(geschrieben am 06.06.2020, dann vergessen und erst am 17.06.2020 veröffentlicht.)
Was ich heute gemacht habe in der Therapie: ich habe Äpfel aufgesammelt.
Das Fallen nach einer guten Phase ist, als hätte ich einen Korb voll mit eigenhändig gesammelten, wunderschönen roten Äpfeln und will den nach Hause bringen und dann liegt da auf dem Weg so ein blöder Stein, den ich nicht gesehen habe, und ich stolpere und falle hin und hau mir die Knie blutig, natürlich an den gleichen Stellen wie beim letzten Mal.
Es ist kein Loch, in das ich falle, aber ich sitz halt da und es tut einfach scheiss weh, da auf dem Boden rumzukriechen, während ich meine Äpfel wieder einsammel, weil die Zeit nach dem letzten Sturz nur gereicht hat, dass sich da eine dünne Schicht Haut bildet, die jetzt eben wieder ab ist.
Und ich weiß genau, da liegen immer wieder Steine, über die ich stolpern werde, es hört halt einfach nicht auf. Aber ich will ja auch gar nicht, dass der Weg nur eben und flach ist, ich will ja die Höhen und auch die Tiefen irgendwie, weil das ja ich bin auf meine eigene Art.
Manchmal beneide ich für einen Moment die Menschen, die so unbekümmert und ohne großes Denken einfach ihr Leben leben, aber für immer tauschen möche ich doch nicht. Ich wäre nicht ich, wenn es nur gradeaus und immer nur flach und eben ginge.
Es tut halt nur weh immer wieder. Und manchmal ist dann auch noch das Pflaster alle.
Ich reiche dir Pflaster. Da. Ich hoffe, es reicht. Und die Hand reich ich dir auch. Und da, noch ein Apfel, er ist da runter gerollt. Machen wir Kuchen daraus?
😘
(Wo warst du eigentlich all die Jahre zuvor?)