In diesem kleinen Haus, das schon seit Jahren halb verfallen am Wegrand steht, hab ich mich eingerichtet. Die Wände mit Wolken bemalt, den Boden mit Sand bestreut, ein kleiner Bach fließt mitten hindurch. Im Garten duftet es nach Lavendel und Sonne und ich sitze im Gras und zähle die Punkte auf den Käfern. Und wenn ich es will, sieht es im nächsten Moment ganz anders aus.
Solange ich an nichts anderes denke, geht es mir gut in dem Haus.
Zwischendurch aber - denn es darf mir ja nicht zu gut gehen - schaue ich zur Haustür hinaus und jedesmal steht da mein Leben und glotzt mich blöde an.
“Geh weg”, sage ich.
“Ich kann nicht gehen ohne dich”, sagt mein Leben.
“Mir doch egal”, sage ich und schlage ihm die Haustür vor der Nase zu.
Doch die Wände meines Hauses sind jetzt schwarz und der Boden kahl, Kälte breitet sich aus und alles ist verstummt.
Nach einer Weile verblasst der Schmerz, ein sanftes Grau überdeckt die Leere in mir. Wolken malen sich an Wände, ein kleiner Bach fängt an zu murmeln, Sonnenstrahlen kitzeln in der Nase.
Bis ich das nächste Mal die Haustür öffne und mich selbst dafür bestrafe, dass ich vor meinem Leben flüchte.