Twitter-Großputz

Ich liebe Twit­ter. Ich mag sowieso über­haupt die­ses ganze Social Media Zeugs. Ver­bun­den zu sein mit Men­schen über­all auf der Welt, mich in Echt­zeit aus­tau­schen zu kön­nen oder nach­zu­le­sen, wenn ich Zeit und Lust habe. Gleich­ge­sinnte zu fin­den, sich zu unter­stüt­zen und Freund­schaf­ten zu schlie­ßen. Face­book ist für mich nicht mehr aktu­ell, dafür Twit­ter umso mehr. Es ist meine Tür zur Welt, an der ich teil­ha­ben kann, ohne Men­schen direkt bei mir aus­hal­ten zu müssen.

Ich mag auch - mit rech­ten Aus­nah­men - unter­schied­li­che Mei­nun­gen, Vor­lie­ben, Eigen­schaf­ten bei Men­schen. Solange kei­nem weh getan, nie­mand dis­kri­mi­niert, gemobbt oder aus­ge­grenzt wird, ist alles gut für mich. Manch­mal bin ich ver­wun­dert beim Lesen, manch­mal bringt mich etwas zum Nach- und manch­mal auch zum Über­den­ken mei­ner Ansicht. Gegen­sei­tige Tole­ranz und Respekt vor­ein­an­der gehö­ren für mich zu einem guten Zusammensein.

Was ich aber nicht mehr ertrage, ist das soge­nannte “Schmun­zelt­wit­ter”: alte und junge weiße hete­ro­se­xu­elle Män­ner mit ihrem Sexis­mus, ihrem Ableis­mus, Ras­sis­mus und ihrer toxi­schen Mas­ku­li­ni­tät, deren Tweets mir lei­der immer wie­der in die TL ret­weetet wer­den. Und genauso wenig ertrage ich die Frauen, die die­sen Typen fol­gen, um sich selbst auf­zu­wer­ten oder was immer sie damit bezwe­cken. Ich will die­sen gan­zen Mist nicht mehr lesen müs­sen.
Darum werde ich mich (noch wei­ter) befreien in den nächs­ten Tagen von diver­sen Follower*innen sol­cher Accounts, die mir auch fol­gen oder denen ich folge. Ich werde einen Groß­putz vor­neh­men und alles blo­cken, was mit damit zu tun hat. Weil es mir nicht gut tut.
Auch wenn ich es einer­seits schade finde, ist es mir ande­rer­seits inzwi­schen fast egal, wenn ich des­we­gen auch gute Leute nicht mehr lesen werde. Denn wer sowas gut heißt, indem er*sie wei­ter­hin folgt und nichts dage­gen sagt, ist mit ver­ant­wort­lich dafür, dass es nicht auf­hört. Ich will mit denen nichts mehr zu tun haben.

Und ich will das F-Wort nicht mehr lesen müs­sen, bei dem ich mich jedes­mal fast über­ge­ben muss. Nie wie­der. Wer das benutzt, wird zu mei­nem eige­nen Schutz sofort geblockt. Ich mache Twit­ter wie­der zu mei­nem siche­ren Raum. Die Anzahl der Follower*innen wird sich ver­rin­gern, aber die war mir noch nie wich­tig. Wer ein Pro­blem damit hat: oben rechts ist die Tür.

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