30-12-2022 Ist gut jetzt

Das kann jetzt bitte alles mal aufhören. 

Die­ser Win­ter, der kei­ner ist. Ein paar Tage war es schön kna­ckig kalt, wie es sich gehört, bevor sich die graue Tris­tesse wie­der für Wochen fest­ge­setzt hat. Ich mag es nicht mehr sehen, es zieht mich run­ter bis ins Loch. Letz­ten Diens­tag kam mal kurz die Sonne raus, da war ich dann ein­ein­halb Stun­den mit der Kamera im Klein­gar­ten. Das tat gut, auch wenn zur Zeit die Kie­ler Straße extrem laut zu hören ist, weil die kah­len Bäume das Geräusch nicht mehr abhal­ten.
Lei­der war das Licht so dif­fus und schnell weg, dass die Fotos fast alle unscharf wur­den - viel­leicht hab ich auch zu sehr gezit­tert, keine Ahnung. Ist aber eigent­lich auch egal, weil meine Fotos eh alle lang­wei­lig sind und ich von den Pflan­zen und Blu­men nicht weg komme und davon gibt es grade ja auch keine und viel­leicht sollte ich auf mei­nem Insta­gra­m­ac­count mal gründ­lich auf­räu­men. Die ers­ten Fotos dort sind schon gelöscht. Das ist doch sowieso alles nur Beschäftigungstherapie.

Diese scheiss Träume brauch ich auch nicht. Die, die so inten­siv sind, so kon­fus und so anstren­gend. Die, aus denen ich auf­wa­che und mich völ­lig ver­dreht und aus­ge­laugt fühle. Die, die mir noch Stun­den hin­ter­her hän­gen im Wach-Sein. Und die, aus denen ich gefühlt die ganze Nacht über alle paar Minu­ten auf­wa­che und beim nächs­ten ober­fläch­li­chen Schlaf wie­der rein­falle und die glei­che Szene immer und immer und immer wie­der träume.
Ich schlafe viel zu lang, weil ich von die­sen Träu­men so end­los müde bin. Ich stehe auf und lege mich nach drei bis vier Stun­den wie­der hin, weil ich so furcht­bar müde bin. Ich fange an, etwas zu tun von dem, was ich mir vor­ge­nom­men hab und nach spä­tes­tens einer Stunde am Rech­ner fal­len mir die Augen zu.
So komm ich auf kei­nen grü­nen Zweig. Das macht ein­fach alles kei­nen Spaß.

Und diese blö­den Fei­er­tage könn­ten jetzt bitte auch end­lich vor­bei sein. Grade eben ist Weih­nach­ten mit all sei­ner (schein-) hei­li­gen Glück­se­lig­keit über­stan­den, da böl­lert es drau­ßen schon los und meine HS hüpft im Kreis, dabei ist heute erst der 30ste und ich könnte sowieso kot­zen und um mich schla­gen ange­sichts der “Frei­heit!” brül­len­den tum­ben Masse ver­blö­de­ter Leute, die nur ihr eige­nes Ver­gnü­gen im Kopf haben und sonst ein­fach rein gar nichts.

Und ich, ich kann grade auch weg. Und komm mir jetzt bitte nie­mand mit Sprü­chen ála “ach was, das stimmt doch nicht, du bist so wert­voll und toll und du kannst so viel und machst so viel und das geht bestimmt bald vor­bei und bla­bla­bla”, weil das ein­fach rein gar nichts ändert an mei­nen Gefüh­len und Gedan­ken, weil ich es nicht fühle und es nichts bringt, wenn jemand ande­res das für mich fühlt. Ich will auch kein Mit­leid und Mit­ge­fühl und was­wei­ßich, das hilft genauso wenig. Das Leben mit einem schwar­zen Hund in der Ecke (oder mit Angst­stö­rung, Manie, Psy­chose, Bor­der­line .….) ist ein scheiss Leben und nicht zu ver­glei­chen mit dem von Men­schen ohne sol­che Krank­hei­ten, das ist Fakt, das lässt sich nicht schön reden und es wird nicht bes­ser mit mehr Mit­leid.
(Darum hab ich so oft die Kom­men­tare hier aus­ge­stellt, damit das gar nicht erst kom­men kann.)

Ich mag nicht mehr, ich geh jetzt mit Igor ins Schne­cken­haus. Weckt mich, wenn es drau­ßen wär­mer ist.

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P.S. Wenn ich grade schon dabei bin: die Nach­barn über mir, die kön­nen gerne auch gleich wie­der gehen. Zwei Wochen war es still da oben, sooo herr­lich, so ent­span­nend. Seit fünf Minu­ten sind sie aus dem Urlaub zurück und tram­peln wie­der, nein: immer noch wie vor­her. DONG DONG DONG DONG DONG macht es auf mei­nem Kopf. Nein, ich hab sie wirk­lich nicht ver­misst.
Auf die Zahn­schmer­zen, die seit ein paar Tagen schlechte Laune machen, kann ich auch ver­zich­ten. Ich wußte ja, dass mir die gebro­chene Krone irgend­wann um die Ohren fliegt, aber eine neue Zahn­ärz­tin wollte ich auch nicht suchen, weil ich da eh nicht hin gehen will und ach was solls, eigent­lich kann mein alter, fet­ter, schmer­zen­der, unnüt­zer Kör­per auch ganz ent­sorgt werden. 

