Was ich da jetzt aufgeschrieben hab in den letzten 10 Tagen, waren also an 7 davon viele Termine, Vorhaben, Pläne und bewußte Freizeit und an 3 Tagen nichts. Mein erstes Fazit, erstmal ohne Wertung und Absicht: mit Terminen geht es mir mental besser, weil ich das Gefühl habe, was sinnvolles zu tun. Dann kann ich auch gut entspannen und für mich sorgen. Ohne Termine bin ich genauso und doch anders müde, dafür aber vor allem anfälliger für Igor und das Schneckenhaus.
Ich brauche also Aufgaben.
Ich hätte da eine To-Do-Liste im Kopf, aber die will ich nicht. Da stehen viele blöde Sachen drauf, die Überwindung kosten, anstrengend sind, Hilfe von außen benötigen, mich überfordern.
Und was mach ich jetzt mit diesen ungeplanten freien Tagen? Tja, wie immer: nichts. Wenn es keine Termine gibt, keine Aufgaben, keine Pläne, dann steh ich nur mühsam auf irgendwann, hab keine Motivation für nichts, kann mich nicht aufraffen für irgendwas sinnvolles. Ich bringe die Zeit rum, den Tag rum, einfach nur, damit er weg ist. Das ist eben so, es ist auch irgenwie okay oder zumindest nicht furchtbar schlimm, aber es macht halt auch keinen Spaß so insgesamt.
Ich hab mir zwar vorgenommen, die Webseite trotzdem fertig zu machen so für alle Fälle, außerdem sind da noch einige Fotos von letzter Woche zu bearbeiten und eigentlich will ich ja immer auch schreiben und mich mal wieder der Lyrik zuwenden und ganz praktisch ist da das Balkonprojekt, aber die Luft ist raus. Da sitz ich wieder wie angeklebt und bewegungslos auf der Null-Linie und dann guckt auch Igor schon wieder so komisch um die Ecke.
Was kann ich denn tun? Wo ist mein Platz in dieser Welt? Wer bin ich ohne soziales Umfeld? Wie finde ich den Sinn für’s Weitermachen und Durchhalten?
Weil die Arbeit an der Tochterwebseite unterbrochen wurde und keine weiteren Termine im Kalender standen, hab ich mir einen freien Tag gegönnt. Ausgeschlafen, lange gefrühstückt, Nachrichten und Blogs gelesen, in der Sonne gesessen, ein frühes kleines Mittagessen zubereitet (früh, weil ich normalerweise erst abends koche). So langsam verzog sich dann auch die blöde Stimmung vom Mittwoch und machte Platz für die Vorfreude auf den Enkel, den ich ab dem frühen Abend “hüten” sollte.
Als ich dort ankam, war der Enkel noch an den Hausaufgaben und wollte nicht gestört werden, die Tochter räumte die Küche auf und ich saß auf dem Hocker und guckte zu und dann gab es eines dieser schönen Mutter-Tochter-Gespräche. Sie sagte mir, warum die Webseite erstmal stoppt *), wir sprachen über ihre - dem ADS geschuldete - Sprunghaftigkeit und wie das früher schon so war, ohne dass ich es wußte und kamen dann von einem zum anderen und das war eine wunderbare, herzenswarme halbe Stunde, die wir da zusammen hatten und hab ich schonmal gesagt, dass ich dieses Kind, diese Frau unendlich liebe?
*) Sie will mal eine Weile selbst experimentieren und ganz viel probieren, mir damit aber nicht so viel quasi umsonst Arbeit machen und ich versteh das komplett und bin überhaupt nicht böse, wie sie ein bißchen befürchtet hatte.
Dann kam der Enkel aus seinem Zimmer, die Tochter & der Freund zogen los ins Konzert und der Rest des Abends verging mit reden, erzählen, zeigen, quasseln, lachen, gucken, Abendessen, vorlesen und vielen, vielen Umarmungen und am Ende war der kleine Große fast pünktlich im Bett und die Granny sehr müde und sehr glücklich.
