Schreiben in journalistischen Schranken, Grenzen, Zwängen? Das ist nicht meins. So einfach.
Für den Teaser bitte 250 Zeichen, aber nur, wenn er für die Homepage ist. Die Nachricht dafür mit Zwischenüberschriften - oder war das im Bericht? Jedenfalls immer kreativ die Bandbreite der Teaserarten nutzen und nicht mit dem Leadsatz verwechseln! Den Text flüssig gestalten und halten, die Sätze kurz und bündig: maximal 20 Worte! Für das Internet aber nur die Hälfte! (Sind Internet-LeserInnen beschränkter in der Aufnahme der Wörter?)
Den Text lebendig machen: immer aktiv, nicht passiv formulieren - denken Sie ans Subjekt! Um Himmels Willen, denken Sie doch bloß an das Subjekt! Gleich danach aber wieder Vorfahrt für das Verb! Denn Sätze werden lesbarer, schlanker und bildhafter, wenn man Verben benutzt. Doch, ja, ganz bestimmt!
Ich verweigere mich.
Ich brauche Spielraum, ich will spielen mit Worten, Klängen, Lauten, Sätzen.
Ich will wenden und drehen und anfassen und schmecken und wenn es so sein soll, will ich ein Wort auch 100mal benutzen und hundertmal schreiben.
Meine Gedanken finden sich nicht in 140 Zeichen für Twitter oder einer zugkräftigen Headline eines Magazins. Meine Finger auf der Tastatur versuchen lesbar zu machen, was mein Gehirn unsortiert ausspuckt, so dass meine Seele begreifen und die Wörter wieder loslassen kann.
Freiraum! Bitte.
Arbeiten: anders.