Ja, der Titel liest sich vielleicht seltsam zwischen all den Beiträgen hier über meine Depression und die Kämpfe damit, die Traurigkeit, die (hoffnungslose) Suche nach dem Sinn.
Aber es gibt sie auch für mich, die Momente des Glücks. Wenn ich alles Schwere und alle Schmerzen vergesse und einfach nur im Fühlen und im Jetzt bin. Wenn ich einfach lebe.
Da ist das eine Haus auf der wöchentlichen Fahrt zur Therapie, das mit seinen quietschbunten Farben einfach nur Spaß macht. Oder am gleichen Tag auf dem kurzen Stück durch den Park: der Platz unter dem großen Baum, der mich bei Sonnenwetter zum Durchatmen und Innehalten einlädt. Kinder, die alles und jeden um sich herum anlachen, weil ihre Freude noch nicht getrübt wurde. Das überraschte, ehrlich erfreute Lächeln der Frau, für die ich ein paar Sekunden länger stehen blieb, um ihr die Tür aufzuhalten. Aufzuwachen und als erstes blauen Himmel und Sonne zu sehen und zu wissen, dass der Tag gut wird. Im Vorbeigehen irgendwo ein Gedicht zu lesen und mich berühren zu lassen von den Worten. Am Meer zu sein.
Und immer wieder Musik. Diese hier macht, schon bei den ersten paar Tönen, dass mein Herz fast zerspringt, weil so viel Schönheit kaum Platz findet. Dass ich einfach nur glücklich bin, wenigstens für so lange, wie sie dauert.
J.S.Bach: Konzert in a-moll für 4 Klaviere (eig. Cembali), BWV 1065 - I. Allegro
So schade, dass das trotzdem nichts ändert an den grauen Gedanken, dass danach alles wieder beim Alten ist. Aber das Leben ist ja nicht dafür da, uns glücklich zu machen. Tja.
Ja, so ist er der gute alte Bach. Resilienzfördernd.