Vor dem Wecker aufgewacht und festgestellt, dass ich den heute Nacht im Halbschlaf auf eine halbe Stunde später gestellt hab, als ich wollte. Raus aus dem Bett, Brötchen in den Ofen gesteckt, unter die Dusche geschlichen, Kaffee gekocht und irgendwo da unterwegs hat er mich angehüpft, der Katzenjammer. Die gute Stimmung verflogen, statt dessen maulig und knatschig. Es passen eben nicht mehr als 2 gute Tage hintereinander in meine Stimmungs-App.
Dann hab ich die Mittwochsgruppe abgesagt, die Balkontür aufgemacht, gegen Igors Willen Musik angestellt und nach dem Frühstück weiter an der neuen Webseite gearbeitet. Zwischendurch Fotos auf Instagram geladen, wo es neuerdings immer mehr Gefälltmirs gibt. Ich bin auch mit den neuesten aus Planten & Blomen wirklich zufrieden - und nutze anscheinend die richtigen Hashtags, um die entsprechenden Leute zu erreichen. Da war die Social Media Fortbildung ja doch zu was gut. Während ich am Nachmittag so schön am Portfolio der Tochter sitze, kommt eine SMS von ihr, dass ich die Webseite nicht weiter machen soll, die Erklärung gäbe es morgen. Ich liebe meine Tochter, wirklich, aus tiefstem Herzen, aber manchmal … [hier tiefen Seufzer einfügen]. Nun gut, umsonst ist sowas ja nie wirklich, immerhin hatte ich mal wieder was zu tun und außerdem lerne ich immer was dabei. Und wer weiß, ob die Entscheidung wirklich endgültig ist, vielleicht sagt ihr chaotischer ADS-Kopf nächste Woche wieder was anderes.
Den Rest des Tages hab ich mir dann frei genommen.
Früh ins Bett, achteinhalb Stunden gut und durchgeschlafen, relativ frisch mit dem Wecker auf. Der erste Blick aufs Handy und die Corona App zeigt, dass aus der einen wenig riskanten (und darum grünen) Begegnung letzten Mittwoch mehrere geworden sind, weshalb die Meldung jetzt rot leuchtet. Also schrieb ich Frau R. vom HilfeDings noch vor dem Duschen, ob wir uns auf unserer Bank im Park treffen könnten statt in ihrem Büro. Kurz darauf kam ihre Antwort mit dem Screenshot ihrer eigenen roten Warnmeldung und ich vermute mal, dass uns das in nächster Zeit noch öfter passieren wird. Als ich letzte Woche am Ende meiner Fotorunde in Planten & Blomen in diese Menschenmenge geriet und auch später an den Landungsbrücken dachte ich noch, dass das mit Sicherheit eine Warnmeldung gibt bei so vielen Leuten, die alle ohne Maske rumlaufen, weil sie ja draußen sind und da kann ja gar nix passieren und überhaupt, ja, denkste. Und nein, ich will den Mist immer noch nicht haben.
Jedenfalls hatte ich zwischen Frühstück und Treffen noch genug Zeit, meine Twitter- und Instagramrunde zu drehen, die Dokumente für den Spendenantrag zu drucken und ein paar Handgriffe für die Webseite zu machen. Ab halb zwei saßen Frau R. und ich dann (beide mit MNS) in schönster Frühlingssonne auf zwei getrennten Bänken, besprachen diverse Dinge, regten uns über die Politik auf und freuten uns vor allem, dass wir uns mal wieder in echt gesehen hatten. Danach der Wocheneinkauf, den ich gemütlich mit dem Fahrrad nach Hause schob. Zwischendurch überholte mich eine Frau mit Kind und drehte sich dann grinsend zu mir um: D., eine Kollegin aus dem alten Job. Wir plauderten ein Stück Weg lang miteinander; zum Abschied meinte sie, dass sie sich immer freut, mich zu sehen. Tja, wie sag ich es ihr? Liebe D., ich freu mich gar nicht. Nicht, weil du nicht nett wärst und wir uns eigentlich meistens verstanden haben, sondern weil du mich einfach immer an die beschissene letzte Zeit im Büro erinnerst, denn du warst (unbeabsichtigt und sicher ungewollt) der Grund, weshalb mir Unterstützung und Entlastung verweigert wurde und ich mit Burnout gegangen bin und ich weiß jetzt schon, was ich in den nächsten Nächten träumen werde. Also, liebe D., mach es gut und bitte sprich mich einfach nicht mehr an, wenn du mich auf der Straße siehst, danke und tschüss. Aber natürlich sag ich sowas nicht.