Ich schaff das nicht. Ist ja so toll, dass ich nach der lan­gen The­ra­pie­ar­beit end­lich alleine aus dem Loch krab­beln kann, aber was nützt mir das? Mein Leben ändert sich nicht. Ich kann trotz­dem nicht wie­der arbei­ten, hab darum kein Geld, kann die gan­zen kaput­ten Sachen nicht erset­zen, meine Woh­nung nicht reno­vie­ren, mir nichts Schö­nes gön­nen. Ich hocke in die­ser Bruch­bude und kann wie immer nur aus­hal­ten, weil ich für eine Ände­rung keine Mit­tel und keine Kraft habe. Klar könnte ich mich freuen, dass hier keine Kata­stro­phen pas­sie­ren, dass meine nahen Men­schen am Leben sind, dass ich nicht unter der Brü­cke sit­zen muss, dass meine chro­ni­schen Krank­hei­ten nicht dra­ma­tisch sind. Aber ich würde mich auch gerne mal freuen über etwas, das ist und nicht immer nur über etwas, das nicht ist. Die gan­zen Ent­schei­dun­gen, die ich in mei­nem Leben getrof­fen oder auch nicht getrof­fen habe: für’n Arsch. Was für ein erbärm­li­ches Dasein und am Ende völ­lig nutz­los. Doch, ja, die Toch­ter ist wirk­lich ein wun­der­ba­rer Mensch gewor­den und der Enkel ebenso, aber beide haben es so schwer in ihrem Leben mit den Han­di­caps. Wie hätte aus mir (und in Ver­bin­dung mit ihrem ver­korks­ten Vater) denn auch ein unkom­pli­zier­tes Kind kom­men können.

Was für ein Scheiss, das alles.

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(Keine Sorge, ich bin nicht sui­zid­ge­fähr­det, auch wenn das hier viel­leicht so klingt. Ich hab nur grade so der­art gründ­lich die Schnauze voll von mei­nem beschis­se­nen Leben, dass ich nir­gends was Gutes sehen kann bzw. das wenige ein­fach nicht reicht.)

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P.P.S. Ich sollte mor­gen lie­ber kei­nen Jah­res­rück­blick schrei­ben wie sonst. Mit so einer Stim­mung kann der nur mise­ra­bel ausfallen.

24-12-2022 Lasset das Zagen, verbannet die Klage

Viel­leicht mach ich es nächs­tes Jahr anders. Viel­leicht mach ich mir irgend­wann mal mein eige­nes Weih­nach­ten, nur für mich, weil man­che Tra­di­tion ja doch schön ist. Viel­leicht auch nicht.
Und wer weiß denn schon, was nächs­tes Jahr ist.

Das schrieb ich letz­tes Jahr am 24.12.2021 und tat­säch­lich ist es dies­mal anders. 

Vor­letzte Woche hatte ich mir ja spon­tan ein Bund Tan­nen­zweige gekauft; ein Teil davon kam in eine Vase, den ande­ren Teil hab ich klei­ner geschnit­ten, auf einen Tel­ler gelegt und 5 Ker­zen dazwi­schen gestellt. Meine Weih­nachts­kis­ten vom Zwi­schen­bo­den zu holen und Deko auf den Zwei­gen zu ver­tei­len, brachte viele sen­ti­men­tale Erin­ne­run­gen und ein biß­chen was wie Stim­mung. Warum auch nicht? Scheixx auf Kir­che und ihre Mär­chen, aber die Geschichte von Wärme, Licht und Hoff­nung, die sich darin ver­steckt, ist ja nicht schlecht. Jeden­falls sieht es schön aus und riecht gut und Ker­zen und Lich­ter­ket­ten sind in die­ser düs­te­ren Jah­res­zeit sowieso willkommen.

Diese Deko-Aktion half dabei, mich lang­sam an Weih­nach­ten zu gewöh­nen. Man kann es ja nicht aus­blen­den - wenn man nicht auf eine ein­same Insel aus­wan­dert, wird man unwei­ger­lich an jeder Ecke damit kon­fron­tiert. Viel­leicht ist das ja eine gute Stra­te­gie zur Abhär­tung, wenn ich es ganz lang­sam und fein dosiert an mich ran lasse.

