ri­ums (das für mich immer zu die­sem Tag gehört und sowieso zu Her­zen geht, weil es sooo schön ist): ich ver­sinke nicht mehr darin. Als ich am Mit­tag kurze Weih­nachts­nach­rich­ten an ein paar liebe Men­schen und auch an die Schwes­tern schickte, war mir schon sehr bewußt, dass ich wie immer alleine hier sitze. Nein, schön ist das nicht, ich hätte es ver­dammt gerne anders. Aber viel­leicht ist das heute ein ers­ter Schritt, zukünf­tig bes­ser zurecht zu kom­men. Viel­leicht ist nächs­tes Jahr noch anders.

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Eine andere Ver­sion vom WO hab ich heute gefun­den, die gefällt mir rich­tig gut. Sie ist nicht so schwüls­tig und hat ein gutes Tempo.

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Und den Rest des Jah­res schaff ich jetzt auch noch.

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