Der Rest des Tages geht schnell: auspacken, Kaffee & die ersten Erdbeeren des Jahres, schreiben mit Freundin D., Fotokram für die Webseite, eine gute halbe Stunde Sofa-Siesta, kochen, Greys Anatomy online (ich hab immer noch nicht auf dem Plan, dass das jetzt montags kommt und nicht mehr mittwochs wie in den letzten 17! Jahren) und dann noch der mehr oder weniger erfolgreiche Versuch, mich auf Mastodon als Alternative für Twitter anzumelden, für den Fall, dass Mr. Elon Musk irgendwas Blödes damit vorhat, nachdem er es für unfassbare 44 Milliarden Dollar gekauft hat, anstatt mit soviel Kohle irgendwas großartiges und soziales zu machen, das ihm endlich mal wohlwollendes Ansehen gebracht hätte. Aber was weiß ich denn schon, wie das so ist als einer der reichsten Menschen der Welt, ich steck da ja nicht drin. Und weil die Mittwochsgruppe sich morgen doch nicht in P&B trifft, sondern am üblichen Ort, zu dem ich mit dem Rad fahren kann, fall ich jetzt ziemlich bald ins Bett.
Der Start in die Erdbeersaison heißt für mich, dass jetzt wirklich Frühling ist und dass es irgendwann Sommer wird und auch für so eine despressive Nachteule wie mich ist das ziemlich gut.
Ein langer Tag war es heute, darum nur noch kurz, bevor mir die Augen zufallen.
Viel zu spät ins Bett (jaja, ich weiß es ja), aber mit dem Weckerklingeln um viertel vor neun aufgestanden, um für den Rauchwarnmelderprüfer wach zu sein. Erstmal nur Katzenwäsche, dann Kaffee und warten. Um halb zehn kam der Mensch dann, setzte beim Reinkommen in die Wohnung seine Maske auf (hätte er auch schon im Treppenhaus machen können, aber so kleinlich wollte ich dann auch nicht sein), ich trug meine und nach 5 Minuten war er auch schon wieder weg. Theoretisch wär mir nach einer Mütze Schlaf gewesen, aber wenn ich schonmal auf bin so “früh” und auch noch verhältnismäßig wach, dann kann ich mich auch an die Arbeit setzen. Da hab ich dann noch einiges weggeschafft und mich dann mit gutem Gefühl um kurz vor zwei auf den Weg zur Therapiestunde gemacht. Darüber wird an anderer Stelle noch zu schreiben sein, denke ich.
Ursprünglich hatte ich vor, danach zu Ikea zu fahren und den neuen Balkontisch zu holen, aber der ist als Paket so unhandlich, dass ich den nur mit Schwierigkeiten in Bus & Bahn nach Hause bekomme - das übertrage ich dann doch lieber an Tochter und Freund, die haben ein Auto und müssen sowieso zum Schweden. Trotzdem hab ich den Bus nach Altona genommen, bin am Fischmarkt ausgestiegen und runter zum Schiffsanleger gegangen. Die Sonne streute Glitzer auf die Wellen, es roch intensiv nach Nordsee, die Möwen machten, was Möwen eben machen und ich saß auf der Bank und tat — nichts. Und das fühlte sich verdammt gut an. Eine Fähre nach der anderen ließ ich wegfahren, mochte gar nicht aufstehen, bis der Bauch irgendwann meldete, dass das Frühstück jetzt doch schon recht lange her sei. Dann also mit dem Schiff zu den Landungsbrücken, mit der U-Bahn weiter, zwischendrin kurz was eingekauft, nach Hause, essen, Sofa, Füße hoch.