Das erste Mal seit so lan­ger Zeit hab ich jetzt das Gefühl, dass diese Tage zumin­dest in die­sem Jahr kein rie­si­ges Pro­blem sind. Die­ser kurze Moment der Trau­rig­keit vor­hin am Anfang des Weih­nachts­ora­to­ri­ums (das für mich immer zu die­sem Tag gehört und sowieso zu Her­zen geht, weil es sooo schön ist): ich ver­sinke nicht mehr darin. Als ich am Mit­tag kurze Weih­nachts­nach­rich­ten an ein paar liebe Men­schen und auch an die Schwes­tern schickte, war mir schon sehr bewußt, dass ich wie immer alleine hier sitze. Nein, schön ist das nicht, ich hätte es ver­dammt gerne anders. Aber viel­leicht ist das heute ein ers­ter Schritt, zukünf­tig bes­ser zurecht zu kom­men. Viel­leicht ist nächs­tes Jahr noch anders.

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Eine andere Ver­sion vom WO hab ich heute gefun­den, die gefällt mir rich­tig gut. Sie ist nicht so schwüls­tig und hat ein gutes Tempo.

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Und den Rest des Jah­res schaff ich jetzt auch noch.

16-12-2022 Jahresendfeier beim HilfeDings

Letzte Nacht waren es im Traum keine Hunde, son­dern alle meine Kat­zen, die die Mäuse fres­sen woll­ten und die Mäuse waren von mini­k­lein bis rat­ten­groß und Mons­ter­spin­nen gab es auch, aber all das macht diese Träume so über­haupt nicht bes­ser. Da hilft dann nur, dass ich mich zwinge, wach zu wer­den und zu blei­ben.
Was treibt mich da nur immer um, dass ich es auf diese Weise ver­ar­bei­ten muss? Ist es die Angst vor Über­for­de­rung, vor dem Ver­sa­gen? Davor, mein Leben nicht unter Kon­trolle zu haben? 

Ich geb mir doch alle Mühe. Ich über­winde mich, gehe in neue Situa­tio­nen, achte dabei auf meine Gren­zen, ziehe mich zurück, wenn es zuviel wird. Wird mein Inne­res das auch irgend­wann begrei­fen und mich mit sol­chen wir­ren Träu­men in Ruhe lassen?

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Drei Jahre beim Hil­fe­Dings hat es gebraucht, bis ich so weit war, an einer grö­ße­ren Ver­an­stal­tung teil­zu­neh­men. Ges­tern hab ich mich getraut und war bei der Weih­nachts­feier. Gleich zwei Hür­den waren zu über­win­den: viele unbe­kannte Men­schen zu tref­fen und mich dann noch die­ser spe­zi­el­len Stim­mung aus­zu­set­zen. Von der Mitt­wochs­gruppe konnte nur eine andere dabei sein und aus­ge­rech­net die hat sich ver­spä­tet, so dass ich am Anfang (aller­dings sehr bewußt) alleine am Rand saß.
Die erste halbe Stunde war so laut, voll und chao­tisch und dann stellte noch jemand Musik an und ich war wirk­lich ganz kurz davor, ein­fach wie­der zu gehen. Aber da waren auch die Mitarbeiter:innen, die ich inzwi­schen kenne und die mich so herz­lich begrüß­ten und mit denen ich reden konnte und irgend­wann kam dann auch C., die sich zu mir setzte und an der ich mich wie vor­her aus­ge­macht ein wenig fest­hal­ten konnte. Also tief durch­at­men, alles unwich­tige aus­blen­den, den Focus auf mein direk­tes Umfeld aus­rich­ten. Als dann das Essen kam und alle damit an den Tischen saßen, wurde es nach und nach ruhi­ger und ent­spann­ter - und schließ­lich war ich tat­säch­lich bis fast zum Schluss da.
Es war schon schön, so dazwi­schen zu sit­zen und mich ein biß­chen zuge­hö­rig zu füh­len. Aber auch Small­talk braucht Ener­gie, weil das Aus­hal­ten der Situa­tion anstren­gend ist. Zum Glück ist das nächste grö­ßere Fest erst wie­der im Som­mer. Aber ich war dies­mal da und darum ging es. 

(Nach­ge­tra­gen am 24.12., weil ich ver­ges­sen hatte, den Bei­trag fer­tig zu schrei­ben. Daran sehe ich, wie­viel Kraft es brauchte.)

13-12-2022 Blöde Tage, die gut werden

Aus dem Chat heute Abend mit Freun­din D.:

Ich: Kann man eigent­lich auch zwei­mal an einem Tag sies­ten? Ich schlaf hier gleich ein …
D.: Aber ja.
Ich: Gut. *fällt um*

Aber bevor ich wirk­lich umfalle, schreib ich hier noch eben. Um mich immer wie­der dran zu erin­nern, dass Tage, die blöd anfan­gen, eine Menge Poten­tial haben, doch noch rich­tig gut zu wer­den. So einer war das näm­lich heute.

