Über eine Woche bin ich hier, jetzt kommt endlich Bewegung in den Plan. Meine sehr nette, sehr verpeilte Therapeutin hat mich nämlich aus lauter Verpeiltheit nicht beim Adipositaskonzept (ADK) einsortiert, sondern nur bei Einzelgruppen und -therapien, die aber nicht so wirklich aufeinander abgestimmt sind. Das hat sie beim Einzel am Dienstag festgestellt. Als Folge hatte ich am Mittwoch Abend einen neuen Terminplan im Postfach, der komplett anders war. Keine Körperpsychotherapie mehr drauf, sondern eine “Gruppe Adipositaskonzept”, aber ohne jede Erklärung. Keine MTT, sondern “Bewegungsbad”. Eine Einführung in wasweißich, zu der ich feste Schuhe und wettergerechte Kleidung tragen soll, was bedeutet, dass es raus geht, was bedeutet, dass ich laufen soll, obwohl ich wirklich an allen Stellen gesagt habe, dass das wegen meinem Fuß nicht in Frage kommt. Und dann stand da noch eine “Essgruppe” auf dem Plan, die sich in der Lehrküche trifft, aber ich will doch nicht kochen lernen, ich will rausfinden, warum ich immer wieder vor allem zu viel esse. Dass der Fertigkram und die Erdnussflips ungesund sind, weiß ich schon selbst und die Ernährungspyramide kann ich auswendig. (Und anscheinend ist das ein Rezthema bei mir, stelle ich grade beim Schreiben fest …)
Ich war jedenfalls beim Lesen so genervt und fast panisch, weil ich bei allem das Gefühl hatte, dass es falsch ist, dass B., die dabei war, mich zur Pflege schleifte. Da hab ich es angesprochen und man versprach, sich zu kümmern und ich solle am nächsten Morgen nochmal ins Stationszimmer kommen. Das hab ich natürlich gemacht, aber außer eine Nachricht an meine Therapeutin zu schreiben, konnten sie auch nichts machen. Nachdem sie sich nicht gemeldet hat und die Zeit verging, hab ich dann beschlossen, den neuen Plan eben abzuarbeiten. Was blieb mir übrig?
Also bin ich ins Bewegungsbad runter, wo schon ein paar Menschen im Wasser waren. Dann kam die Physiofrau und verteilte Hanteln und es stellte sich in den nächsten 30 Minuten raus, dass das nicht anders als die Aquagymnastik ist - nur dass ich das jetzt zweimal pro Woche habe. Ist okay, ich mag Wasser.
Vor der Lehrküche, wo die Essgruppe ja statt finden sollte, traf ich die Gruppe aus dem Bad wieder. Die haben mich dann beruhigt, dass nicht gekocht, sondern geredet wird. Außerdem wurde mir auch klar, dass das jetzt “meine” Gruppe ist, mit der ich das Adipositaskonzept durchlaufe. So langsam ergab der neue Plan einen Sinn, erst recht, als wir alle nach dem Essen erneut zusammen kamen - diesmal im großen Gruppenraum im UG zur *tadaa* Körperpsychotherapie. Sie haben es mir also nicht weg genommen, sondern mich nur in die richtige Gruppe zu einer anderen Zeit mit einer anderen Bezeichnung gepackt. Große Erleichterung!
Auch der Termin mit dem festen Schuhwerk löste sich in Wohlgefallen auf: da war ich nämlich quasi aus Versehen in die Nordic Walking Gruppe gerutscht, weil die eben zum Konzept gehört. Ich mach jetzt in dieser Zeit einfach MTT, das ist genauso gut.
Zwischendurch war ich dann im Stationszimmer und hab “Entwarnung gegeben” und mich für meine Panik entschuldigt (was natürlich überhaupt nicht nötig war).
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Heute morgen ging es für die ADK-Gruppe noch vor dem Frühstück um 7 Uhr zum Ergometertraining. Wie schon damals in 2018 macht es mit mehreren zusammen fast ein bißchen Spaß lässt es sich mit mehreren zusammen etwas leichter ertragen.
Danach hoch in den zweiten Stock, wieder runter, weil ich meinen Schlüssel vergessen hab, wieder die Treppen hoch, ins Zimmer, schnell duschen, runter zum Frühstück, zurück ins Zimmer und warten auf die Zimmervisite der Pflege. Die Patientenbegrüßung hab ich geschwänzt, weil es sonst zur Visite beim Oberarzt kanpp geworden wäre. Von da aus nochmal ins Zimmer + Sportklamotten anziehen, dann wieder ganz runter zur Muckibude, wo ich nochmal aufs Rad durfte für einen Herzkreislauftest. Danach wieder ins Zimmer, duschen, zum Mittagessen, wieder ins Zimmer. Und da freu ich mich jetzt auf einen Mittagsschlaf, bevor als krönender Abschluß und Geschenk der Woche in knapp 2 Stunden der Medi-Stream auf mich wartet. Den kann ich heute sowas von gebrauchen.
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Der Wochenplan sieht jetzt also so aus:
2x Aquagymnastik (40 min), 2x MTT (so lange wie ich schaffe), 1x therapeutische Essgruppe (90 min), 2x Körperpsychotherapie (90 min), 1x Einzeltherapie (50 min), 1x PMR (30 min) und 1x Medi-Stream. Nächste Woche steht auch ein Einzel mit Ernährungstherapie drauf, aber ich weiß nicht, ob das regelmäßig ist. Dazwischen kommen noch Visite, Blutabnahme, Wiegen, medizinische Sprechstunde und am Wochenende 1x Präsenzkontakt in der Pflege. Damit kann ich arbeiten.
Das liest sich doch gut. Freue mich mit. Weiterhin eine erfüllende Zeit mit schönen Begegnungen - aber erst mal entspanntes Wochenende.
Danke!
Dank Medi Stream bin ich sowas von entspannt 🙂
Boah, ich freu mich herzlich mit. Den Medi-Stream könnte ich auch mal gebrauchen. Klingt echt toll.
Den würde ich ja so gerne mit nach Hause nehmen, aber das Ding ist so unhandlich …