Psychisch anstrengende Wochen liegen hinter mir. Ich habe äußerst unangenehme finanzielle Dinge erwachsen geregelt. Mich neuen Situationen und Menschen gestellt. Ausgehalten, dass mich etwas sehr wütend und etwas anderes sehr traurig gemacht hat. Von mir aus eine Verabredung getroffen und sie eingehalten. Bin jeden Tag aufgestanden und habe Dinge gemacht, bis ich wieder ins Bett gehen konnte.
Wie so ein erwachsener Mensch, der ein Leben hat.
Und jetzt ist die kaputte Batterie wieder leer. Seit ein paar Tagen schau ich mir selbst wiedermal zu, wie ich abrutsche. Langsam und stetig ins dunkle Loch verschwinde. Möchte nicht aufstehen, wozu auch. Der mit Hoffnung und Mut geschriebene Wochenplan: Blödsinn. (Wie konnte ich glauben, dass ich sowas alleine durchziehen könnte?) Kommunikation ist so anstrengend. Farben suchen im Schwarz oder Weiß sinnlos. Habe Hunger, aber mir ist so schlecht vom Essen. Meine Haare tun weh. Alles tut weh. Ich möchte weinen und kann nicht, bin innerlich trocken wie Schleifpapier. In anderen Momenten möchte ich schreien und toben und wütend sein, aber es ist zu anstrengend.
Ich lerne, es zu akzeptieren.
P.S., hauptsächlich für Familienmitglieder:
Das ist eine Momentaufnahme. Es geht auch wieder vorbei.
Seit Jahren kenne ich es schon, dass ich nach solchen anstrengenden Zeiten innerlich völlig leer bin und dann zulasse, dass Igor sich diesen Raum nimmt. Natürlich ist das nicht schön. Aber ich kann ruhig bleiben dabei und zusehen, weil ich inzwischen weiß, dass es vorbei geht. Ich mag diesen Zustand nicht, aber ich kann ihn nicht ändern. Ja, ich habe genug Skills zur Verfügung, ich weiß, was ich tun könnte, ich brauche keine neuen Ideen. Nein, es hilft wirklich nichts. Ich geh da durch, ich halte aus, ich atme weiter, bis ich unten bin, denn unten zu sein heißt auch, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Erst dann kann ich den Weg nach oben suchen. Erst dann kann ich wieder Wörter schreiben und achtsam sein und mich akzeptieren und wieder Farben suchen im Schwarzweiß.
Ich ahne, dass Außenstehende das befremdlich finden oder sich Sorgen machen. Aber ich brauche und will diese Sorgen nicht, grade in diesem Zustand nicht. Genau dann kann ich damit nämlich erst recht nicht umgehen, weil ich wirklich genug damit zu tun habe, einfach nur zu atmen.
Wer etwas tun will, setzt sich (in Gedanken und / oder Worten) still neben mich und redet über banale Dinge oder schweigt und strickt dabei Socken. Sonst nichts. (Danke, D.! <3)
Es geht wieder vorbei.