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Ange­fan­gen hat der Tag damit, dass ich wie­der ein­mal einen die­ser Scheixx­träume hatte, in dem eine unüber­schau­bare Menge (Tau­send! Min­des­tens!) Mäuse um mich herum wuseln und ich sie ein­fach nicht unter Kon­trolle bekomme. Die­ses Mal waren auch noch Hunde dabei, die die Mäuse auf­fres­sen woll­ten. Dau­ernd musste ich ein Mäu­se­teil aus einem Hun­demaul holen, nur damit das dumme Vieh dann abhaut und von dem nächs­ten gebis­sen wird. Ein heil­lo­ses Durch­ein­an­der, aus dem mich zum Glück irgend­wann der Druck auf die Blase erlöste.

Zum Früh­stück kam dann eine Benach­rich­ti­gung vom Job­cen­ter: der geän­derte Bescheid ist da, nach­dem nun end­lich die Hei­zungs­ab­rech­nung mit einer Gut­schrift gekom­men war. Ich weiß aber nie, ob das JC berück­sich­tigt, dass die Rech­nung auf 11 Mona­ten Abschlags­zah­lung basiert, ich aber alle 12 Monate bezahle, weil ich immer ver­gesse, den einen Monat aus­zu­set­zen. Das heißt, ich muss nach­rech­nen, ob sie mir nicht zuviel abzie­hen. Dazu noch die Nach­richt, dass mir das Gut­ha­ben aus der Neben­kos­ten­ab­rech­nung abge­zo­gen wird und hier bin ich 95% sicher, dass das bereits im Som­mer ver­rech­net wurde. Bei­des sind Sachen, die mit Zah­len zu tun haben und plus und minus und schon alleine beim Gedan­ken daran raucht mein Kopf und ich hab keine Ahnung von nichts mehr. Zah­len und ich, das passt nicht, das macht kom­plet­tes Chaos. Aber es geht um Geld und da ist ein­fach jeder Cent wich­tig, wenn es so knapp ist. Ich muss jeman­den fin­den, der:die das für mich rech­net.
Igor mag sowas übri­gens noch weni­ger als ich.

Um 13 Uhr hatte ich Ter­min mit mei­ner Bezugs­frau vom Hil­fe­Dings. Wegen der Eises­kälte drau­ßen wollte ich mit Bahn & Bus fah­ren, ich brauchte aber eine neue Monats­karte, die ich mit Sozi­al­ra­batt güns­ti­ger bekomme, wofür ich aber einen Antrag aus­fül­len und aus­dru­cken muss und mei­nen H4-Bescheid als Nach­weis natür­lich auch. Im Prin­zip kein Pro­blem, aber heute meinte mein PC mal wie­der, dass es hier kei­nen Dru­cker gibt und willst du das PDF dann viel­leicht als PDF aus­dru­cken? Scheixx­ding, blö­des.
Aber wozu hab ich denn ein Fahr­rad und Hand­schuhe und wie gut, dass ich letz­tes Jahr end­lich die neue Jacke gekauft hab! Kalt war’s trotz­dem und Kon­di­tion hab ich auch keine, aber irgend­wie war es gut, auf dem Rad zu sit­zen und dass all das Blöde dann weg ging und der Tag ab da so viel bes­ser wurde.

Denn ein­ein­halb Stun­den mit Frau R. zu reden, von der Woche zu erzäh­len, Gedan­ken los zu wer­den, Erkennt­nisse zusam­men zu fas­sen und dabei zu reflek­tie­ren und sor­tie­ren, ist ein­fach so unend­lich wert­voll. Zudem wurde mir dabei noch­mal ganz deut­lich, dass sich meine Vor­ha­ben (mich mit dem Blog zu öff­nen und mir Auf­ga­ben zu suchen) wirk­lich rich­tig anfüh­len. Ich will das tun.

Auf dem Heim­weg schob ich das Rad ein Stück durch einen Park und musste dort ein­fach eine Weile mit­ten auf dem Weg ste­hen blei­ben, weil die Sonne hell schien und die letz­ten Blät­ter an den Bäu­men gol­den leuch­ten ließ und das zu sehen so unglaub­lich gut tat. End­lich mal wie­der Licht!

Danach bin ich über die Haupt­straße mei­nes Vier­tels gelau­fen, hab ein biß­chen ein­ge­kauft, wo ich sonst sel­ten hin­komme, in Schau­fens­ter und in Augen geguckt, Men­schen ange­lä­chelt, den Weih­nachts­markt gero­chen, Schmalz­ge­bäck gekauft, spon­tan doch ein Bund Tan­nen­zweige mit­ge­nom­men, rote Wan­gen bekom­men … Ein­fach schön. Ein klei­nes Glück. 

Zuhause hab ich mir erlaubt, das Weih­nachts­päck­chen vom Hil­fe­Dings auf zu machen und mich über die hüb­sche Ver­pa­ckung und die vie­len net­ten und lecke­ren Klei­nig­kei­ten zu freuen. Mor­gen kom­men die Zweige mit ein paar Ker­zen (3 oder 5? Jeden­falls keine 4!) auf einen Tel­ler und der auf den Tisch im Wohn­zim­mer: weil die­ses emo­tio­nal so belas­tete Weih­nachts­ding ja irgend­wie auch schöne Sei­ten hat und viel­leicht kann ich sie die­ses Jahr end­lich mal wie­der sehen.

