Mein Tweet zum heutigen Feiertag:
Das “Bitte nicht stören”-Schild an die Tür meines Schneckenhauses hängen und dann die nächsten Stunden damit verbringen, die Geräusche der Menschen um mich herum auszublenden.
Aber ich habe Apfel-Rhabarberkuchen. Für mich allein.
*Ulrike E.* (@fantasiafragile) 30. Mai 2019
Ich mag die italienische Kleinstfamilie (Mama, Papa, 2,5-jähriges Kind), die über mir wohnt. Wirklich. Also meistens jedenfalls. Sie sind super sympathisch, herzlich, offen. Sie bringen südländische Atmosphäre ins Haus, wenn sie sich laut in ihrer Sprache bei offenem Fenster in der Küche unterhalten. Ich kann damit leben, dass der Lütte ganz schnell wegen jedem Pups weint kreischt weint. Ich finde es toll, dass der junge Mann Cajón spielt und akzeptiere, dass er dafür oft eine Stunde übt. (Ich hab hier schließlich selbst jahrelang Musik gemacht.) Dass Papa und Sohn abends zwischen Arbeit und Bett noch ’ne Stunde durch die Wohnung toben: aber klar doch.
Heute passiert aber alles auf einmal: Toben, Musik, Geschrei, Trommel. Heute sind sie einfach nur furchtbar laut. Oder bin ich überempfindlich? Vielleicht.
Ich denke auch an die Zeit vor mehr als 30 Jahren, als meine Tochter in der Wohnung tobte und der (ältere) Mensch in der Wohnung unter uns ab und zu rauf brüllte, ob das denn nicht leiser ginge. Damals dachte ich, der soll sich doch nicht so anstellen, Kinder brauchen das, dann soll er halt wegziehen etc. Heute verstehe ich ihn. Und fühle mich alt, meckerig, intolerant, weil ich auch so geworden bin. Weil ich manchmal einfach meine Ruhe will und kein Gepolter über mir mag.
Es regnet, es ist komisch kalt, die Balkontür ist zu, ich fühl mich eingeschlossen. Raus zu gehen ist bei diesem Wetter und dem Feiertag (Himmelfahrt = Vatertag = grölende Männer unterwegs) keine Option.
Aber ich hab Apfel-Rhabarberkuchen, für mich allein. Mit Sahne!