28-11-2023 Und es hat Klick gemacht

Es ist wie bei einem Puz­zle: alle Teile lie­gen aus­ge­brei­tet auf dem Tisch, du sor­tierst ein biß­chen nach Far­ben und Mus­tern und manch­mal erge­ben sich da schon so kleine Ein­zel­bil­der, aber eigent­lich ist alles noch sehr vage. Dann schiebst du sol­che Teile mal hier­hin und mal dahin und mit viel Glück stellt sich viel­leicht her­aus, dass zwei sol­cher Frag­mente, die du nie zusam­men gese­hen hät­test, doch genau inein­an­der pas­sen. Und plötz­lich macht es “klick” und es ergibt einen Sinn und das ganze Bild wird sicht­bar, das dar­aus ent­ste­hen soll.

So ging es mir heute mal wie­der in mei­nem Ein­zel­ge­spräch beim Hilfe-Dings. Wir spra­chen über die neue Mor­gen-Rou­tine und ich erzählte, dass ich alles sehr hasse und mich furcht­bar über­win­den muss und beim reden erin­nerte ich mich daran, wie es war, als ich vor 12 Jah­ren mit dem Rau­chen auf­ge­hört hab. Wie schlimm die erste Zeit war, bis ich den größ­ten Jie­per über­wun­den hatte und nicht mehr dau­ernd an Ziga­ret­ten dachte. Was mir damals unglaub­lich gehol­fen hatte beim Durch­hal­ten, war neben dem Gedan­ken an den Enkel, für den ich das haupt­säch­lich gemacht hab, dass sich rela­tiv schnell doch Erfolge ein­stell­ten. Der Hus­ten wurde weni­ger, ich bekam wie­der Luft, konnte bes­ser rie­chen und hatte vor allem so viel mehr Geld zur Ver­fü­gung.
Sol­che Erfolge feh­len mir im Moment beim Sport noch. Ich sitze da ein­fach auf dem Rad und strample stur vor mich hin und ich merke kei­nen Unter­schied. Bin nicht fit­ter, wiege kein Gramm weni­ger, fühle mich nicht bes­ser. Aber was hab ich denn erwar­tet nach grade mal ein­ein­halb Wochen?
Ich war schon wie­der in Gedan­ken mei­len- oder viel­mehr kilo­weit vor­aus. Ich hatte schon wie­der nur das Ziel im Blick, anstatt mir klar zu machen, dass es am Anfang eine womög­lich lange Durst­stre­cke geben wird, in der ich stur ein­fach machen muss. In der es nur darum geht, mich an etwas zu gewöh­nen - so wie ich mir damals das Rau­chen abge­wöhnt habe. Seit ich den Ergo­me­ter hier ste­hen habe, hatte ich meh­rere Pha­sen, in denen ich mehr oder weni­ger regel­mä­ßig drauf saß, aber ich hab keine davon wirk­lich lange durch­ge­hal­ten. Da konnte sich kein Erfolg ein­stel­len. In Malente hab ich in 12 Wochen 8 Kilo abge­nom­men, aber da hab ich auch kon­se­quent und regel­mä­ßig geackert (und zusätz­lich Aqua­gym­nas­tik gemacht) und es hat eine ganze Weile gedau­ert, bis die ers­ten Pfunde fie­len. Was hab ich also erwartet?

Immer wie­der ver­liere ich den Blick auf das Ganze. Sehe nur den ein­zel­nen Tag, den ein­zel­nen Schritt und wie müh­sam es ist. Dabei ver­gesse ich oft, wie lange ich etwas schon - oder erst! - mache, wie­viele kleine Mini­schritte ich schon geschafft habe und dass Ver­än­de­run­gen Zeit brau­chen. Ich will am liebs­ten alles auf ein­mal und wenn das nicht geht (weil das nun­mal fast nie geht), dann will ich es gar nicht mehr, dann geb ich auf.
(Neben­bei: das ist auch der Grund, warum ich so schlecht Kom­pro­misse und Alter­na­ti­ven finde.)

Also dann. Durch­hal­ten ist ange­sagt. Die Rou­tine wirk­lich Rou­tine wer­den las­sen und sie nicht bewer­ten dabei. Nur machen und nicht auf­ge­ben. Nicht aufgeben.

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(Wenn das so wei­ter geht, muss ich hier eine neue Kate­go­rie “Sport” anle­gen. Uhh.)

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