Viel zu früh aufgewacht mit Kopfschmerzen. Umgedreht, um weiter zu schlafen, in der Hoffnung, dass es dem Kopf danach besser geht. Eine Stunde später aufgewacht, Kopfweh ist immer noch da. Umgedreht, weiter geschlafen. Zwei Stunden später wach, Kopfweh da, umgedreht, weiter geschlafen. Wie so Eine, die nicht weiß, dass Kopfschmerzen nicht vom Schlafen weg gehen. Und irgendwann ist es Nachmittag, der Tag im Eimer, die Schmerzen immer noch da und müde bin ich auch immer noch. Alles doof.
Was mir auffiel vor kurzem: ich hatte früher sehr häufig Kopfschmerzen und Migräne, oft wegen Stress im Job und auch, weil ich immer alle Probleme beiseite gedrängt habe. Seit die Depression da ist und ich zum einen nicht mehr arbeite und zum anderen in Therapie bin, sind die Schmerzen weg oder höchstens Rücken bedingt (schief gelegen oder so).
Ende letzten Jahres kam der Durchbruch in der Therapie und ich habe seitdem den Eindruck, dass es mir psychisch besser geht. Nicht dass die Depression jemals ganz verschwinden könnte, aber dass ich auf jeden Fall viel stabiler bin und besser mit mir und allem zurecht komme. Seitdem hab ich wieder öfter Kopfschmerzen. Keine Ahnung, woran das liegen mag.
Aber ich wollte von der Entscheidung schreiben, die ich gestern getroffen habe, ohne noch eine lange Pro- und Contra-Liste zu erstellen, sondern einfach mal spontan, während ich mit Frau R. telefonierte.
Ganz klar: ich will hier nicht weg. Ich liebe diesen Stadtteil und ich liebe meine Wohnung. Darum werde ich nicht umziehen, sondern renovieren, so dass ich mich hier wieder wohler fühlen kann.
Die Wohnung ist mit der Aufteilung, der Lage und dem Preis einfach ideal. Ja, es gibt drei Sachen, die mich stören und die ich nicht ändern kann: die Nachtspeicherheizung, das zu kleine Bad und der sehr kleine Balkon. Dazu kommt, dass es im Sommer laut ist und ich immer erst ein Stück fahren muss, um ins Grüne zu kommen. Aber: an die Heizung hab ich mich gewöhnt, ich komm auch in den Übergangszeiten damit klar. Das Bad kann ich mit einfachen Mitteln etwas altersgerechter und sicherer machen, indem ich z.B. ein paar Haltegriffe anbringe und Regale umbaue. Der Balkon ist klein, aber dafür muss ich auch nicht so viel Geld ausgeben, um ihn bunt zu machen. Ein Garten wär natürlich schöner, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich die Arbeit schaffen würde - und ich könnte im EG kein Fenster weit offen lassen nachts.
Ich vermute, dass die Lautstärke viel damit zu tun hatte, dass die Leute seit Corona nicht wegfahren konnten und Treffen hauptsächlich draußen statt fanden. Mal sehen, wie das in diesem Sommer wird. Vielleicht ist es etwas leichter auszuhalten, wenn ich weiß, woher es kommt. Vielleicht red ich mir das alles auch im Moment schön und bin später wieder total genervt, aber über allem steht einfach immer dieser eine Satz: ich will hier bleiben, das hier ist mein Zuhause.
Aber nicht dass jemand denkt, ich würde jetzt sofort los legen und in Aktionismus verfallen: auch die Renovierung macht mir eine irrsinnige Angst. Beim Gedanken daran, was ich dafür alles organisieren und in die Wege leiten und tun muss, hab ich sofort Panik, auch wenn ich von Frau R. vom HilfeDings große Unterstützung bekomme. Das wird also sehr langsam und mit Babyschritten gehen. Zumal da ja noch diverse andere Punkte auf der Liste stehen, die parallel dazu abgearbeitet werden wollen. Aber wenigstens steht jetzt mal die Richtung fest und damit ist der Anfang gemacht.
Auf die Liste mit Renovierungsarbeiten bitte noch „Schattendinger für die Fenster“ schreiben. Dir zuliebe. 😘
Ja! Gut, dass du mich dran erinnerst. 😘