*umfall*

12-12-2022 Die Komfortzone verlassen

Ent­ge­gen gesetzt zum heu­ti­gen Titel hab ich mich vor­hin vom Schwim­men abge­mel­det. Die Vor­stel­lung von dem rela­tiv küh­len Was­ser im Bad schreckt mich sehr, weil ich grade sowieso dau­ernd friere. Ich müsste mich dort also wie­der durch­ge­hend bewe­gen, aber will ich denn schon wie­der so viele Bah­nen schwim­men und mor­gen Mus­kel­ka­ter haben? Da scheuch ich mich und den Schwei­ne­hund lie­ber nach­her noch eine Weile auf den Ergo­me­ter und hoffe dar­auf, dass die­ser Mon­tags­ter­min vor allem mit wär­me­rem Wet­ter irgend­wann doch Gewohn­heit wird.

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Zwei Sachen hab ich ges­tern beschlos­sen (bis ich sie wie­der über den Hau­fen werfe, haha):
Das erste: ich werde die Kom­men­tare im Blog offen las­sen und auf Twit­ter mit­tei­len, wenn ich gebloggt habe. Jedes Mal. Und wenn es mir noch so banal vor­kommt. Wie kann ich gese­hen wer­den, wenn ich mich immer ver­ste­cke?
Das andere: ich werde meine Job-Web­seite end­lich rich­tig fer­tig machen, damit ich zei­gen kann, was ich kann und dann mal an ver­schie­de­nen Stel­len Bescheid sagen, dass ich kleine Auf­träge annehme (unent­gelt­lich oder gegen Sach­spende). Ich kann und will nicht fest in einem Job arbei­ten, aber das ein oder andere schaffe ich dann doch noch. Ich werde immer unzu­frie­de­ner, je weni­ger Auf­gabe ich hab. Ich alleine rei­che mir nicht.
Also gehe ich raus aus der Kom­fort­zone, in der ich mich nicht erklä­ren und aus­ein­an­der set­zen muss, in der ich mich nicht zei­gen muss und in der es zwar wahn­sin­nig bequem, aber eben auch so ver­dammt ein­sam und leer ist. Raus in die Öffent­lich­keit. (Ich hab Angst.)

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Gele­sen: Meike Sto­ve­r­ock über Krisen

Und das ist dann viel­leicht auch das, was Kri­sen so schwie­rig macht. Man kann ihren Wert nur rück­wärts erken­nen. Man kann den Kipp­punkt des eige­nen Lebens nicht gelas­sen auf sich zukom­men las­sen und “Ach, end­lich ist er da, ich freue mich schon drauf, stär­ker und aus­ge­gli­che­ner aus ihm her­vor­zu­ge­hen” sagen. Am Anfang fühlt es sich nur nach Zusam­men­bruch an, nach dem Ver­lust von allem, was uns Sta­bi­li­tät gibt.
Aus der Sicht unse­res Gegen­warts-Ichs ist das bedroh­lich, über­for­dernd und unge­heuer schmerz­haft. Aber der Null­punkt einer Krise ist auch ein Anfang. Vor allem, wenn man ihn mit the­ra­peu­ti­scher Unter­stüt­zung durch­lebt. Eine Krise kann zu mehr Wahr­haf­tig­keit füh­ren, zu einer Besin­nung auf sich selbst und eine Ver­wirk­li­chung von dem, was einem wich­tig ist.
Und in die­sem Poten­tial liegt etwas Positives.

11-12-2022 Höhle für Winterschlaf gesucht

Wie klingt eigent­lich der Dezem­ber auf der ande­ren Seite der Welt, da, wo jetzt Som­mer ist? Ich muss mal meine große Schwes­ter fra­gen. Hier klingt er jeden­falls nach Kälte und End­zeit­stim­mung, nach “lasst mich alle in Ruhe” und wo finde ich eigent­lich die Anzei­gen für die Winterschlafhöhlen?

Es hat ein klei­nes biß­chen geschneit vor­ges­tern und dank der Kälte nicht gleich wie­der getaut wie sonst. Jetzt liegt es da, das komi­sche kalte weiße Zeug, aber in so gerin­ger Menge, dass es bei wei­tem nicht aus­reicht, um die häß­li­che Bau­stelle gegen­über zu ver­ste­cken und schon gar nicht, um die ganze Welt zu ver­hül­len. Es ist nur grade so viel, dass ich auch von drin­nen nicht ver­gesse, dass es Dezem­ber ist.
Dafür wäre es jetzt gut, wenn ich die­ses Weih­nachts­ding könnte. Dann würde ich jetzt Ker­zen anzün­den und es würde nach Tan­nen­zwei­gen rie­chen und der Back­ofen wäre im Dau­er­be­trieb und würde die Woh­nung mit­hei­zen und noch mehr guten Duft ver­brei­ten mit den Kind­heits­kek­sen. Dann wäre mir viel­leicht warm. So sitze ich mit dicker Strick­ja­cke und dop­pel­ten Socken am Schreib­tisch und friere doch, außen und innen.