Wie meistens lag ich gegen drei im Bett - rechtzeitig genug für den Schlaf. Um halb neun meldete sich die Blase, aber das war mir definitiv zu früh, um wach zu sein. Aus den gedachten 2 Stunden weiterschlafen wurden vierl zu viele und ich wollte doch duschen und arbeiten und warum muss ich eigentlich immer diese bescheuerten Träume haben, kann mir die nichtmal jemand abnehmen?
Jedenfalls saß ich ab zwei mit Kaffee und Frühstück am Rechner und drehte die übliche Runde (Instagram, Twitter, Blogs), die ich einfach zum aufwachen und in den Tag starten brauche. Wenn ich Zeit hab - oder sie mir nehme, so wie heute - dauert das so zwei Stunden. Danach war der Akku geladen und ich konnte konzentriert an der neuen Webseite für die Tochter weiter arbeiten. Eine ganze Weile hab ich noch - immerhin erfolgreich! - mit der Suche nach allem möglichen Zeug verbracht, das mir jetzt und auch in Zukunft bei anderen Seiten zugute kommen wird. Gut dreieinhalb Stunden später sah die Startseite dann endlich dem ähnlich, was die Tochter mir als Vorlage gegeben hatte. Bis zum Endergebnis fehlt zwar noch so einiges, aber ich merke, dass ich jetzt endlich wieder im Fluss bin und bin darum zuversichtlich in Bezug auf die Deadline.
Nach einem kurzen Chat mit D. und Essen kochen gab es noch den Polizeiruf aus Rostock, einen Moment Tagesthemen mit dem Wahlergebnis aus Frankreich, dann Abwasch und noch 2 Folgen einer Serie, die nur noch bis morgen online ist und jetzt (2:30) sollte ich wohl ganz dringend ins Bett, weil morgen ab 9 der Mensch kommt, der die Rauchwarnmelder tauscht und da will ich wenigstens schon den Kaffee gekocht haben.
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Auch wenn das so grade mal noch so ausging: über 40% derer, die in Frankreich gewählt haben, gaben ihre Stimme der Abgeordneten einer rechtsextremen Partei und ich finde das höchst alarmierend. Stellt euch vor, die #noAFD hätte in D so ein Ergebnis.#presidentielles2022
Es gibt da in bestimmten Bloggerkreisen so eine hübsche Tradition, gestartet im April 2013 von Frau Brüllen, die nennt sich “WMDEDGT” oder auch “Was Machst Du Eigentlich Den Ganzen Tag?” und findet normalerweise immer am 5. eines Monats statt. Jede*r, die*der über einen Blog verfügt, kann mitmachen und kann sich auch in die Liste bei Fr. Brüllen eintragen (oder auch nicht). Heute ist nicht der 5., aber weil ich ja so oft das Gefühl hab, dass ich überhaupt nichts tu und auf die Reihe kriege, dachte ich, ich könnte das mal eine Weile hier für mich aufschreiben. Also eben das, was ich über den Tag verteilt mache, aber auch, wenn ich mal nichts mache. Einfach, um das zu sehen, was ich vermute: dass ich gar nicht so wenig mache, wie ich denke.
Ich fang mal mit gestern (Freitag) an, weil ich da den Gedanken hatte.
