Herbst

Herbst ist’s gewor­den. Kühl, grau, farb­los. Ver­ein­zelte letzte Son­nen­strah­len, die nicht mehr wär­men. Wie die Blät­ter der Bäume trete auch ich wie­der den Rück­zug in mich selbst an.

Wie schrieb R.M.Rilke?

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich kei­nes mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben…

Unru­hig wan­dere ich nicht durch Alleen, aber durch mein Inneres.
Das muss doch zu fin­den sein, das was mich so fest hält, so trau­rig und wütend macht und am “ein­fach leben” hindert.

Wo bin ich?
Wo hab ich mich selbst ver­steckt, ein­ge­mau­ert, vergraben?

Ich erlebe Schö­nes: Begeg­nun­gen, Momente, Klänge und Bil­der. Allein, ich fühle sie nur äußer­lich. Sel­ten berüh­ren sie innen drin, so wie die Melan­cho­lie, die Trau­rig­keit mich immer, immer anfasst. Als wären die Wände der Gefühls­zel­len die meiste Zeit imprä­gniert gegen Lachen und lie­ßen nur die Trä­nen durch.

Liebe. Liebe könnte das ändern. Liebe könnte mich durch­läs­si­ger machen für das, was gut für die Seele ist. Aber Liebe wird nicht kommen.
Meine Bereit­schaft für Liebe ist mit­ge­gan­gen damals, mit dem Einen. Melan­cho­lie und Trauer haben den lee­ren Platz besetzt. Angst sorgt bestän­dig dafür, dass das so bleibt. Sehn­sucht lässt mich nie ver­ges­sen, dass da mal was ande­res war.

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