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In der letz­ten Mitt­wochs­gruppe spra­chen wir dar­über, wie es ist, wenn wir kein Feed­back bekom­men für das, was wir tun und wer wir sind. Wie insta­bil Selbst­ver­trauen und Selbst­wert­ge­fühl sind, wenn da kein Gegen­über ist, das uns einen Zusam­men­hang bie­tet.
Wie kann ich mich auf mein eige­nes Gefühl ver­las­sen, wenn ich kei­nen Ver­gleich habe? Geht es ande­ren auch so wie mir oder bin ich alleine? Sind 25x25 Meter Schwim­men viel oder eher nicht, hab ich zurecht Mus­kel­ka­ter oder stell ich mich an? Kom­men ande­ren Men­schen auch die Trä­nen, wenn sie meine Gedichte lesen? Kann ich wirk­lich, was ich kann oder rede ich mir das nur ein? Bin nur ich so ambi­va­lent in mei­nen Wün­schen und Träu­men oder sind es wirk­lich fast alle ande­ren auch, wie die The­ra­peu­tin sagte? 

Ich brau­che einen Spie­gel, um mich mei­ner Exis­tenz zu ver­si­chern, um mich sicher zu füh­len mit mir und in Ver­bin­dung zu ande­ren. Ohne Spie­gel bin ich allein. Wenn ich mich in mei­ner Scheu vor frem­den Men­schen zurück­ziehe von den Men­schen, nehme ich mir selbst die Mög­lich­keit, gespie­gelt zu wer­den. Wenn ich hier im Blog die Kom­men­tare aus­stelle, weil ich keine Mit­leids­be­kun­dun­gen will, nehme ich mir die Chance auf Feed­back und Aus­tausch. Wenn ich mich nicht zeige (und öffne), werde ich nicht gesehen.

(Ab jetzt blei­ben die Kom­men­tare hier offen.)

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Ich brau­che etwas zu tun. Ich kann nicht nur hier sit­zen und irgend­wel­ches sinn­lo­ses Zeug machen, nur um mich zu beschäf­ti­gen, bis ich wie­der schla­fen gehen kann. Ich möchte etwas “pro­du­zie­ren”, das einen Wert hat. Kei­nen finan­zi­el­len Wert im Sinn von bezahlt wer­den (das geht sowieso nur ent­we­der schwarz oder es wird wie­der abge­zo­gen vom H4), aber auch nicht nur ideell. Irgend­was hand­fes­tes, das man sehen und benut­zen kann. Und für das ich Aner­ken­nung bekomme.
(Viel­leicht schreib ich das mal auf Twit­ter. Also wenn es mir irgend­wann mal gut genug geht, um auf­schrei­ben zu kön­nen, was ich kann. Um mir selbst zu glau­ben, dass ich was kann. Ich weiß ja nicht, ob ich was kann, ich hab ja kein Feedback.)

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Und trotz­dem: am liebs­ten würde ich schla­fen bis zum nächs­ten Frühjahr.

05-12-2022 Dezemberblues

Stunde um Stunde, Tag für Tag, Woche für Woche: das Leben will grade ein­fach nur hin­ter mich gebracht wer­den. Drau­ßen ist es dezem­ber­grau, kalt, nass und lockt zu nichts; die höchs­tens eine Stunde, in der das Licht für die Kamera rei­chen würde, liegt vor mei­ner Kom­fort­zeit und ver­geht darum ohne mich. Ich suche Beschäf­ti­gung, hab aber zu nichts Lust eigent­lich. Nach ein paar Stun­den am Schreib­tisch sit­zend tut der Hin­tern weh und wer­den die Beine unru­hig, aber da drau­ßen ist es ja dezem­ber­grau, kalt und nass und jeden Tag kann ich doch auch nicht auf die Ergo­me­ter­ma­schine, weil das wäre ja schon Trai­ning und ich trai­niere doch nicht, also bitte.