Nachts schon wieder zu lange wach gelegen. Das ist, als ob der Schlaf so von Tür zu Tür geht und wer dann nicht im Bett liegt, kriegt nichts ab. Ich grübel nicht, ich mach mir keine Sorgen (nur manchmal sehr seltsame Gedanken wie z.B. was für Musik an meiner Beerdigung gespielt werden soll), ich schlafe nur einfach lange nicht ein. Der Schlaf, der dann irgendwann doch kommt, bleibt an der Oberfläche, ist unruhig und voll mit wirren Träumen. Mit dem Wecker um 12 aufgestanden, geduscht, Frühstück gemacht. WhatsApp von der Tochter beantwortet, ob wir später telefonieren können. Um 13 Uhr der verabredete Anruf von Frau R. vom HilfeDings. Es geht im Moment um den Spendenantrag für den Ergometer, sie hatte mir da ein Gerät rausgesucht (mit Liegesitz, was für mich nicht in Frage kommt) und ich daraufhin nochmal ein anderes, auf das wir uns nun geeinigt haben, so dass sie die entsprechende - für mich verdammt hohe - Summe beantragen kann. Sie musste mich vorher sehr davon überzeugen, dass ich das annehmen darf, dass ich es wert bin, dass es richtig ist. Nächsten Dienstag muss ich dann den Antrag unterschreiben und dann geht das seinen Gang. Aufregend! Danach rief ich dann die Tochter an und wir redeten eine gute Stunde über unsere Befindlichkeiten, Pläne für nächste Woche, Einkäufe bei Ikea und im Baumarkt (sie kann mir eventuell einiges abnehmen, was mit dem Auto einfach praktischer ist) und über die neue Webseite. Es gibt jetzt eine Deadline: bis Montag soll sie im Prinzip fertig sein, dann gucken die beiden sich alles an und schicken Korrekturwünsche und am 1. oder 2. Mai geht sie online. Ich hoffe, der Druck durch den festen Termin hilft mir. Dann gab es endlich mal Frühstück und eine gemütliche Twitterrunde für mich, ein bißchen Instagram und dies und das und dann gings raus zum leidigen Wocheneinkauf. Immerhin: ich hab Mehl und Klopapier bekommen! Danach war ich so müde, dass ich mich für gut eineinhalb Stunden aufs Sofa gepackt und geschlafen hab. Nochmal Twitter, dies und das, Essen aufgewärmt und abends zwischen Let’s Dance und The Voice Kids hin und her geschaltet, danach am Rechner noch ein bißchen Serienkram. Im Bett um 3, relativ schnell eingeschlafen.
Heute (Samstag) gegen 12 aufgestanden, Kaffee & Frühstück gemacht, dazu die übliche Twitterrunde und ein paar von den neuen Fotos auf Instagram gepostet. Um halb zwei bei schönster Sonne auf den Balkon, zwei Kästen von alter Erde befreit, einen mit frischer neu befüllt und endlich die Rankpflanzen ausgesät. Und weil ich so schön im Tun war, hab ich dann noch überall gesaugt und das Bad geputzt, bevor ich mich an den Schreibtisch gesetzt und 2 Stunden gut für die Webseite gearbeitet hab. Die Vorarbeiten (Schrift, Logo, Buttons, Farbauswahl etc.) sind so gut wie erledigt, morgen geht’s ans Gestalten der Startseite und an den anderen Rest. Puh, da ist noch einiges zu tun. Danach Essen, Serie, kurz mit D. geschrieben, Twitter, eine bestimmte Musik gesucht und gefunden und ich glaube, mehr wird es heute nicht mehr geben. Mir wäre nach einer Sofarunde, aber dann geht der Schlaf heute Nacht wieder an mir vorbei und das wär schlecht für die Produktivität.
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Die gefundene Musik (weil Klaus auf Twitter von Haydn schrieb und mir wie immer sofort die Sonate in As-Dur einfiel, die ich entgegen dem Wunsch meiner Klavierdozentin bei meiner Abschlußprüfung gespielt hab, weil im zweiten Teil des ersten Satzes diese eine Stelle ist, die mich immer an “Lamb lies down on Broadway” von Genesis erinnert - im verlinkten Video ab 4:46):
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Bei Twitter lief mir Eine über den Weg, die schöne Sachen schreibt.
Das Gefühl von deiner Hand in meiner geht nicht vorbei & sie wird noch immer warm, sobald ich an dich denke.
Bei Frau Casino ein berührender Bericht über einen Studenten aus Caracas (Venezuela).
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Ein neuer Blog zu lesen: its just a thought. only a thought. Ich weiß gar nicht, wer dahinter steckt, es ist nirgends zu finden, aber das macht nichts, die Texte fangen mich auch ohne diese Info. (Überhaupt: inwiefern lasse ich mich beim Lesen beeinflussen durch Äußerlichkeiten wie Geschlecht, Alter, Herkunft, Wohnort, Beruf etc.? Das ist doch die Gelegenheit, mal völlig unbelastet zu lesen.)
