Mein Min

Beste Toch­ter der Welt: vor 35 Jah­ren, als Ham­burg im Schnee ver­sank - strahlst du des­halb noch heute wie ein Kind, wenn die wei­ßen Flo­cken fal­len? - kamst du zu mir. Es war Win­ter­son­nen­wende, die längste Nacht des Jah­res, und sie brachte mit dir Licht in mein Leben. Dich zu ver­ste­hen war nicht immer leicht, dich zu lie­ben jedoch nie schwer. Du bist mein Ein, mein Alles, mein Herz. Du bist ein Teil von mir; ich bin froh, dass du das anneh­men konn­test und stolz, was du dar­aus gemacht hast.

Mit dir bin ich erwach­sen gewor­den. Du hast mich Dinge gelehrt, die ich sonst nicht ver­misst hätte. Für dich konnte ich mutig sein und damit auch für mich. Deine Art, die klei­nen und gro­ßen Dinge zu sehen, hat mich immer wie­der über­rascht und mich zum Nach­den­ken gebracht.
Den­noch habe ich oft gezwei­felt an mir und an uns, ob mein Weg der rich­tige auch für dich ist, ob das, was ich dir bei­bringe, dir nützt, ob du stark genug wirst für diese Welt und doch so zart­füh­lend blei­ben kannst. Ich habe ver­sucht, dich durch deine dunk­len Sei­ten zu tra­gen und bin oft geschei­tert. Wir sind durch harte Zei­ten gegan­gen und haben gekämpft: mal mit und mal gegen ein­an­der und dann, grade noch recht­zei­tig, für uns, für unsere gemein­same Zukunft als Mut­ter und Tochter.

Jetzt hast du selbst ein Kind und ich sehe, es war gut. Du gibst wei­ter, was du für rich­tig hälst. Du kämpfst für dei­nen Sohn, dass er sei­nen Weg fin­det und gehen kann. Du bist eine wun­der­bare Mut­ter. Du bist die beste Toch­ter, die ich mir vor­stel­len kann und ich wün­sche dir Liebe und Erfolg, Weis­heit und ein gro­ßes Herz, aber vor allem, dass du glück­lich bist.

Danke für dich, mein Min.

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