Am Dienstag fiel der erste Schnee in Hamburg. Am Vormittag noch so langsam, man konnte die Flocken zählen, während sie sanft durch die Luft schwebten, aber immerhin Schnee. Während ich später mit Frau R. zusammen beim Hilfe-Dings in Altona saß, wurde es immer mehr und immer dichter. Große, weiche Flocken wirbelten durch die Luft, wunderschön. Ich mag das ja sehr.
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Für den Heimweg nahm ich ausnahmsweise den 113er Bus, weil der grade kam. Er war schon beim Einsteigen rappelvoll. Ich schaute mich suchend um, da stand ein junger Mann von seinem Platz auf und fragte, ob ich wohl gerne sitzen möchte. Ich antwortete: “Das würde ich wirklich sehr gerne, vielen Dank. Das war jetzt übrigens die Premiere, Sie sind der Erste, der mich das fragt.” Dann rutschte es mir raus: “Scheiße, jetzt bin ich offiziell alt” und dann lachten wir beide herzhaft, das war sehr nett.
Es sind die kleinen Szenen, die einen Tag zu einem guten machen.
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Blöd nur, dass die Winterstiefel, die ich bestellt hatte, nicht passten - die könnte ich gut brauchen grade. Da muss ich wohl doch analog einkaufen gehen.
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Gestern eine sehr schöne Mittwochsgruppe mit vielen musikalischen Erinnerungen und viel Lachen. Anschließen traf ich mich mit Freundin I. und wir saßen erzählend für fast drei Stunden im Café. Am Abend war ich müde und leer geredet, aber in der schönen Version. Gerne wieder demnächst.
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Heute hab ich hier zuhause meine Wolldepots aufgeräumt. So viele angefangene und nie zu Ende gebrachte Stricksachen liegen da in Schubladen und Tüten. Das große Schultertuch, das ich 2013 in der Curtiusklinik aus wunderschöner weicher Wolle stricken wollte, musste ich leider mit allen noch nicht verarbeiteten Knäueln entsorgen, da hatten sich doch die Motten eingenistet. Dafür gibt es noch reichlich bunte Wolle (und eine bereits fertige Socke), die noch gut und heil ist.
Leider stricke ich ungerne alleine - in Gesellschaft, so wie damals in Bad B. und in Malente auch, macht es einfach so viel mehr Spaß. Aber vielleicht sollte ich die Reste jetzt doch mal verstricken, auch um meine Hände am Abend zu beschäftigen und die Gedanken vom Essen abzulenken.
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Und jetzt (nachmittags um kurz vor fünf) muss ich noch aufs Rad, dazu hatte ich bis jetzt nämlich keine Lust. Aber wenn ich so anfange schon am Anfang, dann komm ich wieder nicht weit. Also los.
(P.S.: Geschafft.)