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Morgen dann weiter, auf dass das mal weiter geht hier … ach, egal, es passiert, was will.
Wie war das noch: wenn in der Therapie die Tränen fließen und / oder du hinterher komplett alle bist, war es eine gute Sitzung? Tja, dann war die Sitzung letzten Donnerstag eine von der richtig guten Sorte. Mit von tief unten ausgegrabenen Erinnerungen, Zweifeln, Fragen, Gedanken und eben mit Tränen, weil: manchmal darf Eine auch Mitleid mit sich selbst haben für alles, was ihr passiert ist und wegen allem, was ihr gefehlt hat und noch immer fehlt.
Ich hatte erzählt von dem, was ich im vorletzten Beitrag geschrieben hatte. Dass da nie Sicherheit war in meinem Leben und niemand, der sie mir gegeben hätte. Und dass ich einen Zusammenhang sehe mit meiner Schwierigkeit, Entscheidungen zu treffen und sie danach auch umzusetzen. Denn wie soll ich mich auf etwas festlegen, wenn es doch keine Sicherheit gibt, dass es dann auch richtig und gut wird? Und da ist ja auch nie jemand, der mich bestärken oder bestätigen könnte, der mir Sicherheit geben könnte, auf den ich mich verlassen könnte. Immer muss ich mich auf mein eigenes Gefühl verlassen - aber was ist denn, wenn das gar nicht stimmt? Wie soll ich mir vertrauen, wenn ich mir dessen nicht sicher bin?
Und dann blitzte vor meinen Augen ein Bild auf: von richtig gutem Essen, das es vielleicht einmal im Monat gab früher, und ich sitze am Tisch und freue mich und fange grade an zu genießen, da kommt jemand und nimmt mir den Teller weg, obwohl ich noch lange nicht fertig und erst recht nicht satt bin und dieses Bild steht eigentlich für alles in meiner Kindheit.
Essen, Liebe, Geborgenheit, Sicherheit, Unterstützung … Von allem, was ein Kind zum Großwerden braucht, gab es immer nur eine Ahnung, grade mal so viel, dass ich merkte, was mir fehlte. Wie soll Eine sich denn sicher sein und vertrauen, die nie bekam, was sie brauchte?
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Frau K., die im Rahmen ihres Praktikums beim HilfeDings immer wieder mal in unserer Mittwochsgruppe war, brachte zu ihrem letzten Mal Geschenke mit. Unter anderem gab es selbst gebastelte Glückskekse mit von ihr selbst geschriebenen Sprüchen, von denen Jede sich einen aussuchen konnte. In meinem stand das:
Hoffnung ist an und für sich immer Gabe und Aufgabe zugleich
Ich bin nicht sicher, ob ich die Gabe wirklich habe, aber wenn ich nicht aufgeben will, bleibt es (meine) Aufgabe, weiterhin Hoffnung zu haben: dass mein Leben noch einmal besser wird. Dass ich schaffe, was ich mir vornehme. Dass ich mir meiner selbst sicher sein und meinem Gefühl vertrauen kann. Irgendwann vielleicht.
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Letztens kam so ein Gedanke in meinen Kopf: Was, wenn ich auf die Frage “Und, was machst du so den ganzen Tag?” nur noch antworten würde mit “Alles, was mir gut tut”? Werde ich das je mit Überzeugung sagen können?