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Ich hab meine Sims wie­der instal­liert bzw. neu in der 4 Ver­sion, die gab es letz­tens umsonst. Da hat sich auch alles ver­än­dert, nicht nur das Spiel, son­dern die ganze Com­mu­nity und neu­er­dings gibt es die DL’s nicht mehr in Foren und auf bunt­schil­lern­den Web­sei­ten, son­dern bei Patreon und auf Tumblr, aber ein paar der alt­ver­trau­ten Sei­ten sind immer noch da. Jeden­falls hat mich die Sam­mel­lei­den­schaft wie­der gepackt und ich träume mich weit weg in Land- und Strand­häu­ser oder an nor­di­sche raue Küs­ten in schlichte, lichte Bau­ten aus Beton, Holz und Glas und will das alles nach­bauen und lösche alles wie­der, weil ich da ja doch nicht woh­nen kann.
Und gleich­zei­tig macht mir das Spiel wie­der so deut­lich, wie extrem ambi­va­lent ich in all mei­nen Wün­schen und Ansich­ten oft bin und mich ein­fach nicht ent­schei­den kann zwi­schen hier und dort und alt und neu und zwi­schen Fest­hal­ten und Los­las­sen. So oft steht dann am Ende die Trauer dar­über, immer alles alleine ent­schei­den zu müs­sen und dann beim alt­ver­trau­ten zu blei­ben, weil ich alleine Angst vor allem Neuem hab.

(Ich “spiele” übri­gens nicht mit den Sims. Die Figu­ren brau­che ich nicht, Simu­la­tion von Leben inter­es­siert mich nicht - ich baue wie von Anfang an nur Häu­ser und richte sie ein.)

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Ich fühl mich grade so klein und zag­haft, gar nicht mutig. Mut kos­tet immer Kraft, die nicht da ist. 

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Viel­leicht ist das aber auch “nur” der übli­che Dezem­ber­blues. Einer­seits die graue Trüb­nis, ande­rer­seits über­all die­ses Scheiß Weih­nachts­zeug, dem nie­mand ent­kommt, das einem per­ma­nent um die Ohren fliegt, jetzt erst recht, wo die Wirt­schaft doch so schlecht läuft und nach dem Pan­de­mie­kram brau­chen wir ja ein biß­chen Glück­se­lig­keit und Har­mo­nie und ich möchte jedes­mal abwech­selnd kot­zen und bitte auch was abha­ben davon. Meine halbe Time­line auf Twit­ter hab ich stumm geschal­tet, weil die alle plötz­lich ihre Besinn­lich­keit raus­ho­len und Bil­der pos­ten vom Plätz­chen backen und Advents­krän­zen und gemüt­li­chem Bei­sam­men­sein und ich ertrage das nicht.

Was hat mich eigent­lich dazu gebracht, mich für die Weih­nachts­feier nächste Woche beim Hilfe-Dings anzu­mel­den? Ver­mut­lich hatte ich sen­ti­men­tale fünf Minu­ten, aber was solls, ich lass das jetzt so, immer­hin gibt es gutes Essen.

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Was bin ich froh, wenn der Dezem­ber vor­bei ist.

22-11-2022 Die kurze Haltbarkeit von Freude

Ges­tern hab ich alle Ter­mine für diese Woche abge­sagt, auch wenn es nur gute sind: Igor braucht grade die volle Auf­merk­sam­keit, damit es nicht abwärts ins Loch geht. Der kleine schwarze Hund ist inzwi­schen wirk­lich zu einem Mah­ner gewor­den, der merkt, wenn ich unan­ge­nehme und schwie­rige The­men zu lange weg schiebe oder viel­mehr in mich hin­ein fresse in der ver­rück­ten Hoff­nung, dass sie sich von alleine lösen.

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Vor eini­gen Jah­ren hab ich auf Twit­ter Frau Paul­chen und ihre Lyri­schen Wochen und Monate ent­deckt und begeis­tert mit gedich­tet. Lei­der hat sie schon vor län­ge­rer Zeit damit auf­ge­hört, aber jetzt hat eine der frü­he­ren Schrei­be­rin­nen wie­der daran ange­knüpft. Eine Woche lang hat sie Impulse gege­ben, zu denen gedich­tet wer­den konnte. Die sie­ben Impulse - Melan­cho­lie, Sehn­sucht, Glück, Trauer, Gebor­gen­heit, Angst und Freude - fühl­ten sich schwer und groß an, den­noch fiel mir zu allen irgend­wann im Laufe des Tages etwas ein.
Nichts hin­ge­gen schrieb ich zur “Freude”. Da wollte bei allem Nach­den­ken ein­fach nichts kom­men, da klang nichts Schreib­wür­di­ges in mir.

Sicher gibt es Freude für mich, kleine wie große: Sonne auf gol­de­nen Blät­tern, Natur zu erle­ben, Musik immer wie­der, meine Liebs­ten zu sehen oder für Momente mit mir im Rei­nen zu sein. Aber noch immer hält die­ses gute Gefühl nicht, reicht viel zu sel­ten bis in die Tiefe, wird viel zu schnell zur Erin­ne­rung und hat damit keine Chance, nach­hal­tig oder sogar ein Teil mei­ner Basis zu wer­den. Ich kann nicht dar­auf auf­bauen, es ist ein­fach kein Grundgefühl. 

