Was, wenn ich einfach nicht aufstehe, einfach liegen bleibe, bis ich weg bin, einfach nicht da bin? Was, wenn ich einfach nicht mehr mitmache? Was, wenn ich einfach aufhöre so zu tun, als sei da irgendwas in Ordnung und nur annähernd lebenswert?
Was wäre, wenn da Einer wäre, der einfach da wäre für mich und für uns, der mir einen Kaffee ans Bett brächte und sagte, komm wir gehen zusammen raus, ich bin da, direkt neben dir, ich gehe nicht weg. Der mich wärmte, mich hielte, mir seine Hand reichte, einfach da bliebe, bis ich soweit wäre. Der mich nähme mit allem und sich selbst gäbe mit sich und wir zusammen stünden und uns Mut machten. Was wäre, wenn da Einer wäre?
Aber da ist keiner. Da wird auch keiner mehr sein für immer, auch wenn das Immer gar nicht mehr so lange ist. Da bleibt nur allein, da bleibt nur das Bedürfnis und die Fähigkeit zu lieben, die für nichts gut sind.
Da ist nur die Sehnsucht, die immer wieder überquillt und aus mir heraus strömt, so viele Nägel ich auch hineinschlage, die einfach keine Ruhe gibt, die jeden schwachen Moment ergreift und sich fest krallt an mein Herz und so tut, als sei da noch irgendeine Hoffnung, als ginge da noch was, wenn ich mich nur genug anstrenge. Als gäbe es noch den Einen irgendwo da draußen und ich müsste nur meine Angst vor dem Draußen überwinden und könnte ihn finden, den Einen, der sich nicht an mir stört und der stark genug ist für mich, der nicht weg läuft, wenn es schwer wird, der sich sicher ist in seinem Gefühl, der keine Angst vor Gefühl hat und keine vor mir.
Was wäre gewesen, wenn ich damals [mehr Selbstvertrauen gehabt hätte, fordender gewesen wäre und stärker, mehr vertraut hätte, mehr gewußt hätte, den Einen zum Bleiben hätte bewegen können…] - wäre ich heute auch alleine, einsam, mutlos, verloren im Kampf mit mir selbst?
Was wäre, wenn ich einfach los ließe, die Sehnsucht, die Liebe, die Hoffnung? Ließe ich auch mich los?