In der letzten Zeit hab ich wieder vermehrt zum Thema Depression gelesen. Studien, Reportagen, vor allem Blogs von Menschen mit Depressionen. Abgesehen davon, dass es mich schnell auch mal runter zieht, steht da immer die Frage im Raum:
Ist meine Krankheit genauso viel wert wie die von Anderen? Oder steigere ich mich wiedermal in etwas rein? Kann ich nur nicht los lassen, müsste ich nicht längst gesund sein?
Eine meiner Schwestern ist Borderlinerin, eine zweite hat auch Depressionen, die beiden anderen schleppen ebenfalls an unserer gemeinsamen Familiengeschichte. Sie leben ihr Leben, arbeiten, haben Freund*innen und Familie… bis auf die Mittlere geht es ihnen anscheinend relativ gut.
Warum hab ich immer das Gefühl, dass es mir nicht schlecht gehen darf?
Und dann all die anderen Menschen, die im Vergleich zu mir soviel Schlimmeres erlebt haben und / oder noch andere Krankheiten zusätzlich haben: Wer bin ich schon dagegen? Was ist meine verkorkste Kindheit schon dagegen? Darf es mir trotzdem schlecht gehen?
Warum krieg ich das alles - Selbstbewußtsein und -vertrauen, Optimismus, wirkliche Freude, Akzeptanz meiner/s Selbst… - einfach nicht hin?