Diese blöden sentimentalen Tage zwischendurch, immer wieder … Ich brauch immer so lange wieder zurück zur normalen Alltagstristesse. Und sollte ich nicht überhaupt langsam mal aus dem Alter raus sein? *seufz*
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Schon wieder hab ich eine rote Warnung in der Corona App wegen einer einzelnen Begegnung am letzten Freitag. Da war ich aber nur alleine im Kleingartengelände unterwegs. Wenn es ein*e Nachbar*in wäre, würden mehrere Tage angezeigt, soweit ich weiß. Dann kann es eigentlich nur jemand sein, der*die im Haus zu Besuch war. Bei den Obernachbarn hatte vor ein paar Tagen jemand Geburtstag, da wurde ordentlich gefeiert mit Erwachsenen und Kids, ich weiß aber den Tag nicht mehr. Könnte Freitag gewesen sein; ich erinnere mich nur, dass ich erst genervt war und dann dachte, es ist Wochenende, lass sie feiern. Bei den derzeitigen Zahlen ist es aber sowieso nur noch eine Frage der Zeit, bis die Warn App durchgängig rot bleibt. In HH (und anderen Bundesländern) wurde der “FreedomDay” zum Glück verschoben bis zum 02. April und ich hoffe sehr, dass da nochmal gründlich nachgedacht wird und zumindest die Masken in allen Innenräumen vorgeschrieben bleiben. Andererseits: wenn die keine Pflicht mehr sind, erkennt man die Coronaleugner*innen wenigstens schon von weitem und kann hoffentlich rechtzeitig ausweichen. (In allem auch das Gute sehen oder so …)
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Am Donnerstag hab ich Therapiegespräch und überlege nun, worüber ich reden könnte. Die Termine sind so selten, dass ich sie eigentlich nicht mit reinem Erzählen der Zeit dazwischen verbringen will, sondern lieber etwas bearbeiten, was noch nicht gut ist.
Letzte Woche schrieb ich: “[…] all die Erkenntnisse aus der Therapie haben nur bewirkt, dass es nicht mehr so schlimm ist, aber nicht, dass es besser ist.” Daran denke ich seitdem rum. Ich hab im letzten Jahr gelernt zu akzeptieren, was jetzt ist. Dass ich so viel weniger Kraft habe, dass ich nicht mehr geregelt arbeiten werde, dass ich mit dieser Krankheit lebe und dass das okay ist. Dass ich nicht schlecht bin deswegen und trotzdem ein Recht darauf habe, dass es mir gut geht. Das waren mühsame Schritte, bis das halbwegs sicher in meinem Gefühl angekommen ist. Halbwegs, weil ich die Hälfte der Zeit immer noch hadere damit. In den letzten Tagen stand immer öfter der Gedanke im Raum: vielleicht kann ich das immer noch nicht vollständig akzeptieren, weil mir eine Perspektive fehlt. Ich empfinde die Akzeptanz des “so ist es jetzt” eher als einen festen Punkt, sie beinhaltet aber keine Bewegung. Wie geht es weiter damit, was passiert jetzt? Das muss doch irgendwohin führen? Ich kann nicht jeden Tag einfach nur aufstehen und dies oder das machen und mich um mich kümmern oder auch nicht und das für die nächsten 10 oder 20 Jahre. Ich hab die Arbeit in der Therapie immer als Weg gesehen, als Entwicklung. Jetzt fühlt es sich an wie Stillstand. Die kleinen Gräben, in die ich immer mal falle, zählen nicht als Bewegung.
Was ist der nächste Schritt, was ist meine nächste Aufgabe, wo soll ich jetzt hin?
Ja, doch, mir würde da schon was einfallen, aber das sind alles nur so Sachen, die ich nicht angehen will, weil ich sie nicht kann: Mich handfest und ganz praktisch um mich kümmern (Wohnung, Gesundheit). Mir einen Platz suchen, an dem ich mich mit meinem Schreiben einbringen kann und Bestätigung erfahre (die Zeitung vom HilfeDing? Gedichte im Selbstverlag?). Regelmäßig das tun, was ich “Arbeit” nenne und sei es _nur_ für mich. Neue soziale Kontakte suchen. Das alles fällt mir superschwer. Aber es ist auch das, was ich will (wenn das mit dem wollen zwischendurch mal geht), womit ich mich wohl fühlen könnte und wo ich Bewegung sehe. Wie kann ich das nur können? Wie kann ich das lernen?
All die schönen Träume, die ich von mir habe. Werde ich da jemals hinkommen?
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