Mir sind in mei­nem Leben nur wenige Men­schen begeg­net, die die­ses posi­tive Grund­ge­fühl haben, die grund­sätz­lich opti­mis­tisch sind und so auch an (durch­aus ja vor­han­dene) Pro­bleme heran gehen. Die meis­ten han­geln sich doch irgend­wie so durch und ver­su­chen, ihr Leben so gut wie mög­lich zu meis­tern.
Soll das ein­fach so sein? Ist das so vor­ge­se­hen, dass wir von einer Hürde zur nächs­ten wan­dern, per­ma­nent Steine weg­räu­men, den Weg ebnen bis zum nächs­ten Fel­sen, der im Weg steht? Ver­misse ich mit dem Glück etwas, was sowieso nicht von Dauer ist? Wäre ich viel­leicht glück­li­cher oder zufrie­de­ner, wenn ich nicht dar­über nach­dächte? Aber wie könnte ich denn auf­hö­ren zu den­ken, zu fra­gen, zu seh­nen. Dann wäre ich nicht mehr ich.

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“What would you do, if you had no fear?”

Diese Frage las ich heute bei jeman­dem auf Twit­ter. Ich habe keine und doch viel zu viele Ant­wor­ten darauf.

31-10-2022 Dreiundsechzig

Das wäre dann also auch geschafft: älter zu wer­den als meine Mut­ter. Sie zu überleben.

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Wie immer an die­sem Tag die große Ambi­va­lenz. Bloß kein Auf­he­bens machen! Ent­täu­schung, weil in mei­nem Online-Zuhause so gut wie nie­mand dran gedacht hat. Bereits Punkt Mit­ter­nacht lie­be­volle Wün­sche von Freun­din D., die ich in mei­ner momen­ta­nen Kratz­bürs­tig­keit eigent­lich gar nicht haben kann und trotz­dem sehr brau­che. Post­kar­ten von zwei Schwes­tern, die ich lese und zer­reisse, weil sie mit mir ein­fach nichts mehr zu tun haben. Das große Glück: dass die Toch­ter für ein paar Stun­den da ist und über­ra­schend den Enkel mit­bringt, der eigent­lich Papa­wo­chen hat. Die bei­den sind meine Fami­lie, mehr will ich nicht. (Also doch, ich wollte schon, aber das ist eine Uto­pie, die ver­gan­gen ist.)

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Es ist eben so, wie es ist. In die­sem Sinn: Salute. Auf mich und das, was kommt.

15-10-2022 Dieser eine Tag

Wie liebte ich dich!
Mein Ein, mein Alles. Ganz Du.
Flam­men auf unse­rer Haut
tan­zend durch Worte und Nächte
nach Ver­schmel­zung suchend
in den Gedan­ken des Ande­ren.

Die Liebe
ist ein Hemd aus Feuer.
Ich brannte lich­ter­loh
ver­brannte Haut und Seele
streute Asche über die Wun­den.

Ach, Liebe.

(Holz­schnitt von M.E. für mich | Text von mir)

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Es ist die­ser eine spe­zi­elle Tag und so sehr ich mich bemühe und daran arbeite, es tut ein­fach immer weh, jedes Jahr und jeder Gedanke. Es ist wie mit die­ser Stelle auf mei­ner Stirn, die ich mir vor Mona­ten selbst gekratzt hab und die ein­fach nicht heilt, nicht hei­len kann, weil ich doch immer wie­der hin­fühle und wenn ich beim drü­ber strei­chen eine Erhe­bung spüre, dann muss ich die Haut und den Schorf ein­fach abknib­beln, ich kann nicht anders, auch wenn es immer wie­der blu­tet und dann alles von vorne los geht.

So gerne würde ich ihn end­lich in die Ver­gan­gen­heit ent­las­sen, die Kiste mit “ERLEDIGT” beschrif­ten, eine wun­der­schöne Schleife drum bin­den und sie weit nach hin­ten schie­ben. Aber dann guck ich wie unter Zwang doch noch­mal rein und dann sitz ich in Trä­nen auf­ge­löst in mei­nem Kel­ler und stelle mir immer wie­der die glei­chen Fra­gen, auf die es keine Ant­wor­ten gibt. Viel­leicht kann ich des­we­gen immer noch nicht los lassen?

***

Würden alle Tränen,
die ich um dich geweint,
sich verwandeln
in Perlen aus silbernem Schmerz,
und würde ich sie aufreihen
an einem Band,
gewebt aus vergangener Liebe,
um sie zu tragen und die Erinnerung
an dich zu bewahren
Tag um Jahr auf ewig:
ich würde ersticken
an ihrem Gewicht um meinen Hals.

Du bist längst gegangen
ohne Blick und Gedanke zurück,
ein halbes Leben ist das her.
Die Tränen bleiben auf immer
und schlagen Widerhaken in mein Herz.

***

Wie immer werde ich auch dies­mal über­le­ben, auf­ste­hen und wei­ter machen. Und viel­leicht wird der 15.10.2023 kei­ner von die­sen Tagen, weil sich doch ein­mal etwas ändert.

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